Giftiger Feuerwurm im Mittelmeer: Das müssen Italien-Urlauber wissen

Nahaufnahme eines Feuerwurms
Faszinierende Optik, giftiger Körper: Die Stacheln des Feuerwurms sollte man nicht berühren© Shutterstock/Beata Tabak

Der Feuerwurm kommt an den Küsten Süditaliens immer häufiger vor. Strandurlauber sollten ihm besser nicht zu nahe kommen, denn das Gift seiner Borsten kann unangenehm werden.

  • Ausbreitung an der süditalienischen Mittelmeerküste

  • Kontakt mit Borsten kann Schmerzen verursachen

  • Bei großflächigen Rötungen zum Arzt

Fleischfresser vermehrt sich massiv

Den Feuerwurm (Hermodice carunculata, ital. vermocane) findet man weltweit auf felsigen und sandigen Meeresböden, zwischen Korallenbänken und Seegras. Die fleischfressende Art ernährt sich unter anderem von Korallen und Seeigeln sowie dem Aas von Fischen.

Auch im Mittelmeer ist der Feuerwurm kein Unbekannter. Insbesondere in Süditalien rund um Kampanien, Kalabrien, Sizilien und Apulien wachsen die Populationen seit einigen Jahren stark an. Lokale Fischer ziehen die Meereswürmer vermehrt mit ihren Fangnetzen aus dem Wasser. Ein Grund dafür könnten die steigenden Wassertemperaturen sein, vermuten die Experten vom National Institute of Oceanography and Applied Geophysics (OGS) in Triest.

Feuerwurm nicht anfassen

Feuerwürmer können bis zu 30 Zentimeter lang werden. Ihr Körper schimmert rotbräunlich und ist rundum mit Borsten bedeckt. Diese stecken voller Giftstoffe, die beim Menschen brennende Schmerzen, Juckreiz und Taubheitsgefühle auslösen können. Ein Kontakt mit den kleinen Stacheln sollte deshalb vermieden werden.

"Die Borsten sind so fein, dass man sie in der Haut kaum erkennt", sagt Prof. Dr. Emil Reisinger, Infektiologe und Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock sowie Mitglied im ADAC Ärztekollegium. Über die Toxine sei wenig bekannt. "Sie können aber entzündliche und allergische Reaktionen verursachen", so der Experte.

Was tun nach Kontakt mit Feuerwurm?

Wer beim Baden aus Versehen Hautkontakt mit einem Feuerwurm hatte, sollte feststeckende Borsten nach Möglichkeit entfernen. "Zum Beispiel mit einer feinen Pinzette oder einem Klebestreifen", rät Reisinger. "Im Anschluss ist eine Spülung mit kaltem Wasser ratsam, um die Schmerzen zu lindern." Auch entzündungshemmende Gels oder Schmerztabletten können helfen.

Bei großflächigen Rötungen und starken Schmerzen sollten Betroffene ärztlichen Rat einholen. "Der Feuerwurm kann zwar Bakterien übertragen, die für Korallen schädlich sind. Erreger, die für den Menschen gefährlich werden könnten, überträgt er in der Regel nicht. Dennoch kann starkes Kratzen zu bakteriellen Infektionen an der Haut führen", so der Infektiologe und Tropenmediziner.

Fachliche Beratung: Prof. Dr. Emil Reisinger, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Rostock, Internist, Infektiologe, Tropen- und Labormediziner sowie Mitglied des ADAC Ärztekollegiums.

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