Zuversicht und Wachstum: Die ADAC Hauptversammlung 2025

Die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen in den Fokus: Das fordert ADAC Präsident Christian Reinicke auf der Hauptversammlung des Clubs.

  • Der ADAC setzt auf sicheren, bezahlbaren und klimaneutralen Verkehr

  • Die Mitgliederzahl ist auf 22,2 Millionen gestiegen

  • ADAC Präsident fordert Angebote für alle Mobilitätsbedürfnisse

Weit über 22 Millionen Mitglieder, gut 400.000 mehr als im Vorjahr, ein neuer Rekord: Mit diesen Zahlen beginnt ADAC Präsident Christian Reinicke seine Rede auf der ADAC Hauptversammlung 2025 in Berlin. Und erklärt anschließend das Erfolgsrezept des Clubs am Beispiel der Pannenhilfe, die den Mitgliedern im vergangenen Jahr 3,6 Millionen Mal zur Seite stand: Der ADAC, so Reinicke, orientiert sich seit seiner Gründung an den Bedürfnissen der Menschen, entwickelt sich weiter, bietet neue Leistungen an: "Wir reden nicht nur, wir handeln und helfen."

Die Bedürfnisse der Mitglieder im Mittelpunkt

Thomas Frank von der Pannenhilfe-Zentrale Ost erklärt, wie die Fahrradpannenhilfe funktioniert© ADAC/Klaus J.A. Mellenthin

Als Verein müsse der ADAC nicht nach maximalem Gewinn streben, sondern könne sich an den Interessen und Wünschen seiner Mitglieder orientieren. Wie vielfältig der ADAC ist, zeigt sich vor dem Veranstaltungssaal: Ingenieure erklären, wie die Verbraucherschutz- und Techniktests ablaufen, an einem anderen Stand geht es um das Engagement des Clubs für die Verkehrssicherheit, gerade für Radfahrerinnen und Radfahrer. Die ADAC Stiftung präsentiert ihre Aktivitäten in der Einzelfallhilfe, die ADAC Versicherung stellt die neue Zuhause Versicherung vor.

Auf der Delegiertenversammlung am Vortag hatte der ehemalige Verfassungsrichter Udo di Fabio in seinem Gastvortrag die Rolle von Vereinen gewürdigt: In einer Gesellschaft, die spürbar an Zusammenhalt verliere, in der Konfrontation und Zuspitzung zunehmen, seien sie Orte der Kommunikation und des Austauschs. Widerspruch aushalten, Probleme in der Gemeinschaft lösen: Mit diesen Eigenschaften gewännen Vereine eine Bedeutung, die weit über ihren eigentlichen Zweck hinausgehen.

Widersprüche aushalten, Kompromisse finden, unterschiedliche Interessen einbeziehen: Das muss dem gastgebenden ADAC Regionalclub Berlin-Brandenburg immer wieder gelingen. Auf der einen Seite vertritt er Mitglieder in der Metropole Berlin, wo man mit Bus und Bahn problemlos von A nach B kommt. Und auf der anderen Seite das Flächenland Brandenburg, in dem das eigene Auto oft die einzige Möglichkeit bietet voranzukommen.

Ideologiefreie Verkehrspolitik

ADAC Hauptversammlung 2025 in Berlin
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (links) im Gespräch mit ADAC Präsident Christian Reinicke (Mitte) und Volker Krane, Vorstand ADAC Berlin-Brandenburg© ADAC/Klaus J.A. Mellenthin

Wie groß die Herausforderungen sind, wurde schon zum Auftakt deutlich: Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner erinnerte daran, dass in der Hauptstadt drei von vier Brücken marode sind – und Berlin habe mehr davon als Venedig! Baustellen blockierten den Verkehr, so Wegner, und Konflikte zwischen Fußgängern, Radfahrerinnen sowie Autofahrern seien an der Tagesordnung. Hoffnung hat der Regierende Bürgermeister trotzdem: Das 500-Milliarden-Investitionspaket der neuen Bundesregierung werde dabei helfen, den Sanierungsstau aufzulösen. Er stehe für eine Politik, die ideologiefrei die Interessen aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer berücksichtigt.

Portrait von ADAC Präsident Christian Reinicke auf grauem Hintergrund

Wir müssen das Gegeneinander beenden!

Christian Reinicke, ADAC Präsdident©ADAC/Stefanie Aumiller

Dafür steht auch der ADAC. In den Worten von Präsident Christian Reinicke: "Wir müssen das Gegeneinander beenden!" Die Klimaschutzziele erreichen, den Verkehr sicher machen, für lebenswerte Städte sorgen, individuelle Mobilität nicht einschränken, den Menschen Angebote anhand ihrer Bedarfe machen, besonders im ländlichen Raum: Dafür setze sich der ADAC ein. „Die Menschen müssen sich darauf verlassen können, dass alle mobilen Möglichkeiten gleichermaßen funktionieren. Wenn vieles nicht funktioniert, verlieren die Menschen das Vertrauen.“ Außerdem bleibe die Bezahlbarkeit der Mobilität auch in den kommenden Jahren ein Thema von überragender Bedeutung.

Im Rahmen der Hauptversammlung fanden auch mehrere Wahlen statt. ADAC Präsident Christian Reinicke, Sportpräsident Dr. Gerd Ennser, Technikpräsident Karsten Schulze und Tourismuspräsident Karlheinz Jungbeck wurden in ihren Ämtern bestätigt. Auch der Referent für Motorräder Wolfgang Wagner wurde wiedergewählt. Neuer Klassik-Referent ist Achim Loth. Er übernimmt von seinem Vorgänger, Prof. Dr. Mario Theissen.

Mitgliederzahl steigt auf 22.2 Millionen

Die hohe Relevanz des ADAC zeigt sich auch an der Mitgliederzahl. Sie ist im Jahr 2024 weiter gestiegen, auf 22,2 Millionen. Das Jahresergebnis lag bei 71 Millionen Euro. Auch angesichts großer wirtschaftlicher Herausforderungen versetzt dieses Ergebnis den Club in die Lage, weiter in neue und bestehende Leistungen sowie in seine Zukunftsfähigkeit zu investieren. Zu diesen Leistungen zählt auch der bundesweite Schlüsselnotdienst, der seit 2023 Bestandteil der Premium-Mitgliedschaft ist. Immer bekannter wird auch die 2022 gestartete Fahrradpannenhilfe als Mitgliedschaftsleistung.