Sturm und Starkregen: ADAC Sicherheitstipps fürs Autofahren

Windsack im Wind
Ist Sturm angekündigt, sollte man besonders umsichtig unterwegs sein© iStock.com/Marcus Lindström

Sturm, Starkregen und heftige Böen machen das Autofahren gefährlich, Unwetter können ganze Straßen unter Wasser setzen. Mit diesen Tipps kommen Sie auch bei extremen Wetterverhältnissen sicher ans Ziel.

  • Defensiv fahren: Tempo drosseln, volle Aufmerksamkeit dem Auto

  • Bei schwerem Sturm und Orkan gilt: Das Fahrzeug stehen lassen

  • Caravan-Gespanne, Wohnmobile, Busse sind besonders gefährdet

Darauf müssen Autofahrer bei Sturm achten

Sind Stürme angekündigt, sollten Sie sich schon vor Fahrtantritt darauf einstellen und zum Beispiel bei der Routenwahl baumreiche Strecken meiden. Bereits ab Windstärke 5 (29 bis 38 km/h Windgeschwindigkeit) ist Vorsicht angesagt; bei schwerem Sturm (ab Windstärke 10) oder gar Orkanwarnung sollten Sie überhaupt nicht mehr Auto oder Motorrad fahren.

Starker Wind kann jedes Fahrzeug leicht aus der Bahn bringen. Deshalb gilt als wichtigste Regel: Geschwindigkeit senken. Erfasst eine Böe das Auto, kann man bei niedrigem Tempo erheblich einfacher reagieren und gegenlenken.

Auf Brücken, in Waldschneisen oder an Tunnelausfahrten ist das Risiko besonders groß, seitlich von starken Böen erfasst zu werden. Oftmals weisen Windsäcke oder Verkehrsschilder auf die Gefahr hin.

Vorsicht beim Überholen von Lastwagen und Bussen: Schon beim Eintauchen in den Windschatten des überholten Fahrzeugs verändert das Auto seine Richtung. Nach dem Überholvorgang wird es dann wieder voll vom Seitenwind erfasst.

Achten Sie verstärkt auf andere Verkehrsteilnehmer. Diese können durch Wind oder Sturm plötzlich anders reagieren, als Sie selbst es erwarten würden. Immer beide Hände ans Lenkrad und beide Augen auf die Straße. Schalten Sie Ablenkungsquellen (Telefon mit Freisprecheinrichtung, laute Musik) am besten aus.

Achtung: Dachlasten erhöhen die Wirkung des Sturms, denn Fahrräder oder Dachboxen bieten eine größere Angriffsfläche. Aus diesem Grund sind auch Wohnmobile, Wohnwagen-Gespanne, Busse und Lkw besonders anfällig für Seitenwind. Diese Fahrzeuge können im schlimmsten Fall sogar umkippen.

Bei Sturm ist auch damit zu rechnen, dass umstürzende Bäume, abgebrochene Äste, Dachziegel, Verkehrszeichen oder Baustellenabsperrungen plötzlich auf die Straße geweht werden. Die Teilkaskoversicherung kommt für alle Schäden durch herumfliegende Gegenstände auf, wenn mindestens Windstärke 8 vorlag.

Im Tank beziehungsweise der Batterie des Fahrzeugs sollte man zudem jeweils genügend Reserve haben, um bei längeren Straßensperrungen und Umleitungen nicht in die Bredouille zu geraten.

Entschädigung bei Sturm- und Wasserschäden

Wer kommt für die Regulierung eines Sturm- oder Wasserschadens am Fahrzeug auf?

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Das sollten Biker bei starkem Wind beachten

Grundsätzlich gelten bei Sturm für Motorradfahrer die gleichen Regeln wie für Autofahrer. Wenn Sie zusätzlich einige Tipps beachten, können Sie für noch mehr Sicherheit sorgen.

  • Fahren Sie möglichst mittig auf der Fahrbahn, damit bei plötzlichen Böen Platz nach beiden Seiten bleibt.

  • Je weniger die Bekleidung des Fahrers flattert, desto ruhiger bleibt auch das Motorrad bei Wind. Fahrer mit gut sitzender Lederkombi sind hier im Vorteil. Wer Textilbekleidung trägt, sollte sie möglichst "körpernah" einstellen.

  • Die Wirkung des Windes hängt außerdem stark von der seitlichen Angriffsfläche also von der Silhouette von Motorrad und Fahrer ab. Ein Bike mit Tankrucksack, Gepäckrolle und/oder Topcase ist deutlich windanfälliger. Deshalb mit Gepäck besonders vorsichtig fahren und das Tempo drosseln.

  • Luftverwirbelungen können auch den Helm erfassen und eine ruhige Sicht auf die Straße erschweren. Eventuell kann es helfen die Windschutzscheibe der Verkleidung (falls vorhanden) so zu verstellen, dass der Helm nicht mehr pendelt.

Straße überflutet: So reagieren Sie richtig

Nach heftigen Unwettern können ganze Straßenabschnitte oder Unterführungen überflutet sein. Auf keinen Fall sollte man mit Schwung durchs tiefe Wasser fahren: Dann könnte Spritzwasser in den Ansaugbereich des Motors gelangen, was fast immer zu schweren Motorschäden führt.

Deshalb gilt: Vor überfluteten Unterführungen oder Straßenabschnitten, bei denen sich die Wassertiefe nicht abschätzen lässt, unbedingt anhalten, wenden und nach einem Umweg suchen. Besonders kritisch sind Straßenabschnitte, an denen auch Schlamm und Geröll über die Fahrbahn fließen. Hier kann der Untergrund so glatt sein, dass schon eine leichte Strömung ausreicht, das Fahrzeug von der Straße zu spülen. Ist man doch in einen überfluteten Straßenabschnitt eingefahren, sollte man versuchen, im Rückwärtsgang den Bereich zu verlassen.

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