Wirtschaftsbericht 2021

ADAC Zentrale Turm vor bayrischem weißblauem Himmel und blühendem Ast im Vordergrund
© ADAC/Carolin Erbe

Im zweiten Corona-Jahr 2021 konnte der ADAC nach einem leichten Mitgliederrückgang 2020 den Bestand an ordentlichen Mitgliedern trotz schwieriger Rahmenbedingungen um 53.000 auf 21,23 Millionen erhöhen.

Für die im April 2020 neu eingeführte Premium-Mitgliedschaft haben sich im Jahr 2021 rund 131.000 Mitglieder entschieden. Diese Entwicklung wirkt sich unmittelbar auf die Rahmenbedingungen für den SE Konzern aus.

Zum Bilanzstichtag halten der Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. 57,74 %, die ADAC Stiftung 25,10 % und die ADAC Erste RC Beteiligungsgesellschaft mbH 17,16 % der Anteile an der ADAC SE.

Geschäftsverlauf

Aus Sicht der Unternehmensleitung verlief die Entwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr 2021 trotz der Auswirkungen der Corona-Pandemie insgesamt zufriedenstellend.

Insbesondere Tochtergesellschaften, die ihre Dienstleistungsangebote rund um Reise- und individuelle Mobilität der Mitglieder im Bereich Freizeitgestaltung anbieten, spürten die weltweiten Lockdown-Auswirkungen in Form von teils sehr deutlichen Umsatz- und Ertragsrückgängen.

Die ergriffenen Gegenmaßnahmen umfassten, neben unterstützenden Elementen wie die Flexibilisierung von Arbeitsstätten und Arbeitszeiten, auch wirksame Kosteneinsparungen wie verspätete Nachbesetzung von vakanten Stellen.

Wie auch im Vorjahr wurden Umsatz- und die auch nach Gegenmaßnahmen verbleibenden Ertragseinbußen einzelner Tochtergesellschaften durch Einsparungen aufgrund reduzierter Dienstleistungen sowie deutlich geringerer Schadenkosten in der ADAC Versicherung AG mehr als ausgeglichen.

Der Konzern verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzanstieg in Höhe von 16,7 Mio. € (+1,6 %) auf 1,04 Mrd.€.

Das Neugeschäft bei den Versicherungen entwickelte sich bedingt durch die anhaltende Pandemie geringer als erwartet. Die verdienten Beiträge blieben nahezu unverändert, die Sparten Rechts- und Krankenschutz konnten ihre verdienten Beiträge steigern. Die Umsatzerlöse betragen 800,6 Mio. € (+1,7 %).

Das Geschäftsfeld Automotive Services konnte die Umsatzerlöse auf 61,5 Mio. € erhöhen.

Im Berichtsjahr ergab sich ein leichter Umsatzrückgang in den Luftfahrt Services um 3,7 % auf 47,5 Mio. €.

Das Geschäftsfeld Autovermietung, das ADAC Mitgliedern u.a. Rabatte bei führenden Autovermietern gewährt, zeigte im Berichtsjahr einen deutlichen Anstieg. Der Umsatz erhöhte sich um 15,0 % auf 21,7 Mio. €.

Das Geschäftsfeld Reise entwickelte sich im Vorjahresvergleich mit einem Rückgang der Umsatzerlöse um 7,4 % auf 9,8 Mio. € vor allem aufgrund der bestehenden Reisebeschränkungen im südeuropäischen Raum.

Die ADAC SE erbringt weiterhin vielfältige Dienstleistungen wie beispielsweise Personalverwaltung, Finanzbuchhaltung, Jahresabschlusserstellung und Datenschutz für verbundene Unternehmen inklusive ADAC e.V. und ADAC Stiftung sowie deren Beteiligungen.

Der Umsatz im Geschäftsfeld Sonstige erhöhte sich leicht um 6,3 % auf 4,1 Mio. €.

Vermögenslage

Die Konzernbilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 106,9 Mio. € auf 1,8 Mrd. €.

Der Anstieg der Aktiva resultiert dabei im Wesentlichen aus dem Anstieg des Finanzanlagevermögens (+ 5,1 %) und der Guthaben bei Kreditinstituten (+11,8 %). Dagegen verminderten sich die Immateriellen Vermögensgegenstände (-16,3 %), was insbesondere auf die planmäßige Abschreibung auf die in den Vorjahren zugegangene EDV-Software zurückzuführen ist.

Das Konzerneigenkapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund der Ausschüttung an die Gesellschafter von 457,2 Mio. € auf insgesamt 444,4 Mio. € (-2,8 %) verringert.

Die Rückstellungen haben sich insgesamt um 100,4 Mio. € (+8,4 %) auf 1,3 Mrd. € erhöht.

Die Verbindlichkeiten haben sich im Vorjahresvergleich deutlich um 19,1 Mio. € (+34,4 %) auf 74,5 Mio. € erhöht.

Ertragslage und Konzernjahresüberschuss

Das Ergebnis vor Steuern stieg im Geschäftsjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 38,6 Mio. € (+34,3 %) auf 151 Mio. €.

Diese Entwicklung basiert trotz einem um 31,8 Mio. € (-6,9 %) gesunkenen Rohertrag (Umsatzerlöse - Materialaufwand) auf der Erhöhung der sonstigen betrieblichen Erträge um 58 Mio. € sowie dem um 13,8 Mio. € verbesserten Finanzergebnis. Gegenläufig erhöhten sich die Personalaufwendungen um 9,2 Mio. € (+4,3 %).

Weiterhin wirken sich gesunkenen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergebnissteigernd aus, so dass sich ein im Vergleich zum Vorjahr ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von 57,6 Mio. € (+58,1 %) ergibt.

Konzernabschluss