Wirtschaftsbericht ADAC SE 2022
Zum Jahresende 2022 konnte der ADAC den Bestand an ordentlichen Mitgliedern um 193.000 auf 21,4 Millionen erhöhen. Für die im April 2020 neu eingeführte Premium-Mitgliedschaft haben sich im Jahr 2022 rund 377.000 Mitglieder entschieden. Diese Entwicklung wirkt sich unmittelbar auf die Rahmenbedingungen für den SE Konzern aus.
Zum Bilanzstichtag halten der Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. 57,74 %, die ADAC Stiftung 25,10 % und die ADAC Erste RC Beteiligungsgesellschaft mbH 17,16 % der Anteile an der ADAC SE.
Geschäftsverlauf
Aus Sicht der Unternehmensleitung verlief die Entwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr 2022 nach Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen insgesamt zufriedenstellend.
Insbesondere Tochtergesellschaften, die ihre Dienstleistungsangebote rund um Reise- und individuelle Mobilität der Mitglieder im Bereich Freizeitgestaltung anbieten, konnten von den Nachholeffekten im Reiseverhalten profitieren.
Dagegen belasteten hohe Preissteigerungen, spürbare Lieferengpässe (z.B. Neuwagen) und Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg die Geschäftsentwicklung des SE Konzerns.
Bei den Versicherungsleistungen führte ein stärkeres Wachstum zu höheren verdienten Beiträgen bei gleichzeitig hohen Schadenaufwendungen in reise- und mobilitätsabhängigen Produkten aufgrund einer hohen Inanspruchnahme.
Der Konzern verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzanstieg in Höhe von 70,5 Mio. € auf 1,113 Mrd. € (+ 6,8 %).
Vermögenslage
Die Konzernbilanzsumme verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 50,2 Mio. € auf 1.759,8 Mio. €.
Der Rückgang der Aktiva resultiert dabei im Wesentlichen aus dem geringeren Guthaben bei Kreditinstituten (103,9 Mio. €). Gegenläufig erhöhten sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (64,8 Mio. €).
Das Konzerneigenkapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr trotz der Ausschüttung an die Gesellschafter auf insgesamt 478,9 Mio. € erhöht (+7,8%) .
Die Rückstellungen haben sich insgesamt um 91,4 Mio. € auf 1,197 Mrd. € vermindert (-7,1 %) .
Die Verbindlichkeiten haben sich im Vorjahresvergleich um 5,1 Mio. € auf 79,6 Mio. € erhöht (+6,9 %). Der Anstieg ergibt sich im Wesentlichen aus dem Wegfall der meisten Corona-Schutzmaßnahmen und dem damit verbundenen Anstieg des Reiseverhaltens.
Ertragslage und Konzernjahresüberschuss
Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 34,2 Mio. € auf 116,7 Mio. € (-22,7 %). Diese Entwicklung basiert im Wesentlichen auf einem um 26,2 Mio. € gesunkenen Rohertrag (Umsatzerlöse - Materialaufwand) sowie erhöhten Personalaufwendungen um 7,6 Mio. €. Gegenläufig wirken sich die um 32,8 Mio. € gesunkenen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie die um 23,0 Mio. € gesunkenen Sonstigen Steuern ergebnissteigernd aus, so dass sich ein im Vergleich zum Vorjahr ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von 79,2 Mio. € ergibt (+37,4%).