D-Ticket JugendBW wird teurer, lohnt sich aber trotzdem

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Erst kam das Deutschlandticket, jetzt folgt die Preisanpassung zum 1. Januar 2025 für das „D-Ticket JugendBW“. Das Ticket kostet bislang 30,42 Euro im Monat. Wie beim Deutschlandticket wird der Preis nun um 9 Euro im Monat angehoben.

Darum lohnt sich das D-Ticket JugendBW trotzdem noch

Das D-Ticket JugendBW ist die baden-württembergische Variante eines vergünstigten Deutschlandtickets und kann von Kindern und Jugendlichen bis 21 Jahre genutzt werden. Auch Auszubildende und Studierende mit Nachweis können das Ticket bis zum 27. Lebensjahr nutzen. Grundvoraussetzung ist, dass sich Wohnsitz, Schule oder Hochschule in Baden-Württemberg befinden.

Deutschland Ticket Trips App
Das Deutschland-Ticket wird direkt in der ADAC Trips App angezeigt – auch offline nutzbar © ADAC

Die Preiserhöhung für das Deutschlandticket wurde im September diesen Jahres festgelegt. Aus Sicht der Länder konnte der bisherige Preis von 49 Euro nicht mehr gehalten werden. Der Grund ist das Tauziehen von Bund und Ländern um die Finanzierung. Hinzu kommt die Belastung für Verkehrsunternehmen, die ihre fehlenden Einnahmen aus Monatsabos und Einzeltickets nicht mehr ausgleichen können. Die Preisanpassung, die den großen Bruder das D-Ticket ereilt, trifft nun gleichermaßen das JugendBW-Ticket. Trotz Erhöhung soll sich das Ticket aber weiterhin lohnen, denn der Preis bleibt, unter den regulären teureren Abo-Angeboten, hinzu kommt der einzigartige Vorteil der bundesweiten Gültigkeit. Für Abonnenten ist das D- und das JugendBW-Ticket also nach wie vor eine günstigere Alternative.

Die Finanzierungsfrage: Warum wird auch das D-Ticket JugendBW teurer?

Das D-Ticket JugendBW ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landes Baden-Württemberg, der Stadt- und Landkreise sowie der Verkehrsverbünde. Das Land übernimmt bis zu 70 Prozent der Kosten, die Kommunen tragen die restlichen 30 Prozent. Die Zukunft des Tickets ist – als rabattierte Variante – an das D-Ticket gebunden. Bisher wurde das D-Ticket fifty-fifty von Bund und Ländern getragen. Hierfür geriet aber das Finanzierungskonzept bereits Mitte des Jahres ins Wanken. So beschloss der Bundestag im Juli eine Neufassung des Regionalisierungsgesetzes. Zu dieser Gesetzesänderung, die eine Nutzung nicht abgerufener Mittel aus den Vorjahren für den aktuellen Kostenausgleich möglich macht, kam die Preiserhöhung. Damit ist das D-Ticket vorerst bis 2026 gesichert. Wie das D-Ticket wird auch das D-Ticket JugendBW als Erfolg gewertet und ist mit der Preiserhöhung vorerst abgesichert.

Das sagt der ADAC

Der ADAC setzt darauf, dass auch in den kommenden Jahren große Preissteigerungen bei den bundesweit gültigen Tickets vermieden werden, damit Mobilität für alle bezahlbar bleibt. Um den Erfolg langfristig zu sichern, müssen nach Meinung des ADAC Maßnahmen ergriffen werden, die eine verlässliche Preisgestaltung gewährleisten, Planungssicherheit für alle Beteiligten bieten und Angebotskürzungen verhindern. Eine langfristig gesicherte finanzielle Basis in Form eines überjährigen Finanzierungsmodells, das sowohl für Bund als auch Länder bindende Beiträge festlegt, und verlässliche politische Rahmenbedingungen sind dabei unverzichtbar.

Interessante Facts zum D-Ticket*

  • 20 Millionen Deutsche besitzen ein D-Ticket

  • 75% davon möchten es dauerhaft behalten

  • 96% sind mit dem D-Ticket zufrieden

  • 54 : 46 ist die Besitzquote zwischen Geringverdienern : Vielverdienern. Sie ist fast gleichauf

  • 61% der D-Ticket-Besitzenden nutzen den ÖPNV häufiger als vorher

  • 8% verlagern ihre Autofahrten auf den ÖPNV

  • Inzwischen sind 2 von 3 Fahrgästen D-Ticket Nutzerinnen und Nutzer

  • 57% nutzen das D-Ticket digital als Handy-Ticket, 91% davon sind damit zufrieden

  • Zwei Drittel der Bestandabonnenten sind auf das D-Ticket umgestiegen

  • Die D-Ticket-Nutzer werden kontinuierlich mehr

Auch wenn das D-Ticket Zusatzeinnahmen schafft, 26% der Nutzerinnen und Nutzer haben vorher weniger als 49 Euro für ihr Ticket gezahlt, verliert der ÖPNV Fahrgeldeinnahmen. Rund zwei Drittel zahlten davor nämlich deutlich mehr für ihr Ticket.

*Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

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