Stuttgart überzeugt mit gutem ÖPNV-Angebot für Nachtschwärmer

Stuttgart überzeugte im ADAC Test mit einem gutem ÖPNV-Angebot für Nachtschwärmer.© ©Stadtblick Stuttgart - stock.adobe.com

Am Wochenende zu später Stunde mit dem ÖPNV nach Hause fahren – nicht überall in Deutschland ist das bequem und zuverlässig möglich. Der ADAC hat dazu erstmals insgesamt 100 Nahverkehrs-Verbindungen in 20 Großstädten, darunter Stuttgart, untersucht. Das Ergebnis: Die Hälfte der Städte bietet nachts einen guten bis sehr guten Service – oftmals kann der Nachhauseweg jedoch herausfordernd sein. Das Angebot in Stuttgart bewertete der ADAC positiv, die baden-württembergische Landeshauptstadt schnitt mit der Gesamtbewertung „gut“ ab.

In der Untersuchung konzentrierte sich der ADAC auf 20 Großstädte zwischen 100.000 und 1 Million Einwohner in ganz Deutschland und wählte als Zielorte jeweils fünf Umlandgemeinden mit jungem Bevölkerungsschwerpunkt aus. Dabei untersuchte der Mobilitätsclub das Nahverkehrsangebot für einen Samstagabend in zwei Zeitfenstern: einem größeren zwischen 23.30 und 2.30 Uhr und einem kleineren zwischen 23.30 und 0.30 Uhr. Das kleinere ist vor allem für Jugendliche unter 18 Jahren relevant, denen von Gesetz wegen ab 24 Uhr der Aufenthalt in Gaststätten ohne Begleitung eines Erwachsenen nicht gestattet ist.

Stuttgart mit besserem ÖPNV-Angebot ab 0.30 Uhr

Für Stuttgart nahm der ADAC die Verbindungen nach Kornwestheim, Fellbach, Esslingen, Echterdingen und Gerlingen unter die Lupe. Startpunkt der Testfahrt war der Stuttgarter Schlossplatz. In dem für Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren relevanten Zeitfenster (23.30 – 0.30 Uhr) gab es für die Ziele Kornwestheim und Esslingen lediglich eine Verbindung. Am besten war das Angebot für Fellbach mit sieben Verbindungen. Dabei lag die ermittelte Reisezeit zwischen 19 Minuten (Fellbach) und 37 Minuten (Esslingen). Abgesehen von der Direktverbindung nach Gerlingen waren jeweils ein bis zwei Umstiege nötig.

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Die Testergebnisse für Stuttgart im Detail
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Im Zeitraum von 0.30 bis 2.30 Uhr sah das Angebot deutlich besser aus: Hier konnten Nachtschwärmer für jede Verbindung aus mindestens vier Fahrten wählen. Als Kritikpunkt fiel dem ADAC im Test für Stuttgart die elektronische Fahrplanauskunft auf: Darin wurden nach 1 Uhr keine Verbindungen mehr nach Fellbach angezeigt, obwohl diese nach den Linienfahrplänen vorhanden waren.

Der ADAC empfiehlt Nachtschwärmern vor der Heimfahrt mit Bus und Bahn zu prüfen, ob es aktuelle Fahrplanänderungen wie Schienenersatzverkehr, Umleitungen oder Haltestellensperrungen gibt. Hilfreich bei der Verbindungssuche ist auch, unterschiedliche Informationsquellen (ÖPNV-App und -Homepage sowie eine Navigations-App) zu nutzen und verschiedene Kombinationen aus Start- und Zielhaltestelle einzugeben.

ADAC Untersuchung „ÖPNV-Angebote bei Nacht 2025“

In der Untersuchung der 20 Großstädte vergab der ADAC das Urteil „sehr gut“ an Augsburg, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover, die auch nachts mit einem umfangreichen ÖPNV-Angebot überzeugten. Die vier Schlusslichter wiesen eine eingeschränkte (Lübeck, Osnabrück, Potsdam) bis lückenhafte (Erfurt) Anbindung ans Umland auf. Der ADAC legte zusätzlich zum Nahverkehrsangebot in zwei Zeitfenstern für jeweils eine beispielhaft untersuchte Verbindung noch weitere Kriterien an: die Anzahl der Umstiege, die Reisegeschwindigkeit sowie die Länge der gegebenenfalls notwendigen Fußwege von der Haltestelle, bei der ausgestiegen werden musste, bis zur festgelegten Zielhaltestelle, falls diese nicht angefahren wurde.

Alle Ergebnisse der ADAC Untersuchung gibt es unter www.adac.de/oepnv-nacht