Start-up tozero: Recycling soll den Kreislauf von Lithium-Ionen-Akkus schließen

Tozero Gründerinnen Ksenija Milicevic Neumann und Sarah Fleischer
Die Gründerinnen von tozero (v.l.n.r.): Sarah Fleischer und Ksenija Milicevic Neumann© tozero

Das Unternehmen tozero mit Sitz in Karlsfeld bei München beschäftigt circa 15 Mitarbeiter und hat einen Recycling-Prozess für Lithium-Ionen-Akkus entwickelt. Wir haben mit Sarah Fleischer, Mitgründerin und CEO von tozero, über die Herausforderungen in der Mobilitätsbranche und den Ansatz von tozero gesprochen. Fleischer hat Maschinenbau an der Technischen Universität München studiert und mit tozero 2022 gemeinsam mit Ksenija Milicevic Neumann bereits ihr drittes Start-up gegründet.

Frau Fleischer, welche Motivation steckt hinter der Gründung von tozero?

Ziel sollte aus meiner Sicht sein, in der gesamten Mobilitätsbranche zu „Net Zero“ zu gelangen, also den CO2-Ausstoß so weit wie möglich zu reduzieren oder natürlich bestenfalls auf ein „Null“ zu bringen – daher stammt auch der Name unseres Unternehmens „tozero“. Wir befinden uns, vor allen Dingen im Automobilsektor, aktuell in der Ära der Elektrifizierung. Wir produzieren so viele Elektroautos wie nie zuvor, bis 2030 werden sich insgesamt mehr als eine Million Tonnen an Lithium-Ionen-Batteriemüll in Europa akkumulieren. Nur wenig wird jedoch darüber gesprochen, was eigentlich mit all diesem Müll passiert.

Was tut tozero, um diesem Problem entgegenzuwirken?

Bei tozero recyceln wir jegliche Arten von Lithium-Ionen-Akkus, die meisten davon stammen aus dem Automobilbereich. Natürlich ist auch das Recycling von Smartphone-, E-Bike-, E-Scooter- oder Drohnen-Akkus möglich. In unserer Produktionshalle erhalten wir täglich eine Lieferung von mehreren Tonnen geschredderten Batterien, aus den DACH-Regionen, Frankreich, Osteuropa, und Skandinavien. Vieles davon kommt direkt aus Gigafactories, also Großfabriken, und natürlich auch von OEMs (Original Equipment Manufacturers), also den Originalgeräteherstellern. Beim Recycling-Prozess selbst werden die kritischen Rohstoffmaterialien – Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit – wiedergewonnen, um neue Batterien herzustellen und so den Kreislauf von Lithium-Ionen-Akkus zu schließen.

Wie funktioniert der Recycling-Prozess?

Der ADAC erklärt: So funktioniert das Recycling von Batterien.

Sarah Fleischer
"Homemade by tozero" - Stolz präsentiert uns Sarah Fleischer recyceltes Lithiumcarbonat© ADAC Südbayern

Welche Erfolge konnte tozero bislang feiern?

Als doch noch recht junges Start-up waren wir dieses Jahr zum ersten Mal bei der IAA in München dabei. Stolz hat uns gemacht, als einziger europäischer Batterie-Recycler vertreten zu sein. Und das Tolle war vor allem auch, dass das Interesse gegenüber der Thematik, also Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit in der Mobilitätsbranche, so groß war. Wir konnten viele wertvolle Gespräche führen und neue Kontakte knüpfen.

Wie soll die Zukunft für tozero aussehen?

Bereits jetzt sind wir, auch dank der Unterstützung zahlreicher Investoren, der führende Batterie-Recycler in Europa und das möchten wir natürlich auch bleiben. Darüber hinaus gilt es, global zu expandieren, um die Kreislaufwirtschaft für Lithium-Ionen-Akkus auf der ganzen Welt voranzutreiben.

Interview: Sarah Fleischer

Wir freuen uns auf die nächsten Schritte und auch darüber, dass wir Nachhaltigkeit in der Mobilitätsbranche mitgestalten können.

Im Interview: Sarah Fleischer, Mitgründerin und CEO von tozero©ADAC Südbayern

tozero in Bewegtbild

Wir haben tozero vor Ort auch filmisch begleitet. Ein Reel zum Interview und der Führung durch Produktionshalle finden Sie auf dem ADAC Südbayern Instagram Kanal.