Lebensretter im Dauereinsatz: ADAC Luftrettung fliegt 2024 in Bayern über 12.000 Einsätze

Christoph Murnau
Einsatz in den Bergen: Die Bedeutung von Spezialeinsätzen mit Rettungswinde hat auch 2024 weiter zugenommen. © ADAC Luftrettung/Philip Bockshammer

Mit bundesweit knapp 135 Alarmierungen am Tag hat die ADAC Luftrettung auch 2024 unter Beweis gestellt, welch großen Beitrag sie zur notfallmedizinischen Versorgung leistet. Ein Viertel aller Einsätze wurde vergangenes Jahr in Bayern geflogen.

Wie aus der Jahresbilanz der gemeinnützigen Rettungsdienstorganisation hervorgeht, sind die fliegenden Gelben Engel 2024 bundesweit zu 49.048 Notfällen ausgerückt. Damit gingen die Einsätze der ADAC Rettungshubschrauber im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent zurück. „Die Hubschraubercrews haben die notfallmedizinische Versorgung der Menschen 2024 uneingeschränkt sicherstellen können. Egal, ob bei Tag oder Nacht, im Gebirge oder auf See oder im Katastrophenfall – die Bevölkerung kann sich auch in Zukunft auf unsere schnelle Hilfe aus der Luft verlassen“, betonte Frédéric Bruder, der Geschäftsführer der ADAC Luftrettung. Der Rückgang der Einsätze ist normale Einsatzschwankungen sowie wetterbedingte Flugausfälle zurückzuführen.

Hohes Einsatz-Aufkommen für bayerische Luftretter

Die meisten Einsatzorte lagen auch 2024 wieder in Bayern. Insgesamt flogen die Helikopter der Luftrettung im vergangenen Jahr 12.015 Einsätze im Freistaat. Im Vorjahr waren es noch 12.998 Alarmierungen.

Die Einsätze der acht bayerischen Stationen im Überblick:
Christoph 15 Straubing 1814
Christoph 18 Ochsenfurt 1795
Christoph 1 München 1604
Christoph 20 Bayreuth 1553
Christoph 40 Augsburg 1358
Christoph 65 Dinkelsbühl 1310
Christoph 32 Ingolstadt 1297
Christoph Murnau 1230

Windeneinsätze 2024
Christoph Murnau wurde auch vergangenes Jahr bundesweit zu den meisten Einsätzen mit der Rettungswinde gerufen. © ADAC Luftrettung

Die in Südbayern stationierten fliegenden Gelben Engel waren 2024 nicht nur aufgrund der schnellen Hilfe, sondern auch aufgrund ihrer speziellen Ausrüsten gefragt. Bundesweit sind sechs Hubschrauber der ADAC Luftrettung mit einer sogenannten Rettungswinde ausgerüstet. Die Winde mit einer Seillänge von 90 Meter und einer Traglast von 250 Kilogramm ermöglicht an schwer erreichbaren Einsatzorten eine erheblich schnellere Versorgung und Rettung von Patienten. Die Windenhubschrauber stehen zudem in Katastrophenfällen zur Rettung von Menschen in Notsituationen zur Verfügung. Wie wichtig diese sind, zeigte sich erneut beim jüngsten Hochwasser in Süddeutschland, bei dem unter anderem der in München stationierte Christoph 1 einen jungen Mann aus den Fluten der Isar retten konnte.

Unfälle und Herzinfarkt

Einsatzgrund Nummer eins waren mit 31 Prozent Verletzungen nach Unfällen. Neben Verkehrsunfällen zählen in diese Kategorie auch Sport-, Arbeits- und Freizeitunfälle. Dahinter folgen mit 26 Prozent Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems wie Herzinfarkte und Herzrhythmusstörungen. In 13 Prozent der Fälle diagnostizierten die Lebensretter aus der Luft neurologische Notfälle wie zum Beispiel einen Schlaganfall. Bei sieben Prozent war ein Notfall des Atmungssystems wie akute Atemnot oder Asthma die Ursache. Unter den Patienten waren mit 59 Prozent mehr Männer. Bei fast jedem zehnten Patienten handelte es sich um Kinder oder Jugendliche.

Einsatzgründe 2024
Am häufigsten mussten die fliegenden Gelben Helfer 2024 aufgrund von Unfällen ausrücken.© ADAC Luftrettung