Von der Theorie zur Praxis: Nachhaltigkeit im Motorsport
Motorsport und Nachhaltigkeit lassen sich vereinen. Das zeigten Experten bei einem Symposium im Rahmen der Central European Rally. Dabei stellten sie auch ihre Visionen für die Zukunft vor.
Wer an Motorsport denkt, bringt das in den seltensten Fällen in Verbindung mit Nachhaltigkeit. Zu Unrecht! Denn gerade in diesem Sportfeld gibt es zahlreiche Initiativen und Bestrebungen zur Förderung ökologisch verantwortlicher Praktiken. Ein Beleg hierfür ist die jüngst abgehaltene Central European Rally (CER), die als erste Veranstaltung auf Anhieb das begehrte 3-Sterne-Nachhaltigkeitszertifikat des Automobilweltverbands FIA erhalten hat. Die CER steht damit exemplarisch für die erfolgreiche Verknüpfung von Motorsport und Nachhaltigkeit.
Im Rahmen genau dieses hochkarätigen Events hat die ADAC Stiftung ein Nachhaltigkeits-Symposium veranstaltet. Unter dem Titel „Nachhaltige Motorsportveranstaltungen“ fanden sich verschiedenste Fachleute zum Austausch zusammen und sprachen über Perspektiven für eine nachhaltigere Zukunft im Motorsport.
Best-Practices: Verantwortungsbewusstsein und Motorsport Hand in Hand
Die Veranstaltung versammelte ein hochkarätiges Netzwerk aus Experten. Unter ihnen war Fabian Schuster, Leiter Motorradsport beim ADAC, der das Nachhaltigkeitskonzept des Sachsenrings, einer der Austragungsorte der MotoGP, erläuterte. Auch Jutta Kleinschmidt, bekannte Rallye-Dakar-Siegerin und stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der ADAC Stiftung, beeindruckte mit Best-Practice-Beispielen aus der Welt der Cross Country Rallys. Bernhard Hafenscher vom WRC Promoter und Moritz Weißleder von DEKRA Assurance Services bereicherten das Symposium zusätzlich mit Einblicken in die Messbarkeit von Nachhaltigkeit im Sportbusiness und dem Nachhaltigkeitskonzept der Rallye Weltmeisterschaft.
Die vielseitigen Best-Practice-Ansätze des ADAC und seiner Partner verdeutlichten eindrucksvoll, dass sich Motorsport und Nachhaltigkeit keineswegs ausschließen. Auch der ADAC Südbayern und seine Ortsclubs zeigen regelmäßig, dass ökologisches Verantwortungsbewusstsein und Motorsport Hand in Hand gehen können – sei es bei der Organisation von Veranstaltungen, beim Aufbau neuer Motorsportgelände oder im Vereinsalltag. Förderungsmaßnahmen wie strikte Mülltrennung, der Verzicht auf Einwegprodukte oder die Unterstützung von Fahrgemeinschaften sind weitere beispielhafte Initiativen, die demonstrieren, dass verantwortlicher Motorsport möglich und notwendig ist.
Nachhaltigkeitskonzept als Maßstab für zukünftige Veranstaltungen
Ein bedeutender Schritt war der Startschuss für die Erstellung eines Muster-Nachhaltigkeitskonzepts. Dieses Konzept, an dem unter anderem Johannes Schirdewahn, Referent Verbandsentwicklung beim Deutschen Motor Sport Bund, und Dr. Wojciech Kulczycki, Leiter des Nachhaltigkeitsmanagements beim ADAC, maßgeblich beteiligt sind, soll nach Fertigstellung den ADAC Ortsclubs, Veranstaltern und Promotoren als Maßstab für die nachhaltige Ausrichtung von Motorsportveranstaltungen zur Verfügung gestellt werden. Ergänzend wurde ein einheitliches CO2-Monitoringsystem in Aussicht gestellt, das weitere Transparenz und Vergleichbarkeit in der Nachhaltigkeitsbilanz des Motorsports schafft. Damit ist das Engagement des ADAC nicht nur vorbildlich sondern schafft Inspiration für die gesamte Motorsportwelt.