Tempo runter: Maximal 120 auf bestimmten Autobahnabschnitten in Südbayern

Tempo 120 Autobahn
Aufgrund alter Betonfahrbahn der A 3, A 92 und A 93 gelten auf den betroffenen Abschnitten einheitliche Höchstgeschwindigkeiten.© stock.adobe.com/as-PROmedia

Ab Mai gelten auf Teilen der A 3, A 92 und A 93 einheitliche, zulässige Höchstgeschwindigkeiten von 120 km/h für Pkw – Motorräder dürfen in den Sommermonaten sogar nur 80 fahren. Wir erklären, was hinter dieser Maßnahme steckt.

Autofahrer müssen sich auf einigen Autobahnabschnitten in Südbayern auf Einschränkungen in Form von einheitlichen Höchstgeschwindigkeiten einstellen. Auf Teilen der A 3, A 92 sowie A 93 wird in den nächsten Tagen und Wochen sukzessive eine einheitliche Höchstgeschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde eingeführt. Hintergrund dieser Maßnahme ist der Zustand der betroffenen Autobahnabschnitte. Die dort noch eingesetzten Betonfahrbahnen aus den 1980er Jahren haben das Ende ihrer geplanten Nutzungszeit überschritten und müssen grundhaft erneuert werden. Wo dies noch nicht erfolgt ist, können vor allem an besonders heißen Tagen plötzlich und unvermittelt Hitzeschäden auftreten. Diese stellen für alle Verkehrsteilnehmer eine Gefahr dar. Eine Gruppe ist jedoch besonders betroffen.

Nur Tempo 80 für Motorräder

Da solche Schäden an der Fahrbahn für Motoradfahrer besonders dramatische Folgen haben kann, hat die Autobahn GmbH eine zusätzliche Maßnahme zum Schutz von Bikern gegriffen. In den Sommermonaten Mai bis September wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Motorräder auf 80 Kilometer pro Stunde reduziert. Dies diene laut Autobahn GmbH ausschließlich dazu, die Gefährdung dieser Verkehrsteilnehmer zu minimieren. Die besondere Anfälligkeit von Bikern für Schäden an der Fahrbahn erklärt sich dadurch, dass Zweiräder plötzlich auftretende Unebenheiten und größere Schäden nicht so leicht überfahren können, wie dies beispielsweise bei Pkw und Lkw möglich ist. Auch ruckhafte Ausweichmanöver können bei Motorrädern schnell zu Stürzen und damit einem erhöhten Verletzungsrisiko der Biker führen.

A 3, A 92 und A 93 mit einheitlicher, zulässiger Höchstgeschwindigkeit

In Südbayern sind die noch nicht grundlegend erneuerten Autobahnabschnitte mit alten Betonfahrbahnen betroffen, die erhebliche Substanzschäden aufweisen. Im Einzelnen sind dies:

  • A 3: Autobahnkreuz Deggendorf bis Anschlussstelle Hengersberg

  • A 92: Anschlussstelle Oberschleißheim bis Anschlussstelle Eching-Ost, Anschlussstelle Freising-Süd bis Anschlussstelle Freising-Ost und Anschlussstelle Landshut-West bis Anschlussstelle Dingolfing-Ost

  • A 93: Dreieck Saalhaupt bis Anschlussstelle Elsendorf

ADAC zeigt Verständnis für die Maßnahmen

Wie die Autobahn GmbH in der Pressemitteilung Ende April betonte, werden die Maßnahmen zum Schutz aller Verkehrsteilnehmer ergriffen, da geringere Geschwindigkeiten auch die Belastung auf die in die Jahre gekommene Fahrbahn minimiert. „Generell befürworten wir Maßnahmen, die der Verkehrssicherheit dienen. Wenn die Autobahn GmbH nach ausführlichen Prüfungen zu dem Schluss kommt, dass die betroffenen Abschnitte das Ende ihrer Nutzungszeit erreicht haben und es bei zu hohen Geschwindigkeiten für Autobahnnutzer – insbesondere für Motorradfahrer – gefährlich werden könnte, ist diese Maßnahme schlichtweg notwendig“, kommentiert der Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, Alexander Kreipl.

„Der aktuelle Fall verdeutlicht aber auch den Zustand mancher Fahrbahnabschnitte und macht deutlich, dass die Modernisierung der Infrastruktur schneller voranschreiten muss und die erforderlichen Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden müssen. Hier geht es nicht nur um eine komfortable Mobilität sondern schlichtweg um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer“ so Kreipl weiter.