Weißes Winterberg: Wie sich das Sauerland auf seine Gäste vorbereitet

Florian Leber ist Skiliftbetreiber in dritter Generation.
Florian Leber ist Skiliftbetreiber in dritter Generation.© Marco Kraft

„Nach der Saison ist vor der Saison“, erklärt Nico Brinkmann. „Mit Einbruch der ersten Kälte muss alles für unsere Wintergäste fertig sein und perfekt laufen“. Doch bis es soweit ist, steht viel Arbeit an. Knapp einen Monat haben er und sein Team Zeit, um alles für den Winterbetrieb fertigzustellen. Sie rüsten den Lift um, warten ihn und lassen ihn vom TÜV prüfen, sichern die Pisten und machen die Schneekanonen einsatzbereit. Brinkmanns Lift an der Kappe läuft fast das ganze Jahr – im Sommer für Wanderer und Fahrradfahrer des Bikeparks, im Winter für Ski- und Snowboardfahrer. Doch die Hauptsaison ist von Dezember bis März: Mehr als doppelt so viele Gäste als in der übrigen Zeit kommen dann nach Winterberg, um ihren Urlaub zu genießen.

„Am Schnee hängt im Winter letztendlich die ganze Tourismusbranche. Deshalb ist es wichtig, dass wir den verlässlich produzieren können.“

Das sagt Meinolf Pape. Pape ist Diplom-Geograph und Liftbetreiber im Skidorf Neuastenberg und kennt sich bestens mit dem Wetter in der Region aus. Wenn die Temperaturen nachts unter zwei Grad fallen, kann es mit der Beschneiung losgehen. „Wir zaubern den Schnee vom sogenannten Schneibüro aus“, sagt Brinkmann. Von hier koordinieren die „Schneimeister“ den Einsatz der Schneekanonen.

Moderne und nachhaltige Technik für perfekte Pisten

Dieses Jahr geht ihnen dabei zum ersten Mal das neue Schneehöhen-Messsystem zur Hand: Ein GPS-System an den Pistenwalzen misst die Höhe des bereits liegenden Schnees zentimetergenau. „Der Schnee wird so nur noch dort produziert, wo er gebraucht wird beziehungsweise dorthin geschoben, wo die Schneedecke auf den Pisten nicht dick genug ist. Das spart Wasser und Energie und macht die Schneeproduktion nicht nur planbarer, sondern auch nachhaltiger“, erklärt Florian Leber.

Wintersporttourismus in dritter Generation

Als Betreiber der Skilifte am Poppenberg ist Leber genau wie Brinkmann eng mit dem Wintersporttourismus in der Region verbunden, und das schon in dritter Generation. Sein Großvater errichtete in den 1950er Jahren einen der ersten Schlepplifte am Poppenberg. Von seinem Vater hat Leber den In-Treff im Winterberger Skiliftkarussell „Möppis Hütte“ übernommen, dessen Neubau zum Start der Wintersaison fertig werden musste. „Trotz der vielen Arbeit ist Schnee für mich immer mit Spaß verbunden.“ Für seine Ski- und Snowboardschule sieht Leber sich schon im Juli nach geeignetem Personal in den umliegenden Sporthochschulen um.

Tipp: ADAC Reisen und Pincamp

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Neuer Lift samt Skibrücke

Was Meinolf Pape konstatiert, gilt auch für seine Kollegen in der Region: „Die Ansprüche unserer Gäste sind in den letzten 40 Jahren stark gestiegen. Sie erwarten einen Full-Service mit weißen, topgepflegten Pisten, komfortablen Liften, modernem Ticketsystem, dem Skiverleih direkt am Fuße der Piste und der Après-Ski-Party nach der Abfahrt.“
Mehr Komfort für die Wintersportler bedeutet auch der neue Sechser-Sessellift plus Skibrücke, dessen Bauarbeiten schon im Sommer begonnen haben.

Der Lift verbindet jetzt den Kahlen Asten mit dem gegenüberliegenden Bremberg und somit auch mit den Liften des restlichen Skigebiets. Die Fahrt in den kuppelbaren Sesseln mit Wetterschutzhaube dauert 2,5 Minuten, pro Stunde können 3.000 Skiläufer damit fahren. Die Bremberg-Piste führt so künftig über einen Auto- und einen Fußgängertunnel hinweg, direkt zum Parkplatz am Nordhang. In die Modernisierung ihrer Lifte und des Schneemanagements samt zweiter Skihütten und neuem Schneehöhen-Messsystem haben die Skiliftbetreiber der Wintersportarena Sauerland insgesamt 15 Millionen Euro in diesem Jahr investiert.

Der Achter-Sessellift am Poppenberg in Winterberg© Marco Kraft

Tipp für Wintersportler

Einen Tipp haben sie für die Wintersportler: „Wir sind gut auf die Wintersaison vorbereitet – und das sollten unsere Gäste auch tun. Bei der spontanen Anreise kann es an einigen Wochenenden sehr eng werden. Viele Skischulen, Skiverleihe und Hotels sind für die Weihnachtsferien bereits ausgebucht.“

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Anne-Sophie Barreau
Redakteurin
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