Darum ist der November Staumonat Nummer eins in NRW
Traditionell galt der November immer als Staumonat. Im vergangenen Jahr war das aufgrund der Corona-Pandemie erstmals anders. Was erwartet die Autofahrer in NRW im Jahr 2021 auf den Autobahnen?
„In 2021 wird der November seinem Beinamen ,Staumonat' wieder alle Ehre machen", prognostiziert Prof. Dr. Roman Suthold vom ADAC Nordrhein. Der Verkehrsexperte hat bereits das Verkehrsgeschehen vor den Herbstferien mit Sorge beobachtet: „Leider fallen viele wieder in die alten Muster zurück und setzen sich morgens zu Stoßzeiten ins Auto, um zur Arbeit zu fahren", sagt Suthold. Sein Vorschlag: Berufspendler sollten – wo möglich – zumindest teilweise weiter im Homeoffice arbeiten und Arbeitgeber flexible Regelungen beibehalten. „Schon ein bis zwei Tage Homeoffice statt Büro senken den persönlichen Berufsverkehr um 20 bis 40 Prozent“, so Suthold.
Deutlich zu sehen und zu spüren war das im November 2020, der coronabedingt erstmals seit vielen Jahren kein klassischer „Staumonat“ in Nordrhein-Westfalen war. Im Vergleich zum November 2019 war die Anzahl der Staus auf den NRW-Autobahnen laut ADAC Verkehrsdatenbank um fast die Hälfte zurückgegangen. Der Grund: Home-Office gepaart mit Kontaktbeschränkungen.
Warum ist es im November in NRW so voll auf den Straßen?
Wenn es draußen kalt und nass ist, steigen mehr Pendler vom Fahrrad aufs Auto um – in NRW mit seinem dichten Autobahnnetz und vielen Pendlern ist dies besonders morgens und am späten Nachmittag zu spüren. Bei den meisten Arbeitnehmern sind die Urlaubstage aufgebraucht und alle müssen wieder ins Büro. Außerdem müssen sich Autofahrer erst wieder an die schlechten Sicht- und Fahrbedingungen gewöhnen und fahren entsprechend vorsichtig. 2021 kommt hinzu, dass nach wie vor deutlich weniger Menschen den ÖPNV nutzen als vor der Corona-Pandemie. In diesem Jahr sorgen die hochwasserbedingten Autobahnsperrungen auf der A1 und der A 61 noch zusätzlich für Behinderungen.
Entspannt durch den November – sechs Tipps vom ADAC
Wer die Möglichkeit hat, Zuhause zu arbeiten, sollte dies, so oft es geht, tun
Vor der Abfahrt den Verkehr auf der Strecke checken und später losfahren, wenn es sich bereits staut
Die Fahrweise an die Wetterbedingungen anpassen, besonders aufmerksam und vorausschauend fahren, Abstand zum Vorausfahrenden einhalten (Mindestabstand = halbe Tacho)
Fahrzeug mit funktionierendem Licht und Winterreifen herbst- und wintertauglich machen
Bei gutem Wetter das Fahrrad nutzen: Radfahrer sind bei Entfernungen bis zu fünf Kilometern in der Stadt meist schneller am Ziel als Autofahrer
Den ÖPNV nutzen, wenn es möglich ist