Münster spitze, Mönchengladbach Letzter: So zufrieden sind die Menschen mit der Mobilität in NRW
Die Städte in Nordrhein-Westfalen haben beim ADAC Monitor "Mobil in der Stadt" unterdurchschnittlich abgeschnitten. Vor allem in Mönchengladbach, Krefeld und Wuppertal sind viele Menschen unzufrieden mit der Mobilität. Immerhin: Münster führt das bundesweite Ranking an.
Münster ganz oben, Mönchengladbach ganz unten: So lautet das Ergebnis des ADAC Monitors "Mobil in der Stadt" für die mittelgroßen Städte in Nordrhein-Westfalen. Demnach sind die Menschen in Münster von den bundesweit 29 untersuchten Städten zwischen 169.000 und 370.000 Einwohnern am zufriedensten mit ihrer Mobilität. Im Bundesvergleich haben die zehn untersuchten NRW-Städte aber unterdurchschnittlich abgeschnitten, alleine sieben befinden sich in der unteren Hälfte. Mit dem Schlusslicht Mönchengladbach sowie Krefeld und Wuppertal kommen die drei Städte mit den schlechtesten Zufriedenheitswerten allesamt aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. In allen NRW-Städten überwiegt trotz vieler schlechter Platzierungen insgesamt noch die Zufriedenheit mit der persönlichen Mobilität.

Der Zufriedenheitsindex und die Platzierungen der zehn NRW-Städte im Überblick
Münster (Indexwert + 35, bundesweit Platz 1)
Oberhausen (+ 26, Platz 8)
Bochum (+ 21, Platz 14)
Bielefeld (+ 18, Platz 19)
Gelsenkirchen (+ 16, Platz 20)
Bonn (+ 14, Platz 22)
Aachen (+ 13, Platz 24)
Wuppertal (+ 9, Platz 27)
Krefeld (+ 9, Platz 27)
Mönchengladbach (+ 3, Platz 29)
Der ADAC Indexwert gibt an, ob und um wie viele Prozentpunkte die zufriedenen Verkehrsteilnehmer die unzufriedenen überwiegen. Bei einem Wert von 0 wären gleich viele Einwohner/Pendler mit der Mobilität in einer Stadt zufrieden bzw. unzufrieden.
Rechenbeispiel ADAC Index-Wert Mönchengladbach: 27 Prozent zufriedene Verkehrsteilnehmer minus 24 Prozent unzufriedene ergeben einen Indexwert von + 3.
„Münster zeigt, dass eine integrierte Mobilitätsplanung der Schlüssel zum Erfolg ist. Die Erreichbarkeit der Städte und die Qualität der urbanen Mobilität sind wichtige Standortfaktoren für Wachstum, Beschäftigung und Lebensqualität. Die Ergebnisse liefern den Städten Grundlagen und Anregungen, um ihre Mobilitätsinfrastruktur im Sinne der Einwohner und Einpendler weiter zu verbessern.“
Prof. Dr. Roman Suthold, Mobilitätsexperte des ADAC in NRW©ADAC Nordrhein/Christopher Köster
Der ADAC Monitor "Mobil in der Stadt" hat sich in seiner Befragung mit der Zufriedenheit der Einwohner und Pendler hinsichtlich der vier Verkehrsmittel Auto, ÖPNV, Fahrrad und Fußgänger befasst. In den nordrhein-westfälischen Städten sind die Fußgänger am meisten zufrieden (+ 32). Dahinter folgen die ÖPNV-Nutzer (+ 21) und Fahrradfahrer (+ 12). Bei den Autofahrern erreichen die zehn NRW-Städte nur einen durchschnittlichen Zufriedenheitswert von + 2.
Münster

1 von 3
Oberhausen

1 von 3
Bochum

1 von 3
Bielefeld

1 von 3
Gelsenkirchen

1 von 3
Autofahrer kritisieren in allen zehn untersuchten Städten besonders das Baustellenmanagement sowie die Höhe der Parkgebühren. Unzufriedenheit überwiegt auch beim Parkraumangebot im Stadtgebiet (außer Oberhausen, Bochum, Bielefeld) sowie dem Verhalten von Radfahrern (außer Oberhausen und Bochum) und anderen Autofahrern (außer Münster, Oberhausen, Aachen). Den Straßenzustand betrachten Pkw-Nutzer gerade in Krefeld, Mönchengladbach, Gelsenkirchen, Bochum und Wuppertal mehrheitlich kritisch. Mit den Ampelschaltungen sind in Mönchengladbach, Bielefeld und Gelsenkirchen mehr Autofahrer unzufrieden als zufrieden.
Radfahrer kritisieren im ADAC Monitor vor allem das Radwegenetz (Mönchengladbach, Krefeld, Bonn), den Zustand der Radwege (Mönchengladbach, Krefeld, Bonn, Gelsenkirchen) und die Radwegbreite (Mönchengladbach, Krefeld, Aachen, Bonn). In Mönchengladbach, Krefeld, Aachen, Bonn, Gelsenkirchen und Bielefeld sind mehr Radler mit dem Verhalten der Autofahrer unzufrieden als zufrieden. Unter den ÖPNV-Nutzern herrscht verstärkt Unzufriedenheit mit dem Preis-Leistungsverhältnis (Mönchengladbach, Wuppertal, Bonn) und fehlenden Parkplätzen an Bahnhöfen und Haltestellen. Fußgänger äußern in den NRW-Städten verstärkt Kritik am Sitzplatzangebot entlang der Gehwege (außer Münster) und dem Verhalten von Radfahrern (außer Oberhausen).