Bahnstreik in NRW: Das müssen Pendler nun wissen
Der Bahnstreik legt ab dieser Woche erneut den Zugverkehr lahm – auch in NRW. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat zur bundesweiten Arbeitsniederlegung aufgerufen. Ein Eilantrag der Bahn gegen diesen Streik ist gescheitert. Dieser Bahnstreik betrifft in NRW Nah- und Fernverkehr. Der ADAC hat wichtige Infos zum Bahnstreik in NRW für Pendler zusammengetragen.
Bahnstreik in NRW – Infos aktuell für Pendler
Von wann bis wann wird gestreikt?
Ab Donnerstag, 2. September, 2 Uhr nachts, geht die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erneut in den Streik, der bis Dienstag, 7. September, 2 Uhr nachts, dauern soll. Betroffen ist der Personenverkehr. Im Güterverkehr wird die Arbeit bereits ab Mittwochabend niedergelegt. Die Bahn rät dazu, alle Fernreisen mit dem Zug für diesen Zeitraum zu verschieben.
Welche Verbindungen sind vom Bahnstreik in NRW beeinträchtigt?
Sowohl der Fern- als auch der Regionalverkehr sind stark betroffen. Die Deutsche Bahn kündigte am Montag an, auch im dritten Streik „ein verlässliches Mobilitätsangebot“ von rund einem Viertel der üblicherweise geplanten Züge im Fernverkehr zu machen. Im Regional- und S-Bahnverkehr soll es demnach erneut ein Grundangebot von 40 Prozent der Züge geben.
Folgende Linien der DB Regio NRW fallen während des Streiks auf dem kompletten Laufweg aus
Regionalverkehr RE / RB:
RE 8: Mönchengladbach – Köln – Bonn-Beuel – Königswinter – Bad
Honnef (Rhein) – KoblenzRE 9: Aachen – Düren – Horrem – Köln – Siegburg/Bonn – Siegen (Es wird versucht einen Ersatzverkehr mit einem Direktbus zwischen Köln und Siegen einzurichten.)
RE 18: Aachen – Maastricht
RB 20: Eschweiler – St. Jöris – Alsdorf-Annapark – Herzogenrath – Aachen – Stolberg
AltstadtRB 23 / S 23: Bonn Hbf – Rheinbach (Euskirchen) Es verkehren Busse im Schienenersatzverkehr zwischen Euskirchen – Rheinbach
RB 25: Köln–Overath – Meinerzhagen – Lüdenscheid
RB 28: Neuwied – Niederlahnstein
RB 30: Remagen – Bonn
RB 33: Essen – Aachen
RB 38: (Köln) – Horrem – Bedburg
RB 39: Remagen – Dernau Es verkehren Busse im Schienenersatzverkehr aufgrund der Unwetterschäden
RB 43: Dorsten – Wanne-Eickel – Herne – Dortmund (Es wird versucht einen Ersatzverkehr mit Bussen einzurichten.)
RB 53: Dortmund – Schwerte – Iserlohn (Es wird versucht einen Ersatzverkehr mit Bussen einzurichten.
RB 54: Unna – Fröndenberg – Menden – Neuenrade (Es wird versucht einen Ersatzverkehr mit Bussen einzurichten.)
RE 57: Dortmund – Arnsberg – Bestwig – Winterberg (Es wird versucht einen Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Fröndenberg – Dortmund einzurichten.)
S-Bahn:
S 4: Unna – Unna-Königsborn – Dortmund-Dorstfeld – Dortmund-Lütgendortmund (Es verkehren Busse im Schienenersatzverkehr zwischen Dortmund-Stadthaus – Dortmund-Brackel)
S 8: Mönchengladbach–Düsseldorf–Wuppertal – Hagen (Es wird versucht einen Ersatzverkehr mit Bussen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf Hbf sowie zwischen Neuss und Mönchengladbach einzurichten. Weitere Informationen folgen)
S 11: Düsseldorf Flughafen Terminal – Düsseldorf – Neuss – Köln – Bergisch-Gladbach (Es wird versucht einen Ersatzverkehr mit Bussen einzurichten. Weitere Informationen folgen.)
S 68: Wuppertal-Vohwinkel – Düsseldorf – Langenfeld (Rheinl)
Welche Bahnen sind vom Bahnstreik in NRW nicht betroffen?
Einige S-Bahnen, Regionalexpresszüge und Regionalbahnen werden von Wettbewerbern der Deutschen Bahn betrieben, u.a. Eisenbahnverkehrsunternehmen wie Abellio Rail, National Express, Keolis Deutschland (eurobahn) oder Regiobahn. Hier stehen die Chancen gut, dass die Bahnen fahren.
Auch wenige Linien der Bahn in NRW fahren:
Regionalverkehr:
RE 17: Hagen – Schwerte – Bestwig – Brilon-Wald – Warburg – Kassel
RB 52: Dortmund – Hagen
S-Bahn:
S 5: Dortmund – Hagen
Welche anderen Möglichkeiten gibt es?
Fernbus: Vor allem für Fernreisende stellt der Fernbus immer wieder eine Alternative dar: Meist steigt die Nachfrage bei den Anbietern in den Streikzeiten. Deshalb steigen die Preise auch immer weiter an, je näher der Streik rückt. Reisende sollten schnell buchen.
Mietwagen: Gleiches gilt für Mietwagen. Die Zahl der Buchungen steigt vor und während des Streikzeitraums. Dadurch ist mit höheren Preisen zu rechnen.
Flugzeug: Auch ein kurzfristiger Umstieg von der Bahn ins Flugzeug kann teuer werden. Je näher die Buchung am Reisetermin liegt, desto teurer sind die Tickets.
Eigenes Auto: Wer ein eigenes Auto besitzt, kann die gewünschte Reiseroute auch damit zurücklegen. Einziges Manko: Diese Idee haben sicher viele Betroffene, die Straßen könnten voller als üblich sein.
Welche Auswirkungen hat der Bahnstreik in NRW auf den Autoverkehr?
Auch ohne Bahnstreik ist die Verkehrssituation in NRW derzeit aufgrund von gesperrten
Autobahnen, Baustellen und zunehmendem Berufsverkehr sehr angespannt. Gerade im Raum Köln und Bonn hat das Verkehrssystem auf den Autobahnen gerade seine Grenzen überschritten. Das zeigt sich deutlich in den steigenden Stauzahlen. An Freitagen wurden hier zuletzt NRW-weit zeitweise bis über 300 Kilometer Stau verzeichnet. Wenn jetzt noch der Streik zusätzlich Autofahrer auf die Straßen zwingt, stehen Knotenpunkte wie der Kölner Autobahnring vor dem Kollaps.
Was rät der ADAC?
Wenn möglich verstärkt im Homeoffice arbeiten. Wer mit dem Auto zur Arbeit fahren muss, sollte Stoßzeiten vermeiden und antizyklisch fahren. Wer aufs Fahrrad umsteigt, kommt in der Großstadt oft sogar schneller an als mit dem Auto. Für alle, die auf den ÖPNV angewiesen sind, gilt: zuhause bereits über die aktuelle Lage und mögliche Verspätungen informieren: www.bahn.de
Was ist, wenn ich schon ein Ticket gekauft habe?
Die Deutsche Bahn weitet die Gültigkeit bereits gekaufter Fernverkehrtickets aus. Wer ein Ticket für den Streikzeitraum gekauft hat, kann das ab sofort bis Freitag, 17. September 2021, flexibel nutzen oder kostenfrei stornieren. Auch Sitzplatzreservierungen können storniert werden. Es gelten bei Verspätungen und Ausfällen zudem die allgemeinen Fahrgastrechte. Alle Infos dazu hat die Bahn hier zusammengestellt.