Nach Tanz-Unfall: ADAC holt Mitglied aus Kuba

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Blog zum Thema ADAC Tanzunfall in Kuba
Mobil dank eines Bürostuhls: Rüdiger A. mit einem Erfrischungsgetränk© privat

Pech für Rüdiger A. auf einer Kubareise: Beim Tanzen auf einem Fest bricht er sich das Sprunggelenk. Wie der ADAC ihn und seine Frau aus der Karibik holte.

Die ersten Tage des Urlaubs liefen wie geplant: Sonne, gute Gesellschaft und endlose Strände. Regelmäßig kamen Rüdiger und seine Frau mit anderen Gästen in der Lobby des Hotels in Varadero zusammen. Unbeschwert wurde gegessen, sich unterhalten und gefeiert. Als Rüdiger sich eines Abends beim Tanzen um die eigene Achse drehen wollte, blieb sein Standbein hängen. Seine Segelschuhe mit besonders guter Haftung verhinderten, dass sich der rechte Fuß mitdrehte. Das Resultat: ein komplizierter Bruch des Sprunggelenks.

"Ich fahre Ski, Motorrad und ich liebe das Segeln. Nie habe ich mich bei diesen Hobbys ernsthaft verletzt. Dass ich mir ausgerechnet beim Tanzen etwas breche, hätte ich nicht erwartet", erzählt Rüdiger.

Schlechte Versorgung

Mit dem einzigen Krankenwagen im Umkreis ging es spät am Abend ins Bezirkskrankenhaus. Rüdiger erzählt von schwer vorstellbaren Zuständen: "Bröckelnde Wände, Pfützen auf den Fluren und es gab nur wenig medizinische Ausrüstung." Immerhin konnte ein Orthopäde den Fuß röntgen und mit Hilfe einer Übersetzerin erklären, dass als Erstes die Fehlstellung korrigiert werden müsse. Der Haken: Schmerzmittel gab es nicht. "Also holte ich tief Luft und auf ein 'Vamos' drehte mir der Arzt den Fuß wieder gerade."

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Die Röntgenaufnahme zeigt eine Fraktur am Sprunggelenk© privat

Anschließend wurde der Bruch mit einem Gips stabilisiert und Rüdiger blieb die Nacht über im Krankenhaus. "An Schlaf war nicht zu denken, die Schmerzen waren unerträglich und Ruhe kehrte auch nicht ein." Entweder die Klimaanlage surrte oder ein Kühlschrank, der im Zimmer stand, brummte: Etwas machte ständig Lärm. Am nächsten Morgen machte er sich mit einem Taxi auf den Weg zurück ins Hotel. Weder Krücken noch ein Rollstuhl waren verfügbar. Dort angekommen, blieb Rüdiger mit Hilfe seiner Ehefrau und einem Bürostuhl auf Rollen zumindest geringfügig mobil – "alles besser als noch eine Nacht in diesem Krankenzimmer".

Der Kontakt zum ADAC wird zur Herausforderung

Rüdiger und seiner Frau war klar, dass sie für die Behandlung so schnell wie möglich zurück nach Deutschland mussten. Der ADAC steht seinen Plus-Mitgliedern in solchen Fällen mit einem Krankenrücktransport zur Seite. Eine direkte Kommunikation mit dem Club war jedoch nur schwer möglich: Zeitverschiebung und eine schlechte Verbindung machten den Austausch zur Herausforderung. Glücklicherweise war die Tochter in Deutschland per WhatsApp erreichbar – sie übernahm den Kontakt mit dem Ambulanz-Service des ADAC.

Business Class nach Frankfurt

Da das Paar ohnehin am Ende des geplanten Urlaubs stand, entschied Rüdiger gemeinsam mit dem Ambulanz-Service, den regulären Rückflug nach Frankfurt wahrzunehmen. Für ausreichend Platz sorgte der ADAC mit einem Upgrade in die Business Class, so konnte Rüdiger das Bein während der Reise hochlegen. Auch den einzigen Krankenwagen des Bezirks konnte der ADAC für einen Flughafentransfer organisieren.

Nach zehn Stunden Flugzeit erreichten Rüdiger und seine Frau Frankfurt. Von dort ging es nicht wie geplant mit dem Zug in die Heimat, sondern mit extra gebuchten Sitzplätzen in einer Linienmaschine. Am Hamburger Flughafen angekommen, brachten Sanitäter Rüdiger und seine Frau in die eigenen vier Wände. Am nächsten Morgen stellte er sich in der örtlichen Klinik vor. Bei der folgenden OP versahen die Ärzte das Gelenk mit acht Schrauben und einer Platte.

Auf dem Weg der Genesung

Nach vielen Terminen bei der Physiotherapie kann Rüdiger inzwischen wieder ohne Krücken laufen. Bis der Fuß wieder ganz verheilt ist, braucht es noch ein paar Monate. "Schade nur, dass ich nicht wie geplant im Februar Ski fahren konnte", erzählt Rüdiger.