Hochschwangere Frau mit ADAC Ambulanz-Jet nach Hause geholt

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Von Roman Breindl

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Zurück in Deutschland ist Paula gesund zur Welt gekommen© privat

Es sollte der letzte Urlaub zu zweit werden – und endete mit einem Rückflug im ADAC Ambulanz-Jet. Jonas K. erzählt, wie der ADAC seine hochschwangere Frau Kathrin aus Frankreich nach Deutschland flog.

"Wir wollten einen letzten Urlaub zu zweit verbringen, bevor unsere Tochter geboren wurde. Die Schwangerschaft meiner Frau war bisher problemlos verlaufen, die Ärzte gaben grünes Licht. Wie so oft zuvor starteten wir sorglos in unserem umgebauten US-Camper Richtung Süden, diesmal nach Frankreich.

Am Anfang der zweiten Urlaubswoche – wir waren in Saint-Tropez – verlor Kathrin morgens etwas Flüssigkeit, was uns noch keine Sorgen machte. Als es am Nachmittag noch mal passierte, wurden wir nervös. Daher suchten wir am Abend das örtliche Krankenhaus auf. Bei der ersten Ultraschalluntersuchung bestätigten die Ärzte, dass es der Kleinen gut ging.

Dann erklärte uns ein Arzt jedoch, dass meine Frau Fruchtwasser verlor und eine Frühgeburt drohte. Sie bekam sofort Wehen-Hemmer.

In eine Klinik in Nizza verlegt

Für Jonas und Kathrin sollte es der letzte Urlaub zu zweit sein. Dann kündigte sich Tochter Paula unerwartet früh an© privat

Das war eine sehr verunsichernde Situation. Hinzu kam, dass das kleine Krankenhaus für solche Fälle nicht gerüstet war. Daher wurde Kathrin in der Nacht in eine größere Klinik nach Nizza verlegt. Während meine Frau auf den Transport wartete, fuhr ich zum Campingplatz, baute mitten in der Nacht alles ab und folgte mit dem Camper dem Krankentransport meiner Frau nach Nizza.

Gefahr einer Frühgeburt

Während ich mich in Nizza mit dem Camper auf dem Klinik-Parkplatz einrichtete, wurde meine Frau in der Klinik aufgenommen. In der folgenden Diagnostik bestätigte sich die Gefahr einer Frühgeburt. Bisher war die Schwangerschaft meiner Frau unproblematisch verlaufen. Und jetzt hieß es, unser Kind könnte jederzeit und damit viel zu früh auf die Welt kommen.

Unsicherheit und Angst

Das hat uns sehr verunsichert und verängstigt. Meine Frau fürchtete vor allem, dass unser Kind Schaden nehmen könnte. Außerdem waren unsere Familien weit weg. Wir hofften nach der Geburt natürlich auf die Unterstützung unserer Angehörigen.

Dazu kam, dass die Verständigung schwierig war. Wir sprechen kein Französisch. Zwar vermittelten uns die Ärzte meist auf Englisch Zuversicht und dass schon alles gut gehen würde. Aber die Details verstanden wir nicht. Das war alles furchtbar.

Freundlich und kompetent

In einem dieser Gespräche erwähnte eine Ärztin die Möglichkeit des Rücktransports nach Hause, wenn wir eine entsprechende Versicherung hätten. Bis dahin hoffte ich, dass sich der Zustand meiner Frau so bessern würde, dass wir nach einigen Tagen in der Klinik gemeinsam mit dem Camper nach Hause fahren könnten. Aber das war illusorisch. Als Inhaber der ADAC Plus-Mitgliedschaft rief ich den ADAC Ambulanz-Service an.

Um es kurz zu machen: Selten sprach ich mit so vielen freundlichen und kompetenten Menschen. Beim ersten Kontakt informierte ich die Ärzte in München zunächst über unsere Lage. Ab diesem Telefonat klappte alles reibungslos: Eine Fachärztin sprach mit mir und klärte möglichst viel. Später rief ein zweiter Arzt an und erweiterte das Bild.

Bei der Krankenhaus-Visite in Nizza am nächsten Morgen wussten die französischen Ärzte schon Bescheid. Denn der ADAC hatte noch am Abend den Kontakt mit der Klinik in Nizza aufgenommen, Diagnosen gelesen und sich mit den Kollegen ausgetauscht. Das ging wirklich schnell.

Absprachen im Hintergrund

Dann folgten viele Absprachen im Hintergrund zwischen den Ärzten. Wenn sich weder Wehen einstellten noch der Zustand von Kathrin schlimmer würde, stand dem Rückflug im ADAC Ambulanz-Jet nichts im Wege. Dann kam er erlösende Anruf: Der Flug war vorbereitet, ein Bett in einer deutschen Klinik bereit. Wir wurden erneut umfassend über den genauen Ablauf des Krankenrücktransportes informiert.

Am Flieger begrüßt

Reibungsloser Transport von der Klinik in Nizza bis zum Krankenhaus in Leverkusen© privat

Am Flugtag begleitete eine medizinische Crew meine Frau durch alle Checkpoints direkt auf das Rollfeld des Flugplatzes. Dort stand der ADAC Ambulanz-Jet. Ein ADAC Arzt begrüßte meine Frau und überzeugte sich von ihrem Gesundheitszustand. Im Flieger überwachte das insgesamt dreiköpfige medizinische Team ständig die Vitalwerte meiner Frau und des Kindes.

Knapp eineinhalb Stunden später landete das Flugzeug sicher in Frankfurt. Von dort ging es ebenfalls begleitet vom Rollfeld mit dem Krankenwagen in eine wohnortnahe Klinik nach Leverkusen. Ich war inzwischen mit dem Camper nach Hause gefahren, brauchte aber natürlich viel länger.

Das Licht der Welt erblickt

In der deutschen Klinik erblickte unser Kind eine Woche später das Licht der Welt: Paula. Eineinhalb Wochen verbrachte Paula auf der Intensivstation, aber sie konnte relativ schnell auf die normale Station. Dort war Kathrin mit unserer Tochter noch weitere fünf Wochen, bevor wir kürzlich nach Hause konnten.

Die letzten Wochen waren eine Achterbahn der Gefühle. Wir vergossen viele Tränen, das war alle sehr aufregend. Da hat der schnelle, umfassende und ruhig-kompetente Service des ADAC Ambulanz-Service viel geholfen."