Dengue-Fieber in Thailand: ADAC fliegt schwerkranke Urlauberin nach Hause

ADAC Blog

Rückholung aus Thailand mit dem Ambulanzflieger wegen Dengue Fieber
Kerstin S. und ihr Mann Uwe können wieder lachen: Kerstin S. erholt sich von einer schweren Dengue-Fieber-Infektion© privat

Kerstin S. (64) infizierte sich in Thailand mit dem gefährlichen Dengue-Fieber. Wie der ADAC die Urlauberin nach Hause holte, erzählt ihr Mann Uwe.

"Der Rückflug meiner schwerkranken Frau von Ko Samui nach Hause war eine großartige organisatorische Leistung. Ich bin froh, dass uns der ADAC geholfen hat! Wir fahren seit 25 Jahren nach Thailand, aber so etwas ist uns nie passiert.

Wir waren auf der Insel Ko Samui, als meine Frau und vier weitere Gäste in unserem Ressort nach einigen Urlaubstagen Symptome wie Schüttelfrost, Fieber, Erbrechen und Durchfall zeigten. Das sind ja erstmal typische Hinweise für alle möglichen tropischen Erkrankungen.

Schnelle Kostenzusage

In der Insel-Klinik wurde ihr Blut abgenommen und die Diagnose war schnell klar: Dengue-Fieber, das Mücken übertragen. Die Ärzte nahmen meine Frau stationär auf. Im Krankenhaus war die Betreuung sehr gut, meine Frau war in einem Einzelzimmer untergebracht. Es gab sogar eine weitere Schlafgelegenheit für mich und einen Dolmetscher, der alles übersetze.

Während der Aufnahme musste ich einen Kostenvoranschlag unterschreiben. Das machte mir aber keine Sorgen: Ich bin ja über den ADAC Auslands-Krankenschutz versichert, und hatte schon mit dem Ambulanz-Service in München telefoniert. Mein Ansprechpartner sagte mir sehr schnell zu, dass der ADAC die Kosten übernehmen würden. Das war sehr erleichternd.

Nach drei Tagen wurde meine Frau entlassen und wir zogen wieder in unser Hotel. Aber meiner Frau ging es eher schlechter. Sie wurde apathisch, schlief viel, konnte kaum laufen, nicht sprechen: Nach einigen Tagen rief ich den Notarzt, der sie mit einem Krankenwagen erneut in die Klinik brachte. Dort verschlimmerte sich ihr Zustand weiter. Nach zwei Tagen verlegten die Ärzte sie in die Intensivstation. Meine Frau musste künstlich ernährt und beatmet werden. Es war wirklich kritisch, eine ganz schlimme Zeit.

Dengue-Fieber mit schwerem Verlauf

Rückholung aus Thailand mit dem Ambulanzflieger wegen Dengue Fieber
Die an Dengue-Fieber erkrankte Kerstin S. wurde in Thailand gut versorgt© privat

Die Ärzte erklärten mir, dass meine Frau an einem seltenen, schweren Verlauf des Dengue-Fiebers litt. Da war es gut, dass ich fast zu jeder Tages- und Nachtzeit mit dem ADAC Kontakt aufnehmen konnte. Meine Ansprechpartner kümmerten sich um alle möglichen Formalitäten, und erklärten mir die Berichte, die das Krankenhaus täglich an den ADAC schickte. Gerade in dieser schweren Zeit mit den vielen Unsicherheiten tat das sehr gut.

Dann erholte sich meine Frau etwas, sie wurde aus der Intensivstation entlassen. Sie konnte sich zwar weiter kaum bewegen, dafür war die Sprache wieder da. Als zusätzliche Komplikation zog sich meine Frau allerdings eine Lungenembolie zu, hatte also ein Stopfen in einer Lungenarterie, der unbehandelt zum Tod führen kann.

An einen Rückflug war nicht zu denken, dabei wollten wir nur noch nach Hause. Erst als die Embolie gelöst war, kam der erlösenden Anruf aus München: 'Ihre Frau ist Fit-to-fly, wir holen Sie nach Hause!'

Begleitarzt fliegt ein

Als diese für die Airline wichtige Bescheinigung vorlag, ging alles recht schnell. Der ADAC flog einen deutschen Begleitarzt ein: Er überzeugte sich in Ko Samui persönlich vom Zustand meiner Frau, tauschte sich mit den thailändischen Ärzten aus, und erklärte uns jeden Schritt des Transports, was meiner Frau und mir viele Ängste nahm.

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Zu Hause in der Klinik

Rückholung aus Thailand mit dem Ambulanzflieger wegen Dengue Fieber
in einem sogenannten Stretcher fliegt Kerstin S. vom Dengue-Fieber gezeichnet nach Deutschland© privat

Ein Ambulanz-Flugzeug flog zwei Tage später meine Frau von der Insel Ko Samui nach Bangkok. Dort wurde sie in einer speziellen Liege in eine Linienmaschine gebracht, in der sie sie den Flug nach Istanbul verbrachte. Überwacht wurde sie während der langen Flugstrecke von dem Begleitarzt und einem Rettungssanitäter, der ebenfalls eigens eingeflogen wurde.

Aus der Türkei ging es weiter nach Düsseldorf. Am Flughafen wartete ein Rettungswagen, der uns in die Essener Uniklinik brachte. Dort wurde meine Frau weiter behandelt, bis sie das Krankenhaus verlassen konnte.

Heute geht es ihr schon besser, aber sie leidet noch unter neurologischen Problemen. Bis sie wieder ganz gesund ist, wird wohl noch ein Jahr vergehen. Diese ganze Organisation der Flüge mit der wirklich netten und kompetenten Begleitung durch das medizinische Personal, das war schon wunderbar."