Verkehrsregeln lernen mit dem Raben ADACUS

ADAC Blog

Verkehrsprogramm mit Adacus dem Raben
Alissa Stein bei ihrer Arbeit mit Kindern© ADAC Stiftung/Martin Bolle

Alissa Stein, 29, ist eine von rund 100 freiberuflichen Moderatorinnen und Moderatoren der ADAC Stiftung in Deutschland. Im Rahmen des Programms für Verkehrssicherheit "Aufgepasst mit ADACUS" bringt sie fünf- bis siebenjährigen Kindern wichtige Verkehrsregeln bei – ohne dass der Spaß auf der Strecke bleibt. Hier berichtet sie davon.

Wenn ich nach einer ADACUS-Veranstaltung in einer Kita oder Grundschule meine Sachen zusammenpacke, dann weiß ich: Die Kinder hatten nicht nur Spaß, sondern können ihren Schulweg nun besser bewältigen. Genau deshalb engagiere ich mich als Moderatorin der ADAC Stiftung. Das Programm gibt mir die Möglichkeit, für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu sorgen und damit einen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander zu leisten. Das finde ich toll.

Meine erste eigene Veranstaltung durfte ich im Mai 2019 in einer Münchner Kindertagesstätte durchführen. Zuvor bin ich wie alle Moderatoren der ADAC Stiftung geschult worden und habe Kolleginnen in die Einrichtungen begleitet. Mit Kindern habe ich schon immer gern gearbeitet und zum Beispiel ein Freiwilliges Soziales Jahr in einem Kindergarten in Costa Rica absolviert.

Das Programm ADACUS richtet sich an fünf- bis siebenjährige Kinder, also Vorschulkinder und Erstklässler in Grundschulen. In 45 Minuten vermittle ich den Kleinen die wichtigsten Verkehrsregeln, etwa wie sie eine Straße an einer Fußgängerampel oder am Zebrastreifen richtig und sicher überqueren.

Schwer für Kinder: Distanzen richtig einschätzen


Das Highlight für jede Gruppe ist der Rabe ADACUS: Die blaue Handpuppe, die ich während des Unterrichts immer wieder spielerisch einsetze, ist für die Kleinen fast wie eine Art Lebewesen. Ich wurde schon oft gefragt, wo ADACUS schläft oder was er gerne isst. Das ist immer sehr süß.

Verkehrsprogramm mit Adacus dem Raben
Moderatorin Alissa Stein mit dem Raben ADACUS© ADAC Stiftung/Martin Bolle

Außerdem habe ich einen Zebrastreifen-Teppich und zwei kleine, ferngesteuerte Ampeln dabei. Auch das finden die Kinder klasse. Ich baue damit eine Straße auf, deren Überquerung wir dann Schritt für Schritt durchgehen – in Form eines Rollenspiels: Die eine Hälfte der Kinder spielt Fußgänger, die andere schlüpft in die Rolle der Autofahrer, im Anschluss wird getauscht.

Bei dieser Übung ist mir schon oft etwas aufgefallen: Kinder tendieren zum Linksverkehr. Denn obwohl ich sie so hinstelle, dass sie als "Rechtsfahrer" nur geradeaus laufen müssten, neigen viele dazu, stattdessen auf der linken Seite zu "fahren".

Mir ist durch die Tätigkeit als Verkehrsmoderatorin viel bewusster geworden, wie anders die kindliche Wahrnehmung ist. Kinder in dem Alter können Distanzen und Geschwindigkeiten noch nicht einschätzen und lassen sich sehr leicht ablenken. Sie für die Gefahren des Straßenverkehrs zu sensibilisieren, ist deshalb lebenswichtig.

In Corona-Zeiten trägt auch ADACUS eine Maske


Am Ende bekommt jedes Kind eine Urkunde zum Ausmalen und einen ADACUS-Sticker. Da ist die Begeisterung groß. Was nicht zuletzt auch super ankommt: das ADACUS-Lied. Eigentlich singen wir es zu Beginn der Unterrichtsstunde gemeinsam – aber coronabedingt ist das aktuell leider nicht möglich. Das Lied ist sehr einprägsam und nennt bereits die wichtigsten Regeln: "Bei Rot bleib ich steh’n, bei Grün darf ich geh’n …"

Normalerweise gibt es bundesweit rund 9000 ADACUS-Veranstaltungen im Jahr. Wegen der Pandemie haben wir gerade weniger Veranstaltungen. Aber wenn ich eine Kita oder Grundschule besuche, achte ich natürlich penibel auf Abstände und Masken. Das macht es manchmal schwieriger, denn die Kinder können ja durch die Maske nicht sehen, ob ich lächle.

Zum Glück kann man mit Stimme und Augen sehr viel kompensieren. Großartig finde ich übrigens, dass auch unser Rabe ADACUS mittlerweile eine Maske trägt. Dadurch nehmen die Kinder die Maske nicht als Barriere wahr, sondern als etwas, das aktuell eben wirklich jeder aufsetzen muss.

Aufgezeichnet von Kati Thielitz