Maut in Österreich: Diese Autobahn-Strecken sind mautfrei
Wichtige Autobahnabschnitte in Österreich sind für Pkw bis 3,5 Tonnen mautfrei. Eine Vignette benötigt man dort nicht. Alle Infos für Urlauber und Transitreisende.
Generell kommt man in Österreich ohne das sogenannte Pickerl auf der Autobahn nicht weit. In vier österreichischen Bundesländern können wichtige Autobahnabschnitte aber ohne eine Vignette befahren werden.
Österreich: Diese Autobahnabschnitte sind mautfrei
A1 Westautobahn (Grenzübergang Walserberg bis Salzburg-Nord), Land Salzburg
A12 Inntalautobahn (Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein-Süd), Tirol
A14 (Grenzübergang Hörbranz bis Hohenems), Vorarlberg
A26 (Linzer Westring – wird noch gebaut), Oberösterreich
Ohne Maut nach Kufstein und durch den Pfändertunnel
Für deutsche Autofahrerinnen und Autofahrer sind die Strecken vom Walserberg bis Salzburg-Nord (A1), von Kiefersfelden bis Kufstein-Süd (A12) und von Hörbranz bis Hohenems (A14) interessant: Sie können nun ohne Vignettenkauf bis Salzburg oder Kufstein (Anschluss nach Kitzbühel) fahren. Auch die Fahrt über Lindau in die Schweiz ist im österreichischen Teil mautfrei, falls man die Autobahn spätestens an der Anschlussstelle Hohenems/Diepoldsau verlässt.
Wichtiger Hinweis für Wohnmobilreisende
Alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, die mit einer Go-Box ausgestattet sind, müssen diese aktiviert lassen. Sie profitieren nicht von der neuen Regelung.
Vorsicht bei Navigationssystemen
Achtung: Wer im Navigationsgerät oder in der Navi-App nicht "mautpflichtige Strecken umfahren" einstellt, wird teilweise auf österreichischer Seite auf einen noch mautpflichtigen Abschnitt gelotst. Dazu steht beispielsweise zwischen der Auffahrt Altach und Hohenems auf der österreichischen A14 eine automatische Vignettenkontrolle. Wer hier ohne Pickerl erwischt wird, zahlt eine Ersatzmaut in Höhe von mindestens 120 Euro.
Zudem sollte man vor Ort sehr konzentriert fahren und auf die Beschilderung achten, um nicht aus Versehen auf einen mautpflichtigen Abschnitt zu geraten.
Ohne Vignette erwischt? Das kann teurer werden als gedacht!
Wird durch automatische Überwachung festgestellt, dass die Maut nicht korrekt bezahlt wurde oder der Fahrer kann aus anderen Gründen nicht an Ort und Stelle mit einer Ersatzmaut belegt werden (z. B. bei parkenden Fahrzeugen an Autobahnraststätten), bekommt der Kfz-Halter normalerweise eine schriftliche Zahlungsaufforderung für die Ersatzmaut von 120 Euro (bei Kfz bis 3,5 Tonnen) von der österreichischen Autobahngesellschaft (ASFINAG).
Aber Achtung! Es besteht kein Rechtsanspruch auf eine mündliche oder schriftliche Aufforderung zur Zahlung der Ersatzmaut. Laut ADAC Juristen kommt es in wenigen Fällen auch dazu, dass die ASFINAG die Forderung gleich zur Anzeige bringt.
Die Folge: Die österreichischen Behörden kassieren eine Geldbuße von mindestens 300 Euro (bis maximal 3000 Euro). Der Bußgeldbescheid (Strafverfügung) wird direkt an die Heimatadresse des betroffenen deutschen Autofahrers gesendet. Ein Einspruch gegen diese Strafverfügung hat erfahrungsgemäß nur in den seltensten Fällen Erfolg.
Mautbefreiung verringert Schadstoff-Immissionen
Der ADAC begrüßt die Maßnahme. Besonders die Vignettenpflicht für den kurzen Autobahnabschnitt von der deutsch-österreichischen Grenze bis nach Kufstein-Süd war immer sehr umstritten. Durch den Wegfall und der damit verbundenen Rückverlagerung des Maut-Umgehungsverkehrs auf die Autobahn können die Schadstoff-Immissionen verringert, die Verkehrssicherheit erhöht und hohe Bußgelder vermieden werden.