Enduros

Bei Enduros handelt es sich um straßenzugelassene Motorräder, die aufgrund technischer Modifikationen auch eine Nutzung auf unbefestigtem Terrain erlauben. Wichtige Eigenschaften sind ein moderates Gewicht, ein breiter Lenker und eine aufrechte Sitzposition, lange Federwege, Stollenbereifung sowie hochgelegte Auspuffanlagen. Anders als etwa Crossmaschinen oder die mit ihnen verwandten Hard-Enduros sind Enduros stärker auf eine Alltagsnutzung ausgelegt. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zu den Crossern ist das Vorhandensein einer Lichtanlage. Als Allrounder mit Abenteuerversprechen erfreuten sich Enduros seit den 1970er-Jahren wachsender Beliebtheit.

Große Bekanntheit erlangte das Genre mit der ab 1976 produzierten Yamaha XT 500. Das Einzylinder-Modell gilt vielen als Ur-Enduro, doch die Offroad-Idee und viele typische Enduro-Merkmale haben bereits deutlich früher im Motorradbau Einzug gehalten. In den 60er-Jahren wurden solche Straßen-Gelände-Zwitter Scrambler genannt. Der Erfolg der XT 500 löste allerdings einen Enduro-Boom aus, auf den Mitbewerber wie Kawasaki mit der KL 250 oder Honda mit der XL 500 reagierten. In den 80er-Jahren wurden von fast allen Herstellern Enduro-Modelle angeboten. Den einfachen und leichten Ur-Enduros folgten schnell größere, schwere und komfortablere Modelle, die dann die eigene Spezies der Reiseenduros begründeten. Leichte und einfache Modelle, die dem ursprünglichen Enduro-Gendanken entsprechen, werden heutzutage nur noch von wenigen Herstellern angeboten. Aktuelle Beispiele sind etwa die Husqvarna 701 Enduro, die KTM 690 Enduro R oder die optisch der XT 500 ähnelnde Mash X-Ride 650.