Hinter den Kulissen von ADAC Smart Connect.
Vereinbaren Sie einen Termin zur ADAC Ferndiagnose, wird Ihnen persönlich geholfen: Ein ADAC Experte oder eine ADAC Expertin sind mit ihrem fundierten Know-how durch die langjährige Arbeit bei der ADAC Straßenwacht für Sie da. So auch unser ADAC Experte Steffen: Er ist seit dem Projektstart von ADAC Smart Connect dabei und hat schon zahlreiche Ferndiagnosen für unsere Testnutzerinnen und Testnutzer durchgeführt.
Hallo Steffen!
Wie lange und in welcher Funktion arbeitest du schon beim ADAC?
Beim ADAC bin ich schon seit 1992, also bereits 32 Jahre. Seit 2010 mache ich den PC- und Funkhelfer und seit 2011 die Technik-Hotline. Als PC- und Funkhelfer kümmere ich mich zusammen mit meinem Teamleiter um die Diagnose- und Computer-Hard- und Software sowie um die ADAC eigenen Einbauten in den Straßenwacht-Fahrzeugen. Wenn es hier Probleme gibt, versuche ich sie schnell und unkompliziert zu beheben. Bei Smart Connect war ich von Anfang an dabei und bin seitdem festes Teammitglied.
Wie unterscheidet sich der neue Service (ADAC Smart Connect) von deiner bisherigen Tätigkeit?
Das ist schon was anderes, das kann man schon sagen. Man muss sich reindenken – in das Fahrzeug, in die Mitglieder, in die auftretenden Fehler. Ich lese die Daten am Bildschirm aus und sehe das Fahrzeug quasi vor meinem geistigen Auge. Dann kann ich entscheiden, ob es Sinn macht, dass jemand hinfährt oder nicht. Und im Ausland kann ich dem Mitglied einfach deutlich schneller helfen, was bei den Mitgliedern auch sehr gut ankommt. Eigentlich ist Smart Connect eine Mischung aus Pannenhilfe und technischer Beratung. Dank meiner Erfahrungen aus der Pannenhilfe vor Ort und der Technik-Hotline kann ich mich bestmöglich in den jeweiligen Fall hineinversetzen und entscheiden, ob das Mitglied selbst weiterfahren kann, ein Kollege vor Ort noch etwas richten kann oder ob das Fahrzeug doch eher abgeschleppt werden muss, um Folgeschäden zu vermeiden. Das bringt natürlich eine Menge Verantwortung mit sich.
Wie schätzt du den Service für unsere Mitglieder ein?
Die Mitglieder nehmen Smart Connect sehr dankbar an. Man kann dem Mitglied anders helfen. Es geht einfach schneller über das direkte Telefonat, der Kontakt ist ja direkt da. Seit einigen Wochen bieten wir zusätzlich den ADAC Fahrzeugscan an, der es dem Mitglied ermöglicht, den Fehlerspeicher selbst über die Smart Connect App auszulesen. So kann sich das Mitglied auch nach einem per Ferndiagnose bzw. telefonischem Beratungstermin behobenen Fehler nochmal selbst vergewissern, dass der Fehler nun nicht mehr angezeigt wird.
Erzähle uns doch gern noch was aus deinem Alltag mit ADAC Smart Connect: An welche Hilfesituationen oder persönlichen Erlebnisse erinnerst du dich besonders gern?
Ein Mitglied war im letzten Sommer mit seinem Wohnwagen und 3 Kindern in Italien unterwegs. Da der Motor nicht richtig zog und die Motorkontrollleuchte an war, buchte er eine Ferndiagnose bei uns. Über den Diagnosestecker konnten wir einen Fehler in der Ladedruckregelung des Turboladers feststellen. Daraufhin leitete ich ihn aus der Ferne an, den Motorraum abzusuchen. Wir konnten feststellen, dass ein Marder einen Unterdruckschlauch durchgebissen hatte. Diesen konnte das Mitglied selbst notdürftig reparieren. Ich habe ihn telefonisch genau angeleitet: Er hat den Schlauch mit der Schere gerade abgeschnitten, anders verlegt und den zwar nun etwas kürzeren Schlauch mit dem noch dichten Schlauch über das originale Zwischenstück verbunden. Dann haben wir den Fehler gelöscht und die Familie konnte ganz beruhigt mit gut funktionierendem Auto nach Hause fahren – und später in Ruhe in ihre eigene Werkstatt. So war der Urlaub gerettet.
Einen anderen Fall hatte ich mal mit einem Mitglied, das von Kroatien auf dem Weg zurück nach Hause war. Die Motorkontrollleuchte leuchtete, das Mitglied buchte daraufhin einen Ferndiagnosetermin. Ich habe ihn aus der Ferne angeleitet, dass er einen bestimmten Stecker prüfen sollte. Nach einigem Hin- und Herwackeln war der Fehler tatsächlich behoben. Ich habe den Fehler gelöscht, und das Mitglied konnte sorgenfrei die Heimreise antreten. Wenn der Fehler von uns gelöscht wird, dann zeigt sich auch, ob der Fehler wirklich behoben ist. Denn andernfalls würde der Fehler wieder angezeigt werden. Das ist hier nicht der Fall gewesen.
Dein ADAC Expertentipp zum Schluss: Was empfiehlst du zum Thema Batteriegesundheit?
Generell macht es Sinn, das Fahrzeug immer mal wieder zu bewegen. Und die Batteriespannung sollte – auch nach längerem Stehen – nicht unter 12,1 V liegen. Bei 12 V ist die Batterie schon leer. Das gilt im Sommer wie im Winter, ist also jahreszeitenunabhängig. Im Winter fällt die Kapazität etwas. Im Sommer gehen Batterien eher mechanisch kaputt, weil sie die Hitze nicht vertragen. Bei unseren Smart Connect Testnutzenden haben wir generell Zugriff auf die Batteriewerte der letzten 7 Tage. Wir sehen eine Batteriekurve und hier auch, wie weit die Batteriespannung beim Starten runtergeht. Es ist ganz normal, dass der Wert beim Starten, also wenn der Anlasser läuft, kurz sinkt. Wenn der Wert aber häufiger im kritischen Bereich liegt oder ein auffälliges Startverhalten festgestellt wird, empfiehlt sich ein Termin zur Ferndiagnose mit dem ADAC. Dann können wir uns das genauer anschauen.