Silberfische im Haus oder der Wohnung bekämpfen: So wird man sie los

Silberfische sind harmlose, aber unerwünschte Mitbewohner. Sie bevorzugen feuchte, dunkle Räume und treten besonders in Badezimmern auf. Hier sind Tipps, wie man wirksam dagegen vorgeht.
Welche Ursachen einen Silberfischbefall begünstigen
Welche Mittel wirklich gegen Silberfische helfen
Wie sich ein Befall dauerhaft verhindern lässt
Was sind Silberfische?
Silberfische sind flügellose Insekten mit silbrig-glänzender Schuppenhaut. Sie bewegen sich schnell und schlängelnd, sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in Ritzen und Fugen. Gefährlich sind sie für den Menschen nicht. Sie übertragen keine Krankheiten und beißen nicht. In kleinen Mengen können sie sogar nützlich sein, da sie Hausstaubmilben und Schimmelpilze fressen. Ein starker Befall kann jedoch auf bauliche Mängel oder Schimmelprobleme hinweisen und sollte daher ernst genommen werden.
Was lockt Silberfische an?
Die gute Nachricht zuerst: Silberfische sind kein Indiz für einen unordentlichen Haushalt. Auch in sauberen Wohnungen kann es zu Silberfischbefall kommen – zum Beispiel bei:
hoher Luftfeuchtigkeit
Neubauten mit Restfeuchte
oder undichten Stellen
Denn die Tiere bevorzugen in erster Linie feuchtwarme Umgebungen. Besonders häufig treten sie in Badezimmern auf, wo durch Duschen und Baden regelmäßig eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Auch Küchen und selten gelüftete Schlafzimmer können betroffen sein. Silberfische ernähren sich von organischem Material wie Hautschuppen, Haaren, Papier, Tapetenkleister oder Schimmelpilzen, können allerdings auch bis zu 300 Tage ohne Futter überleben, solange die Luftfeuchtigkeit hoch bleibt. Das erklärt, warum sich ein Befall auch in vermeintlich unbewohnten oder sauberen Räumen halten kann.
Silberfische erkennen: So findet man das Nest
Ein Befall äußert sich meist durch das gelegentliche Auftreten einzelner Tiere. Häufige Sichtungen – insbesondere tagsüber – können jedoch auf ein Nest hindeuten. Solche Verstecke befinden sich oft hinter Fußleisten, unter Badewannen oder in Wandfugen. Mit einfachen Mitteln wie Papier- oder Klebefallen lässt sich prüfen, ob und in welchem Ausmaß ein Befall vorliegt.
Silberfische bekämpfen – diese Mittel helfen
Zur Bekämpfung eignen sich verschiedene Hausmittel. Eine bewährte Methode ist eine Mischung aus Backpulver und Zucker, die auf Tellern in den betroffenen Räumen ausgelegt wird. Die Silberfische werden von der süßen Mischung angezogen und sterben durch eine Gasentwicklung des Backpulvers. Auch Zitronensaft, Lavendelöl oder eine Reinigung mit Natron und Essig können helfen, die Lästlinge loszuwerden, da diese den Geruch nicht mögen.
Rabiater sind Klebefallen wie Klebeband oder Honig, die die Silberfischchen erst anziehen und dann festsetzen. Eine Alternative ist eine ausgehöhlte Kartoffel, die wie eine Lebendfalle funktioniert. Das Gute an all diesen Methoden: Sie sind in der Regel ungiftig und daher besonders für Haushalte mit Kindern oder Haustieren geeignet.
In Drogerien sind zudem Köderboxen und Klebefallen erhältlich. Bei stärkeren Befällen empfiehlt sich der Einsatz eines Kammerjägers, insbesondere wenn die Ursache unklar bleibt. In der Regel allerdings verschwinden Silberfische bei gezielter Bekämpfung und guter Vorbeugung innerhalb weniger Tage bis Wochen.
Vergleich: Produkte gegen Silberfische
Methode | Wirkung | Anwendung | Für Haushalte mit Kindern/Tieren geeignet |
---|---|---|---|
Backpulver-Zucker | sehr gut | Mischung ausstreuen | Ja |
Lavendelöl / Zitronensaft | gut | In Ecken träufeln | Ja |
Natron-Essig-Reinigung | gut | Wischen betroffener Flächen | Ja |
Klebefallen | gut bis sehr gut | In dunklen Ecken aufstellen | Ja |
Ausgehöhlte Kartoffel | Gut | In befallenen Ecken aufstellen | Ja |
Köderboxen (chemisch) | sehr gut | Aufstellen nach Anleitung | Eingeschränkt |
Schädlingsbekämpfung | extrem wirksam | Professionelle Maßnahme | Ja |
Silberfische fernhalten: So geht’s richtig
Wer Silberfische dauerhaft fernhalten möchte, sollte die Lebensbedingungen für die Tiere gezielt verschlechtern. Das bedeutet vor allem, die Luftfeuchtigkeit zu senken – etwa durch regelmäßiges Stoßlüften, den Einsatz von Luftentfeuchtern und das Beheben von Feuchtigkeitsquellen wie undichten Rohren. Auch das Abdichten von Fugen, das regelmäßige Reinigen von Flächen sowie das Vermeiden offener Papierlagerung tragen zur Reduktion des Risikos bei.
Silberfischen vorbeugen: So bleibt das Zuhause befallsfrei
Präventivmaßnahmen spielen besonders in schlecht belüfteten Räumen oder Neubauten mit Restfeuchte eine Rolle.
Im Bad empfiehlt es sich, nach dem Duschen die Flächen zu trocknen und die Tür offen zu lassen.
In der Küche sollten Sie auf Ordnung und Sauberkeit achten und alle Ablageflächen und den Fußboden regelmäßig saugen oder wischen.
Im Schlafzimmer ist ausreichend Abstand zwischen Möbeln und Wand wichtig. Ideal sind mindestens 10 bis 15 Zentimeter. So kann die Luft besser zirkulieren und es entstehen keine feuchtigkeitsbedingten Wärmestaus, die Silberfische anziehen könnten.
Wer diese Maßnahmen befolgt, kann verhindern, dass sich erneut ein geeigneter Lebensraum für Silberfische bildet.