Feuerlöscher für zu Hause kaufen: Darauf sollten Sie achten
Von Hilda Arnold

Welche Feuerlöscher eignen sich am besten für den privaten Gebrauch? Welche Unterschiede es gibt und worauf Sie bei der Anschaffung achten sollten.
Feuerlöscher-Arten im Überblick: Welcher löscht welche Brände?
Kaufkriterien für private Feuerlöscher in Haus oder Wohnung
Richtige Platzierung, Wartung und Benutzung von Feuerlöschern
Feuerlöscher sind in Privathaushalten zwar keine Pflicht, dennoch sollten sie in keinem Zuhause fehlen. Im Ernstfall lassen sich kleinere Haushaltsbrände mit einem Handfeuerlöscher schnell und zuverlässig ersticken, bevor sie sich ausbreiten.
Doch welches Modell eignet sich für welchen Brand, wo sollten Sie den Feuerlöscher am besten in der Wohnung oder im Haus platzieren, und wie benutzt man ihn richtig? Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen.
Für welche Brände eignen sich Feuerlöscher?
Mit handelsüblichen Feuerlöschern lassen sich nur sogenannte Entstehungsbrände, also kleinere Brände im Anfangsstadium mit geringer Hitze- und Rauchentwicklung, bekämpfen. Ob Wasser, Schaum, ABC-Pulver oder CO₂ − alle Löschmittel handelsüblicher Feuerlöscher sind binnen Sekunden aufgebraucht und Brände können sich rasch immens ausbreiten.
Oberste Priorität bei allen Haushaltsbränden, insbesondere bei größeren Feuern: Bringen Sie vor jeglichen Löschversuchen gefährdete Personen und Haustiere in Sicherheit nach draußen, schließen Sie soweit möglich Fenster und Türen und rufen Sie die Feuerwehr.
Entwickelt sich viel Rauch oder breitet sich das Feuer schnell aus, droht eine lebensgefährliche Rauchvergiftung. Dann wird das Löschen zu gefährlich. Verlassen Sie umgehend die Wohnräume und warten Sie auf die Feuerwehr.
Welche Feuerlöscher für zu Hause kaufen?
Es empfiehlt sich, Schaumfeuerlöscher für Wohn- und Schlafräume sowie einen Fettbrandlöscher für die Küche anzuschaffen. Für Außenbereiche (etwa in Umfeld von Grills oder Feuerstellen) und in Garagen eignen sich ABC-Feuerlöscher gut. In der Nähe von Kachel- oder Holzöfen sollte man einen zusätzlichen Wasser- oder Schaumfeuerlöscher anbringen. Auch im Heizkeller sollte ein ABC-Feuerlöscher griffbereit sein.
Hat man viel Elektronik zu Hause, etwa im Wohnzimmer oder Büro, empfiehlt sich dort auch ein CO₂-Feuerlöscher. Dieser sollte jedoch nur in ausreichend großen und gut zu lüftenden Räumen zum Einsatz kommen, da sonst schnell Erstickungsgefahr droht.
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung hat auf Basis eines Tests folgende Richtwerte für Raumgrößen bei CO₂-Feuerlöschern festgelegt:
Für 2-Kilogramm-Feuerlöscher müssen im Raum mindestens 11 Quadratmeter freie Bodenfläche vorhanden sein.
CO₂-Feuerlöscher mit einem Fassungsvermögen von 5 Kilogramm erfordern mindestens 27,5 Quadratmeter freie Bodenfläche.
Worauf beim Kauf des Feuerlöschers achten?

Beachten Sie bei Feuerlöschern folgende grundsätzliche Kaufkriterien:
Tragbare Feuerlöscher müssen der europäischen Norm DIN EN 3 entsprechen, die Anforderungen, Prüfmethoden und Leistungsmerkmale festlegt. Achten Sie auf Hinweise wie "EN 3 geprüft" beziehungsweise "nach DIN EN 3 zugelassen" – oft oben oder direkt beim Herstellerlogo auf der Flasche.
Zusätzliche Qualitätsmerkmale sind eine CE-Kennzeichnung und/oder ein GS-Kennzeichen – das einzige gesetzlich geregelte Prüfzeichen in Europa für Produktsicherheit.
Auch die passende Größe ist wichtig: Für private Haushalte werden Feuerlöscher mit sechs bis neun Kilogramm Füllmenge empfohlen.
Eine EU-Verordnung verbietet stufenweise bis zum Jahr 2030 den Verkauf von PFAS-haltigen Schaumfeuerlöschern. Neue Schaumfeuerlöscher sollten auf dem Etikett als "fluorfrei" oder "PFAS-free" ausgewiesen sein. Andere Feuerlöscher-Arten enthalten kein PFAS.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Herstellungsdatum nicht mehr als ein Jahr zurückliegt, da der Löscher sonst bereits kurz nach dem Kauf gewartet werden muss (alle zwei Jahre).
Einfache Schaum- und Pulverlöscher gibt es auch im Baumarkt zu kaufen. Insgesamt empfiehlt sich aber ein Kauf im Fachhandel für Brandschutz, um eine individuelle Beratung für das eigene Zuhause zu erhalten.
Welche Arten von Feuerlöschern gibt es?

Feuerlöscher ist nicht gleich Feuerlöscher: Es ist unerlässlich, den richtigen Feuerlöscher für das jeweils in Brand geratene Material zu benutzen. Bei falschem Einsatz kann man Brände sogar noch verschlimmern, zusätzlich anfachen und riskiert im schlimmsten Fall sogar eine Explosion.
Es gibt auch deutliche Preisunterschiede: Die günstigste Variante, der ABC-Feuerlöscher, kostet nur rund 40 Euro. Für Wasser-, Schaum, CO₂- und Fettbrandlöscher müssen Sie durchaus bis zu 160 Euro zahlen.
Tabelle: Welcher Feuerlöscher für welches Material?
| Feuerlöscher-Typ | Brandklasse | Preisspanne (pro Stück, 6 kg Füllmenge) | Besonderheiten/Eignung |
|---|---|---|---|
Wasserfeuerlöscher | A: feste, organische Stoffe wie Holz, Papier, Textilien, Kohle | 100−160 € | Rückstandsfreies Löschen. Aber: Niemals bei Elektro- und Fettbränden einsetzen (Kurzschlüsse oder Explosionen)! |
Schaumfeuerlöscher | A und B: Flüssigkeiten wie Öle, Lacke, Benzin | 50−150 € | Schaumrückstände sind gut zu beseitigen, erstickt und kühlt Brände, verhindert so Wiederentflammen; auf Fluorfreiheit achten. |
ABC-Pulverlöscher | A, B und C: Gasbrände | 30−100€ | Starke Verschmutzung von Möbel, Korrosion von Elektrogeräten, ggf. Belastung der Atemwege; eher geeignet für Garagen und Außenbereiche. |
CO₂-Feuerlöscher | B sowie EDV- und Elektroanlagen | 100−130 € | Rückstandsfreies Löschen, besonders geeignet für Elektrobrände, da Löschmittel nicht leitet. Auf keinen Fall bei Fettbrand einsetzen (Stichflammen)! In sehr kleinen Räumen mit schlechter Belüftung besteht Erstickungsgefahr. |
Fettbrandlöscher | F: Speiseöle und -fette (z.B. Frittierfett, Rapsöl) | 60−130 € | Einsatz in der Küche: Speziallöscher für Fettbrände, z.B. bei Verwendung von Fritteusen. |
Fettbrand-Feuerlöschspray | A, B und F | ab 25 € | Effektiv bei kleinen, beginnenden Küchenbränden, sehr einfach in der Handhabung, Rückstände einfach zu beseitigen. |
Verwenden Sie nur spezielle Fettbrandlöscher in der Küche, sonst besteht bei brennendem Fett Explosionsgefahr! Die Akutlösung noch vor dem Feuerlöscher: Herd ausschalten, Deckel auf die brennende Pfanne legen, Pfanne vom Herd nehmen und Feuer ersticken lassen.
Wo sind Feuerlöscher zu platzieren?
Feuerlöscher gehören in die Nähe potenzieller Brandquellen und nicht in abgelegene Kellerbereiche. Sie sollten in den entsprechenden Räumen zentral und leicht zugänglich montiert werden.
Wartung: Wie oft Feuerlöscher prüfen und wechseln?
Spätestens alle zwei Jahre müssen Feuerlöscher von einem zugelassenen Fachbetrieb gewartet werden, der ihre Funktionsfähigkeit prüft und das Löschmittel bei Bedarf austauscht. ABC-Pulver ist unbegrenzt haltbar, alle anderen Löschmittel müssen in bestimmten Intervallen erneuert werden. Anschließend erhalten sie ein neues Prüfsiegel mit dem Datum der durchgeführten Wartung und dem Termin für die nächste Wartung (Prüffrist).
Je nach Feuerlöscher-Art können die Geräte zwar bei regelmäßiger Wartung insgesamt bis zu 25 Jahre benutzt werden. Meist sollten sie jedoch nach 10 bis 15 Jahren ausgetauscht werden, da die Wartung sich preislich hier nicht mehr lohnt.
Pro Löscher ist mit Wartungskosten von etwa 25 bis 45 Euro zu rechnen, meist inklusive Anfahrtskosten, Arbeitszeit und ggf. Ersatzteilen. Bei mehreren Geräten wird der Preis pro Löscher etwas günstiger.
Ob sich eine Wartung lohnt oder es einfacher ist, kleinere, günstige Geräte nach zwei Jahren neu zu kaufen, hängt von Ihrer Wohnsituation und der Anzahl der Feuerlöscher ab: In kleinen Wohnungen mit nur ein oder zwei Feuerlöschern ist eine Neuanschaffung sicherlich einfacher, in größeren Häusern mit mehreren Löschgeräten ist eine Wartung meist günstiger, wenn die Geräte nicht bereits zu alt sind.
Wo entsorgt man alte Feuerlöscher?
Da es sich bei Feuerlöschern um Sondermüll handelt, dürfen ausgediente Modelle nicht in den Hausmüll, sondern müssen sachgerecht, etwa beim Wertstoffhof, entsorgt werden.
Feuerlöscher benutzen: Schritt für Schritt
So benutzen Sie einen Feuerlöscher richtig!
Schritt 1: Feuerlöscher entriegeln
Ziehen Sie die Sicherungslasche oder den Sicherungsriegel an der Löschpistole.
Schritt 2: Löschpistole betätigen
Drücken Sie kräftig den Schlagknopf, falls vorhanden.
Schritt 3: Brand mit Löschstrahl bekämpfen
Halten Sie den Feuerlöscher bei genügend Abstand zum Feuer senkrecht und richten Sie den Löschstrahl mit kurzen, gezielten Stößen auf den Brandherd (nicht auf die Flammen). Im Außenbereich: Immer in Windrichtung löschen!
Schritt 4: Nachkontrolle
Kontrollieren Sie nach dem Löschen, ob das Feuer erstickt ist oder weiterhin schwelt, um ein Wiederaufflammen von Glutnestern rechtzeitig verhindern zu können.
Löschdecken aus flammhemmendem Glasfasergewebe sollen kleinere Entstehungsbrände wie Fettbrände im Haushalt im Keim ersticken und sind schon ab 10 Euro im Handel erhältlich. Allerdings gab es in den letzten zehn Jahren vermehrt Tests mit teils verheerenden Ergebnissen, zum Beispiel von Stiftung Warentest: Hier brannten handelsübliche Modelle durch und fachten das Feuer teils noch zusätzlich an. Ein Fettbrandlöscher ist die bessere Wahl.