Lohnt sich ein Öl-Radiator als Heizung?

Ein Öl-Radiator kann Räume, in denen es keine feste Heizung gibt oder wo diese nicht ausreicht, unkompliziert erwärmen. Worauf Sie dabei achten sollten, damit das Gerät kein Stromfresser wird.
Öl-Radiatoren liefern gleichmäßige Wärme und sind mobil einsetzbar
Im Vergleich zu Heizlüftern verbrauchen sie mehr Strom, halten aber länger warm
Sie eignen sich als Zusatzheizung, aber eher nicht für den Dauerbetrieb
Steigende Kosten bei Öl und Gas haben das Interesse an elektrischen Heizgeräten neu entfacht: Doch ist ein Radiator, der oft nur um die 100 Euro kostet, als Heizung eine sinnvolle Alternative? Hier ist ein Überblick über dessen Funktionsweise, Einsatzmöglichkeiten, Stromverbrauch, Sicherheit und wichtige Kaufkriterien.
Was ist ein Öl-Radiator und wie funktioniert er?

Ein Öl-Radiator ist ein elektrisch betriebenes Heizgerät auf Rollen, das äußerlich einem klassischen Heizkörper ähnelt. Es lässt sich mobil im Haus oder der Wohnung einsetzen und einfach an eine Steckdose im Haushalt anschließen. Anders als eine Radiator-Heizung mit Wasser wird ein Öl-Radiator nicht an die Zentralheizung angeschlossen, sondern mit Strom betrieben.
Im Inneren zirkuliert ein spezielles Öl als Wärmeträger. Dieses wird durch ein Heizelement erwärmt und gibt die Wärme über die Rippen des Geräts langsam und gleichmäßig an den Raum ab. Da das Öl die Wärme speichert, bleibt der Radiator auch nach dem Abschalten noch für einige Zeit warm.
Typische Einsatzbereiche
Zusatzheizung in schlecht isolierten Räumen
Temporäre Lösung in Ferienhäusern oder Gartenlauben
Flexibler Wärmespender bei ausgefallener Zentralheizung
Wie ist der Stromverbrauch eines Öl-Radiators?
Ein typischer Öl-Radiator hat eine Leistung von 1500 bis 2500 Watt. Der Energieverbrauch hängt von der Betriebsdauer des Geräts ab. Wie viel der Einsatz kostet, hängt von Ihrem Stromtarif zu Hause ab.
Beispielrechnung bei 2 Kilowatt (1 kW = 1000 Watt) Leistung und einem Strompreis von 0,40 Euro/Kilowattstunde.
1 Stunde Betrieb: circa 0,80 Euro
8 Stunden Betrieb: circa 6,40 Euro
Dauerbetrieb pro Tag: schnell über 10 Euro
Öl-Radiatoren sind aufgrund ihres vergleichsweise hohen Stromverbrauchs eher nicht für den Dauerbetrieb geeignet. Als Zusatzheizung können sie aber sinnvoll sein.
Spartipps
Nutzen Sie eine Zeitschaltuhr, um Laufzeiten zu begrenzen
Achten Sie auf ein Thermostat, das die Leistung automatisch regelt
Heizen Sie nur Räume, die gut isoliert und meist geschlossen sind
Sicherheit: Sind Öl-Radiatoren gefährlich?
Moderne Öl-Radiatoren sind mit wichtigen Sicherheitsfunktionen ausgestattet:
Überhitzungsschutz verhindert Schäden bei einem Dauerbetrieb
Kippschutz schaltet das Gerät beim Umfallen automatisch ab
Geprüfte Modelle verfügen über TÜV- oder GS-Siegel
Trotz dieser wichtigen Sicherheitsfunktionen sollten sie einige Brandschutz-Tipps beachten:
Halten Sie bei Radiatoren Abstand zu Möbeln, Vorhängen und Textilien
Decken Sie die Geräte nicht mit Kleidung oder Tüchern ab
Betreiben Sie Radiatoren im Kinderzimmer nur unter Aufsicht
Worauf man beim Kauf von Öl-Radiator achten sollte?
Zwischen günstigen Basismodellen und hochwertigen Geräten gibt es bei Öl-Radiatoren deutliche Unterschiede bezüglich Leistung, Komfort und Energieeffizienz. Folgende Punkte sollten Sie beim Kauf beachten.
1. Leistung und Raumgröße
Faustregel: Für etwa 10 Quadratmeter Wohnfläche werden rund 1000 Watt benötigt.
1500 Watt reichen für kleinere Räume wie Büro oder Schlafzimmer.
2500 Watt sind für größere Räume oder schlecht isolierte Bereiche sinnvoll.
Ein Thermostat hilft, die Leistung dem Bedarf automatisch anzupassen.
2. Rippenanzahl und Wärmespeicherung
Mehr Rippen am Heizkörper bedeuten eine größere Oberfläche und bessere Wärmeabgabe. Beliebt sind Modelle mit elf Rippen, da sie Wärme länger halten und gleichmäßiger verteilen. Schmale Geräte mit weniger Rippen eignen sich für kleinere Räume oder als mobile Lösung.
3. Ausstattung und Komfortfunktionen
Thermostat und Temperaturstufen: Verhindern unnötigen Stromverbrauch.
Zeitschaltuhr oder Timer: Sind ideal, um Räume nur zu bestimmten Zeiten zu heizen (z.B. morgens im Bad).
Gebläsefunktion: Heizt schneller auf, ist aber lauter und erhöht den Stromverbrauch.
Frostschutzfunktion: Ist praktisch für Keller, Garage oder Ferienhaus.
Rollen und Tragegriffe: Erleichtern den Transport zwischen Räumen.
4. Sicherheit
Unbedingt auf integrierten Überhitzungsschutz und Kippsicherung achten.
TÜV- oder GS-Zertifizierung sind Hinweise auf geprüfte Sicherheit.
Das Gehäuse sollte außen möglichst kühl bleiben, um Verbrennungen zu vermeiden.
5. Anschaffungskosten
Einfache Modelle gibt es ab 60 Euro – meist mit begrenzter Leistung und ohne Extras.
Mittelklassegeräte zwischen 80 und 120 Euro bieten oft Timer, Frostschutz und bessere Sicherheitsfunktionen.
Hochwertige Radiatoren ab 130 bis 150 Euro verfügen über präzisere Thermostate, mehr Rippen und langlebigere Bauteile.
6. Stromverbrauch im Blick behalten
Eine Energieverbrauchsanzeige zeigt, wie viel Strom tatsächlich verbraucht wird und hilft, die Kosten im Alltag besser einzuschätzen.
Zeitschaltuhren helfen, den Stromverbrauch zu begrenzen.
Die Leistung sollte zur Raumgröße passend gewählt werden, andernfalls droht Energieverschwendung.
Öl-Radiator oder Heizlüfter: was ist besser?
Sowohl Heizlüfter als auch Öl-Radiatoren arbeiten mit Strom, unterscheiden sich aber deutlich in ihrer Wirkungsweise.
Heizlüfter erzeugen sofort spürbare Wärme, sind aber relativ laut und kühlen direkt nach dem Ausschalten wieder ab.
Öl-Radiatoren brauchen länger zum Aufheizen, halten die Wärme auch nach dem Ausschalten noch und arbeiten geräuschlos.
Öl-Radiatoren sind eine leise, gleichmäßige Wärmelösung für kleine bis mittelgroße Räume. Für sehr kurzfristige Wärme ist ein Heizlüfter oft praktischer.
Wie entsorgt man einen Öl-Radiator richtig?

Ein Öl-Radiator gilt als Elektroaltgerät und darf daher nicht über den Hausmüll entsorgt werden. Auch wenn das Gerät Öl enthält, ist dieses fest eingeschlossen und muss nicht – und darf auch nicht – nachgefüllt oder separat abgepumpt werden. Entscheidend ist eine fachgerechte und umweltfreundliche Entsorgung. Hierfür gibt es folgende Möglichkeiten.
Wertstoffhof: Die sicherste und übliche Lösung ist die Abgabe am kommunalen Recyclinghof. Dort werden die Geräte fachgerecht demontiert.
Händler-Rücknahme: Elektronikhändler und Baumärkte sind gesetzlich verpflichtet, alte Elektrogeräte zurückzunehmen – besonders beim Neukauf.
Sperrmüll-Service: In manchen Kommunen kann ein Elektro-Radiator auch über den Sperrmüll abgeholt werden. Er muss allerdings als Elektrogerät gekennzeichnet werden.
Wann ist ein Radiator als Heizung sinnvoll?
Ein Öl-Radiator eignet sich als Zusatzheizung im Haus oder in der Wohnung, wenn es kurzfristig und flexibel warm werden soll. Er heizt gleichmäßig, ist leise und sicher, verbraucht aber relativ viel Strom. Wer ihn gezielt in einzelnen Räumen ohne Heizung einsetzt, spart sich dort außerdem die Kosten für eine klassische Heizung und zunehmend teurere Brennstoffe. Für den Dauerbetrieb ist er jedoch keine echte Alternative zur Zentralheizung.