Ein Fahrradhelm schützt – wenn er richtig getragen wird

Ein Fahrradhelm kann vor schweren Kopfverletzungen schützen. Allerdings nur, wenn er richtig getragen wird. Worauf es ankommt und wie man den Helm richtig einstellt.
Nur ein passender Fahrradhelm schützt optimal
Riemen müssen richtig eingestellt sein
Alte Helme: Vorsicht vor Gebrauchten
Wer einen Fahrradhelm trägt, kann beim Sturz schwere Kopfverletzungen vermeiden. Das beweist nicht zuletzt die ADAC Unfallforschung. Der Helm absorbiert die Aufprallenergie und bewahrt so vor Schädelbrüchen und das Gehirn vor Erschütterungen. Dabei gilt: Selbst ein schlechter Helm schützt besser als gar keiner. Auf einen Helm sollte man beim Radeln also keinesfalls verzichten.
Allerdings: Nur wenn der Helm gut sitzt und perfekt eingestellt ist, kann er seinen Zweck optimal erfüllen. Die Wahl eines passgenauen Kopfschutzes ist also enorm wichtig.
So ermittelt man die richtige Helmgröße

Vor dem Kauf sollte der Kopf vermessen werden. Das geht ganz einfach: Ein Maßband direkt über den Augenbrauen bis zur dicksten Stelle am Hinterkopf legen und ablesen. Der gemessene Wert des Kopfumfangs kann mit einer Helmgrößentabelle verglichen werden und gibt einen ersten Anhaltspunkt für die Wahl der richtigen Größe.
Ein Fahrradhelm passt richtig, wenn er etwa zwei Finger breit über den Augenbrauen waagerecht auf dem Kopf sitzt. Er sollte sich am Hinterkopf nicht nach unten neigen. Der Helm darf nicht wackeln oder verrutschen, wenn sich der Kopf dreht.
Kurzer Test: Wird der Kopf geschüttelt, darf der Helm nicht verrutschen. Bewegt sich der Fahrradhelm nach rechts oder links, sollte sich maximal die Kopfhaut mitbewegen.
Druckstellen vermeiden
Da sich jede Kopfform individuell darstellt, ist es empfehlenswert, den Helm vor dem Kauf anzuprobieren. So lassen sich Passform und Einstellmöglichkeiten des Wunschhelms prüfen und Fehlkäufe vermeiden. Nehmen Sie am besten auch Ihre Sonnen- oder Fahrradbrille zum Probetragen mit.
Kommt ein Helm in die nähere Auswahl, sollte er im Geschäft fünf oder zehn Minuten getragen werden. Danach sollten keine Druckstellen zu spüren sein. Manche Helmtypen verfügen über ein Einstellrädchen, mit dem man den Sitz noch feinjustieren und damit auf die individuelle Größe des eigenen Kopfs anpassen kann.
Riemen halten den Helm sicher

Die Riemen halten im Falle eines Sturzes den Helm an der richtigen Stelle. Sie sollten so eingestellt sein, dass sie ein Dreieck unter den Ohren bilden. Der Kinnriemen sollte zwar so fest wie möglich sitzen, aber gerade so locker, dass noch etwa 1,5 Zentimeter Platz zwischen Riemen und Kinn ist. Beim Atmen oder Mund öffnen darf er nicht behindern.
Neben der Passform sollte der Fahrradhelm weitere Aspekte erfüllen. Auch die Optik spielt natürlich eine Rolle, vor allem für Kinder. Sie tragen ihren Fahrradhelm umso lieber, wenn er ihnen gefällt!
Auffälliges Design bevorzugen
Um eine möglichst gute Sichtbarkeit zu gewährleisten, sollte der Helm mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet sein. Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Helm auch über eine passive Sicherheitsausstattung in Form von reflektierenden Elementen an der gesamten Helmschale sowie am Kinnriemen verfügt. Ein helles Design in auffälligen Farben erhöht zudem die Sichtbarkeit bei Tag und Nacht.
Gute Belüftung sorgt für Komfort

Ein guter Fahrradhelm muss sich aber auch komfortabel tragen und vor allem an heißen Tagen oder bei sportlicher Anstrengung nicht lästig werden. Moderne, hochwertige Helme verfügen deshalb über sichtbare Belüftungsöffnungen und ausgeklügelte Luftkanäle im Inneren.
Diese Kanäle führen die einströmende Luft gezielt über die Kopfoberfläche und leiten warme Luft nach hinten ab. So entsteht ein stetiger Luftstrom, der für eine angenehme Kühlung sorgt und das Schwitzen spürbar reduziert.
Im Vergleich zu einfacheren Modellen, die oft nur wenige oder schlecht positionierte Öffnungen haben, bieten solche gut durchdachten Belüftungssysteme einen erheblichen Komfortgewinn.
ADAC hilft auch bei der Fahrrad-Panne
Der ADAC bietet seinen Mitgliedern eine deutschlandweite Fahrrad-Pannenhilfe. Sie beinhaltet die Pannen- und Unfallhilfe direkt an Ort und Stelle, den Transport des Zweirads zur nächsten geeigneten Werkstatt und die Bergung von Gepäck oder Ladung.
Die ADAC Straßenwachtfahrer helfen rund um die Uhr bei Pannen mit Fahrrad, E-Bike, Pedelec und Fahrradanhänger. Einzige Voraussetzung: der Einsatzort muss von den Pannenhelfern mit ihren Einsatzfahrzeugen im Rahmen der Straßenverkehrsordnung erreichbar sein.
Die Fahrrad-Pannenhilfe ist für ADAC Mitglieder kostenlos.
Lebensdauer von Fahrradhelmen: Fünf Jahre
Fahrradhelme müssen nach einem Unfall ersetzt werden. Auch wenn äußerlich keine Schäden zu sehen sind, können feine Haarrisse vorhanden sein. Beim nächsten Sturz kann der Helm keinen ausreichenden Schutz mehr bieten. Weil man nie genau wissen kann, was ein Helm schon alles erlebt hat, rät der ADAC davon ab, gebrauchte Helme zu kaufen. Zudem sollte ein Helm nach fünf Jahren regelmäßiger Nutzung ausgemustert werden.