So lässt sich der Standort an Autobahnen und Bundesstraßen bestimmen

Mann mit Warnweste telefoniert und schaut dabei in seinen Motor
Wer Pannenhilfe braucht, sollte seinen Standort möglichst genau angeben© iStock.com/AzmanL

Wer nach einem Unfall oder bei einer Panne telefonisch Hilfe anfordert, muss wissen wo er ist. So können Sie Ihren Standort präzise angeben.

  • In Ortschaften immer Straße und nächstgelegene Hausnummer angeben

  • An Überlandstraßen helfen Stationszeichen bei der Orientierung

  • Smartphone-Apps ermöglichen auch ohne Internet die Standortbestimmung

Bei einem Unfall mit Verletzten kommt es auf jede Sekunde an: Je schneller die Rettungskräfte vor Ort sind, desto besser können sie helfen. Und auch bei einer Panne an einer Landstraße oder Autobahn kommt die Hilfe schneller an, wenn die Angaben präzise sind. Mit diesen Tipps können Sie Ihren aktuellen Standort genau beschreiben.

In Städten und Dörfern

Innerorts sind Straßenname und Hausnummer das einfachste und naheliegendste Orientierungssystem. Geben Sie stets den Ortsnamen und idealerweise den Ortsteil an und nennen Sie die Straße. Der Name der nächsten Querstraße ist oftmals ausreichend, um die Position auf der eigenen Straße ausreichend genau zu beschreiben. Vor allem an langen Straßen hilft die nächste Hausnummer, um den Standort zu präzisieren. 

Standort bestimmen auf Bundesstraßen

Auf Bundesstraßen sind weiße Stationszeichen im Abstand von 200 bis 500 Metern am rechten Straßenrand aufgestellt. Sie zeigen die Straßennummer und -kategorie, die Abschnittsnummer und die Station (Kilometerzahl). Je nach Bundesland sehen sie unterschiedlich aus.

Die meist prismaförmigen oder rechteckigen Zeichen finden sich in der Regel an Leitplanken und Leit- oder Schildpfosten. Alternativ können auch die gelben Bundesstraßennummern auf den Wegweisern in Kombination mit den Namen der letzten und der nächsten Ortschaft sowie der ungefähren Entfernung zu einer der beiden zur Orientierung dienen.

Auf Landes- und Staatsstraßen

Stationszeichen auf der Autobahn A95
Mithilfe von Stationszeichen kann man die eigene Position bestimmen© ABD Südbayern

Auf Landes- bzw. Staatsstraßen und Kreisstraßen kann der eigene Standort durch Stationszeichen bestimmt werden. Die Form der Stationszeichen unterscheidet sich nach Bundesländern. Auf ihnen findet man immer die Straßennummer (und -kategorie), die Abschnittsnummer und die Station (Kilometerangabe) innerhalb des Abschnitts.

Diese Stationszeichen sind im Abstand von 500 Metern am rechten Straßenrand aufgestellt. Oft zeigt ein Pfeil zusätzlich die Stationierungsrichtung (aufsteigende Kilometerangaben) an.

Bei einem Notruf sind häufig die Angaben auf dem nächstgelegenen Stationszeichen ausreichend. Für eine genauere Ortsangabe kann man den Abstand zum nächsten Stationszeichen mithilfe der Leitpfosten abschätzen. Die Leitpfosten haben auf allen Straßen einen Regelabstand von 50 Metern.

Auf der Autobahn

Auch an Autobahnen stehen Stationszeichen. Außerdem kann man seine Position durch die Autobahnnummer und die letzte Anschlussstelle bestimmen. Die Fahrtrichtung muss unbedingt angegeben werden, damit die Rettungskräfte die passende Richtungsfahrbahn wählen. In manchen Bundesländern gibt es noch blaue Kilometerschilder; diese können alternativ zu Abschnittsnummern und Stationszeichen verwendet werden.

Beim Anruf von einer Notrufsäule wird der Rettungsleitstelle der Standort des Telefons automatisch mitgeteilt. Der Anrufer muss sich also keine Gedanken über seinen Aufenthaltsort machen. Die Notrufsäulen stehen an beiden Richtungsfahrbahnen der Autobahn im Abstand von 2000 Metern. Kleine Pfeile auf den Leitpfosten weisen den Weg zum nächstgelegenen Telefon.

Tipps und Infos rund ums Fahrzeug. Kostenlos vom ADAC

Standortbestimmung mit Navi und Smartphone

Viele Verkehrsteilnehmer benutzen im Fahrzeug ein mobiles oder eingebautes Navigationsgerät. Meist sind sie mit einer Selbstortungsfunktion ausgestattet. Auf dem Bildschirm werden die aktuellen Koordinaten und häufig auch Staat, Landkreis, Kommune, Straßenname oder -nummer und ggf. Hausnummer, sowie die Bezeichnung der nächstgelegenen Kreuzung oder Anschlussstelle angezeigt. Die Anzeige der Koordinaten kann in unterschiedlicher Form erfolgen. Die Rettungsleitstellen können mit jedem Koordinatenformat umgehen.

Handelsübliche Smartphones sind mit leistungsfähigen GPS-Empfängern ausgestattet. Um den aktuellen Standort auf dem Smartphone abzurufen, reicht oft schon ein Blick in die Pannenhilfe Online des ADAC. Mit ihr kann man die Koordinaten des aktuellen Standorts abrufen und auf Wunsch an die ADAC Pannenhilfe übermitteln. Sie können damit die ADAC Pannenhilfe anfordern, aber auch die Koordinaten ablesen und der Polizei oder dem Rettungsdienst durchgeben. Dafür muss die Ortungsfunktion des Smartphones in den Einstellungen freigegeben werden. Auch mithilfe einer Kartenanwendung, etwa Google Maps oder Here, lässt sich der aktuelle Standort herausfinden.

Damit die Ortung auch ohne Internetverbindung funktioniert, sollte der Nutzer zur Sicherheit eine geeignete App aufs Handy laden. In den App-Stores findet man sie unter Stichworten wie GPS Info, GPS Status, Kompass, Navigation, Notfall, Notruf, Wo bin ich, Einfach hier, Standort oder Koordinate.

Der automatische Notruf eCall

Bei neuen Autos ist der automatische Notruf eCall vorgeschrieben. Nach einem Unfall mit Airbag-Auslösung oder nach manueller Anforderung über die SOS-Taste baut sich eine Sprachverbindung über Mobilfunk auf und sendet zusätzlich die Koordinaten des aktuellen Standorts sowie weitere Fahrzeugdaten an eine Notrufzentrale – entweder an die des Herstellers oder, besser, direkt an eine Rettungsleitstelle. Mit den Fahrzeuginsassen wird dann die Situation geklärt und bei Bedarf Hilfe geschickt.

ADAC Logo
Redaktion
Kontakt

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?