
Helme für Skater und BMX-Fahrer: Cool und sicher
3.6.2020
Der ADAC hat zehn BMX-, Skate- oder Inline-Helme für Jugendliche und Junggebliebene auf Sicherheit, Komfort, Handhabung und Schadstoffgehalt getestet. Das Ergebnis: Coole und sichere Helme müssen nicht teuer sein.


Wenn schon ein Fahrradhelm, dann muss er auch "cool" aussehen. Deshalb stehen so genannte BMX-, Skate- oder Inline-Helme bei Jugendlichen und junggebliebenen Radfahrern aktuell hoch im Kurs. Typisch für diese Art der Helme ist die geschlossene abgerundete Form mit wenigen Belüftungsöffnungen. Aber wurde hier das Design vor die Funktion gestellt?
Der ADAC Fahrradhelmtest 2020 zeigt, was außer einem guten Design noch in der neuen Generation der Helme steckt. Die weitaus häufigste lebensbedrohliche Verletzungsart bei Fahrradunfällen sind übrigens Kopfverletzungen. Die Sicherheit, also das Dämpfungsverhalten beim Sturz, ist das wichtigste Qualitätskriterium eines Fahrradhelmes.
Kein getesteter Fahrradhelm fällt durch
Wichtig: Der richtige Sitz

Darauf müssen Sie achten, damit der Helm Sie richtig schützt:
- Helm muss gerade (waagerecht) auf dem Kopf sitzen
- Gurte müssen sich direkt unter dem Ohr treffen
- Verschluss darf nicht drücken
- Zwischen Riemen und Kinn sollte nur ein fingerbreit Platz sein
ADAC Empfehlungen
- Die Erkennbarkeit im Dunkeln muss verbessert werden
- Die Anbindung des Gurtes am Helm muss auch höheren Belastungen standhalten
- Auch bei Einwirkung höherer Temperaturen darf der Helm keine scharfen Kanten z.B. durch das Ablösen der Dekorfolie bilden
- In der Bedienungsanleitung als auch im Inneren des Helmes muss eine eindeutige Abbildung zum richtigen Einstellen des Helmes vorhanden sein
Tipps für den Verbraucher
Ein Helm muss gefallen, aber auch passen. Daher sollte unbedingt vor dem Kauf der Helm anprobiert werden. Hierbei muss der Helm gleichmäßig straff und angenehm sitzen, darf aber nicht drücken oder einschneiden. Im Fachhandel können dazu Hilfestellungen eingeholt werden. Wichtig:
- Tauschen Sie den Helm nach einem Sturz unbedingt aus, auch wenn keine äußeren Schäden sichtbar sind. Entstandene innere Schäden können eine Schutzwirkung bei einem nachfolgenden Sturz deutlich verringern
- Wählen Sie möglichst helle und auffällige Farben des Helmdekors. Bestenfalls ist der Helm auch mit einem LED-Licht ausgestattet
- Die ADAC Unfallforschung belegt, dass ein Helm beim Sturz effektiv vor vielen Kopfverletzungen schützen kann. Auch der schlechteste Helm im Test kann im Ernstfall Leben retten, wenn er richtig getragen wird
Daher gilt: Immer mit Helm radeln und diesen auch richtig aufsetzen!
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Methodik & Hintergrund
Unfallschutz
- Berechnung und Bewertung der Verletzungswahrscheinlichkeit durch FE-Simulation auf Grundlage der linearen und rotatorischen Beschleunigung. Die Stoßprüfungen wurden mit leicht verschärften Bedingungen mit 5,5 m/s auf flachem Sockel durchgeführt
- Abstreifsicherheit in Anlehnung nach DIN EN 1078
- Kinnbandfestigkeit/Öffnen des Verschlusses unter Last gemäß DIN EN 1078
- In Anlehnung der DIN 1078:2014 wurden Testbestandteile wie Kinnbandprüfung und Abziehprüfung (auch nach hinten) durchgeführt
- Erkennbarkeit im Dunkeln
Handhabung & Komfort
- Gebrauchsanleitung und Kennzeichnungen in Anlehnung der DIN EN 1078
- Passform mit mehreren Probanden, Benutzung mit Brille, Kopf- und Riemenanpassung sowie Bedienbarkeit
- Belüftung
- Reinigungsfreundlichkeit von Innenpolster und Außenschale
Schadstoffe & Hitzebeständigkeit
Teile des Helms, die mit der Haut in Kontakt kommen, wie Riemen, Verschlüsse und Pads wurden in Anlehnung an die GS-Spezifikation AfPS GS 2014:01 PAK auf PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) sowie auf Azofarbstoffe untersucht
Hitzebeständigkeit
Nach vier Stunden Lagerung bei 75 °C und Abkühlen auf Raumtemperatur wurden Farb- und Materialveränderungen an Verklebungen, Pads, Schalen und Haltesystem beurteilt. Die Anforderungen bei diesem Test lagen dabei über der gültigen Norm
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Text: Regina Ammel; Fotos: ADAC/Martin Hangen
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