Peugeot Partner (2008-2018) Diesel
Platzwunder mit Langzeitschwächen
Die zweite Generation des Peugeot Partner wurde von 2008 bis 2018 gebaut. Durch zwei Facelifts (zuletzt 2015) wurde das Fahrzeug optisch und technisch frisch gehalten. Der Partner Tepee ist ein typischer Hochdachkombi, der mit enorm viel Platz überzeugen kann, dafür aber Abstriche beim Komfort und Design macht. Ihn gibt es als Van ausgestattet mit fünf bis sieben Sitzen. Das Auto bietet sowohl in der ersten als auch in der zweiten Sitzreihe viel Platz, nur die dritte Sitzreihe ist eher für Kurzstrecken und kleinere Personen geeignet. Durch die enorme Innenraumhöhe und die großen Fensterflächen entsteht ein recht angenehmes Raumgefühl. Der Kofferraum ist riesig, zumindest solange keine dritte Sitzreihe an Bord ist. Durch die großen Türen vorn und die Schiebetüren hinten ist der Zustieg sehr bequem. Sehr praktisch sind die optionalen Einzelsitze in der zweiten Reihe, die sich einzeln herausnehmen lassen und auf denen 3 Kindersitze nebeneinander Platz haben. Die Federung ist ausgewogen und für die Fahrzeugklasse komfortabel abgestimmt, leider sind die Sitze nur durchschnittlich bequem. Die verwendeten Materialien im Innenraum sind sehr einfach und zum Teil recht kratzempflindlich. Im TÜV-Mängelreport taucht der Partner offiziell nicht auf, der baugleiche Citroen Berlingo schneidet unterdurchschnittlich ab. Vor allem die Bremsen, die Beleuchtung und Ölverlust bereiten Probleme. Auch in der ADAC Pannenstatistik kommt der Peugeot auf weniger gute Werte.
Stärken und Schwächen
Stärken | Schwächen |
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Download des Tests im Detail
Modellgeschichte: Peugeot Partner (2008-2018) Diesel
5/2008
Einführung der zweiten Generation basierend auf der Plattform des Citroën C4 und des Peugeot 308, genauso wie der ebenfalls baugleiche Citroën Berlingo II. Die Varianten sind Kastenwagen und Hochdachkombi (Partner Tepee) mit vier Motorvarianten: B 90 (66 kW/90 PS), B 110 (80 kW/109 PS), HDi 75 (55 kW/75 PS) und HDi FAP 110 (80 kW/109 PS); alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 4; ESP für höhere Ausstattungsvarianten serienmäßig
9/2008
neue zusätzliche Motorvariante HDi FAP 90 (66 kW/90 PS)
10/2009
Motorvariante B 110 (80 kW/109 PS) wird ersetzt durch 120 VTi (88 kW/120 PS), erfüllt Schadstoffklasse Euro 5
10/2010
Motorvariante B 90 (66 kW/90 PS) wird ersetzt durch 100 VTi (72 kW/98 PS) und modifizierter Dieselmotor HDi FAP 110 (82 kW/112 PS); alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Eruo 5
4/2011
Motorvariante HDI 90 FAP (66 kW/90 PS) wird ersetzt durch e-HDi FAP 92 (68 kW/92 PS) mit Start-Stop-Automatik
3/2012
leichte Modellpflege und Facelift, neuer Dieselmotor Hdi 115 FAP (84 kW/114 PS); ESP serienmäßig
9/2014
Einführung Elektrovariante (72 kW/98 PS), nur als Kastenwagen erhältlich
4/2015
große Modellpflege und Facelift, neue Motoren: Vti 98 (72 kW/98 PS), Vti 120 (88 kW/120 PS), BlueHDi (73 kW/99 PS) und BlueHDi 120 (88 kW/120 PS); alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6b; City-Notbremsassistent optional gegen Aufpreis verfügbar
3/2016
Motorvariante VTi 120 (88 kW/120 PS) wird ersetzt durch PureTech 110 (81 kW/110 PS)
3/2018
Motor PureTech110 (81 kW/110 PS) eingestellt
8/2018
Baureihe eingestellt, Nachfolgemodell ab 09/2018 (Partner/Rifter)
Pannen und Mängel: Peugeot Partner (2008-2018) Diesel
Allgemein |
Sowohl in der ADAC Pannenstatistik als auch im TÜV Report wird der Peugeot Partner aufgrund seiner Zulassungszahlen nicht veröffentlicht. Die Daten aus den Straßenwachteinsätzen zeigen aber auch ein eher schwaches Bild und damit hohe Pannenanfälligkeit. Pannenschwerpunkte waren: |
Antrieb | Kupplungsseilzug (2007) |
Motor | Motor (2011), Injektor (2010) |
Zündanlage | Anlasser (2009) |
Rückrufe |
9/2008: Wegen eines Fehlers im Sicherungskasten kann es zu Funktionsstörungen (Stromkreisunterbrechung) kommen. Die Händler überprüfen den Sicherungskasten und ersetzen diesen falls nötig. Die Aktion dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 464 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: nur Peugeot-intern, Auskunft nur auf Anfrage. 3/2009: Das Steuergerät für Elektrik (Batterie-Ladung, Beleuchtung, Scheibenwischer etc.) wird vom Händler nach Herstelleranweisung überprüft und ggf. ausgetauscht. Die Arbeiten dauern bis zu zwei Stunden und sind für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 4.608 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Keine Angabe. 10/2009: Der linke Einselsitz im Fond kann sich wegen einer fehlerhaften Schweißung eines Arretierungspunktes bei Belastung lockern. Die Händler überprüfen die Arretierungspunkte und bessern ggf. die Schweißung kostenlos nach. Betroffene Fzg. in Deutschland: 108. Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem vermerkt. 11/2009: Die Halterung des Hitzeschutzblechs am Ersatzradkäfig kann durch Vibrationen beschädigt werden. Dadurch ist es möglich, dass sich ein Teil des Schutzblechs löst. Das Hitzeschutzschild wird modifiziert oder ggf. ausgetauscht. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos und dauert etwa zwei Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 2.049. Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. 7/2017: Die Reifen altern zu schnell und verlieren dann an Bremsleistung. Das kann zu längeren Bremswegen führen. Der Hersteller ruft daher das Produkt zurück, stellt jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Informationen bereit. Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. 1/2018: Durch eine Motorstörung kann es in seltenen Fällen zu einer kurzen Beschleunigung vor dem Absterben des Motors kommen. Der Hersteller ruft daher das Produkt zurück, stellt jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Informationen bereit. Die Aktion ist für den Kunden kostenlos. 6/2018: Die Airbagsteuergeräte sind möglicherweise funktionsunfähig, was zum Ausfall der Airbags führen kann. Der Hersteller ruft daher das Produkt zurück, stellt jedoch auch auf Nachfrage keine weiteren Informationen bereit. Die Aktion ist für den Kunden kostenlos. 6/2019: Eine möglicherweise falsche Ausrichtung der Ratsche zur Sperrklinke des Handbremshebels kann dazu führen, dass der Handbremshebel beim Betätigen nicht einrastet und somit nicht in Position bleibt. Außerdem kann sich die Handbremse nach Betätigung selbstständig lösen, was ein erhöhtes Unfallrisiko zur Folge hat. Abhilfe: In der Werkstatt erfolgt die Überprüfung der Ausrichtung der Ratsche und der Sperrklinke. Bei Bedarf wird der Handbremsmechanismus ausgetauscht. |