Honda Jazz (2002-2008)
Van-Kleinwagen?
Der Honda Jazz der zweiten Generation wurde von 2002 bis 2008 in Deutschland verkauft. Der Kleinwagen überzeugt vor allem durch sein cleveres, Van-artiges Raumkonzept. Da der Tank nicht, wie sonst üblich, unter der Rücksitzbank sitzt, sondern unter den Vordersitzen, ergibt sich eine etwas erhöhte Sitzposition und dadurch ein bequemer Zustieg. Größter Vorteil dieser Konstruktion ist, dass dadurch die Sitzflächen der Rückbank nach oben geklappt werden können, um so im Fond hohe Gegenstände einfach zu transportieren. Wie in den meisten Autos üblich kann trotzdem die Rücksitzlehne zu einer ebenen Ladefläche umgeklappt werden, wodurch auch lange Gegenstände gut transportiert werden können. Das Platzangebot ist für die Fahrzeugklasse zumindest vorn relativ gut, im Fond immer noch ausreichend. Der Kofferraum ist überdurchschnittlich groß. Die Bedienung gelingt einfach. Das Fahrwerk zeigt sich hart und unharmonisch abgestimmt, ebenso wenig begeistert die gefühllose Lenkung. Zudem stören die mäßige Rundumsicht und die lauten Motoren. Beim TÜV-Mängelreport schneidet der Honda Jazz überdurchschnittlich gut ab, nur die schnell verschleißende Bremsanlage verursacht häufig Probleme. In der ADAC Pannenstatistik taucht der Kleinwagen offiziell nicht mehr auf.
Stärken und Schwächen
Stärken | Schwächen |
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Download des Tests im Detail
Modellgeschichte: Honda Jazz (2002-2008)
1/2002
Modelleinführung (als Nachfolgemodell des Honda Logo) des fünftürigen Kleinwagens mit einer Motorvariante: 1.4 (61 kW/83 PS), 5-Gang-Schaltgetriebe oder CVT-Automatik (stufenlose Automatik), ABS, Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbag serienmäßig
12/2003
neuer zusätzlicher Motor: 1.2 (57 kW/78 PS)
11/2004
leichte Modellpflege, Motoren unverändert; ESP für 1.4 mit Schaltgetriebe optional erhältlich
11/2008
Baureihe eingestellt, Nachfolgemodell ab 11/2008
Pannen und Mängel: Honda Jazz (2002-2008)
Allgemein | In der ADAC Pannenstatistik hat der Honda Jazz meist ein gutes Bild geliefert. Der TÜV hat trotz des hohen Fahrzeugalters relativ wenig zu beanstanden. Bremsscheiben, Rost an den Bremsleitungen und Bremswirkung der Fußbremse waren die größten Schwächen. Pannenschwerpunkte waren: |
Allgemeine Elektrik | Batterie (2002-2008) |
Sicherheitsausstattung | Scheinwerfer (2002-2006) |
Rückrufe |
7/2004: Oxidation an einem Kupfer-Steckverbinder erhöht den elektrischen Widerstand und führt zu übermäßiger Wärmeentwicklung. Das Isolationsmaterial um den Steckverbinder kann dadurch schmelzen und den Stromfluss unterbrechen, so dass die Abblendlichtfunktion nicht mehr gewährleistet ist. Betroffene Fzg. in Deutschland: 16.900 (auch andere Modelle betroffen). 11/2008: Beim Anziehen der Handbremse kann es im ungünstigsten Fall vorkommen, dass der Handbremshebel nicht sicher einrastet oder sich bereits bei Erschütterungen (z.B. Zuschlagen der Türe) wieder löst. Unter Umständen kann dies auch zum Wegrollen des Fahrzeuges führen. Die Handbremseinheit wird durch ein modifiziertes Teil kostenlos ersetzt. Die Durchführung dauert etwa eine halbe Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 19.746. Kennzeichnung der Aktion: Körnermarkierung unter dem zweiten Buchstaben der FIN. 4/2009: Ein Haltebolzen an den vorderen und/oder hinteren Sicherheitsgurten könnte fehlen oder nicht ausreichend festgezogen worden sein. Des Weiteren kann es zusätzlich sein, dass ein Sicherheitsbolzen beim Seitenairbag fehlt. In der Folge könnte es dazu kommen, dass der Sicherheitsgurt bzw. der Seitenairbag nicht ordnungsgemäß funktioniert. In der Werkstatt werden alle Bolzen überprüft und deren Sitz bei Bedarf korrigiert. Betroffene Fzg. in Deutschland: 5.790. Kennzeichnung der Aktion: Körnung unter dem ersten (Sicherheitsgurt und Seitenairbag) oder zweiten (nur Sicherheitsgurt) Buchstaben der FIN. 12/2010: Wegen eines zu kurzen Verbindungskabels zum Lichtschalter kann es zu Kontaktproblemen und Schmorschaden am Schalter kommen. Das Abblendlicht kann dann während der Fahrt ausfallen. Die Händler verbauen eine verlängerte Zuleitung und prüfen den Kabelstecker und Lichtschalter auf Schmorschäden. Die Durchführung dauert etwa eine dreiviertel Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 63.489. Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem vermerkt. 4/2013: Laut Hersteller kann es bedingt durch den Fertigungsprozess der Treibladung des Gasgenerators für den Beifahrerairbag zu Auslöseproblemen kommen. Die Händler tauschen nach Überprüfung der Seriennummer die betroffenen Beifahrerairbag-Module des Zulieferers Takata aus. Die Durchführung dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 10.023 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem vermerkt. 11/2014: Wegen eines Produktionsfehlers des Zulieferers Takata, kann im Auslösefall (Unfall) der Zünderdruck der Airbags so hoch werden, dass sich aus dem Gasgenerator beim Entfalten des Airbags Metallsplitter lösen, die dann die Insassen verletzen können. Die Händler tauschen das Fahrerairbagmodul aus. Der Rückruf dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 5.821 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. 3/2017: Aufgrund eines Herstellungsfehlers kann während der Auslösung des Beifahrerairbags bei einem Unfall ein Überdruck im Zünder vorherrschen, was unter Umständen dazu führen kann, dass sich kleine Metallpartikel lösen und Insassen verletzen. Als Abhilfe wird der Airbag-Inflator ausgetauscht. Die Aktion startete im April 2017 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Etwa ein halber Tag (reine Reparatur 1 Std). Betroffene Fzg. in Deutschland: 23.821 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem (Code 6ZZ). |