Mercedes-Benz V-Klasse (seit 2014) Diesel

Raumgleiter
Die Mercedes V-Klasse der Baureihe 447 kam 2014 mit zwei Radständen und drei Längen in Deutschland auf den Markt. Der Van-artig gestaltete Kleinbus brilliert mit hervorragenden Platzverhältnissen. In allen Sitzreihen haben die bis zu acht Insassen viel Platz und genießen ein angenehmes Raumgefühl. Der Kofferraum ist riesig und kann durch einfaches Herausnehmen der Sitzmöbel nochmals deutlich erweitert werden. So steht auch einem Umzug nichts mehr im Weg. Beim Fahren erfreuen das komfortable Fahrwerk und die angenehm aufrechte Sitzposition. Die V-Klasse ist für den großen Transport und für die lange Reise gemacht. Sportliche Allüren sind ihr fremd, auch weil die Lenkung durchaus mehr Rückmeldung geben könnte. Ansonsten stören die nur mittelmäßige Geräuschdämmung, die gewöhnungsbedürftige Bedienung und im Stadtverkehr die nur mäßige Rundumsicht. Im TÜV-Mängelreport taucht die V-Klasse offizielle nicht auf. Technisch eng verwandte Modelle schneiden aber ausgezeichnet ab. In der ADAC Pannenstatistik landet der Mercedes im oberen Mittelfeld. Insgesamt kann die V-Klasse als großer Reisewagen voll überzeugen.
Stärken und Schwächen
Stärken | Schwächen |
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Download des Tests im Detail
Modellgeschichte: Mercedes-Benz V-Klasse (seit 2014) Diesel
5/2014
Modelleinführung der dritten Generation der Großraumlimousine zunächst nur als Langversion und drei Motorvarianten: 220 CDI (100 kW/136 PS), 220 CDI (120 kW/163 PS) und 250 BlueTEC (140 kW/190 PS), 200 CDI und 220 CDI-Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 5, 250 BlueTEC die Schadstoffklasse Euro 6b; ABS, ASR, ESP, Fahrer-, Beifahrer-, Seiten- und Kopfairbsags vorn sowie Müdigkeitserkennung serienmäßig; Citynotbremsassistent, Abstandsregelung, Spurhalte- und Spurwechselassistent LED-Scheinwerfer optional gegen Aufpreis
1/2015
zusätzliche Karosserievarianten kompakt und extralang
4/2015
Modifizierung der 220 CDI-Motoren und zusätzlich mit SCR-KAT; Änderung der Motorbezeichnungen von "CDI" oder "BlueTEC" zu "d"; Allradantrieb 4MATIC optional verfügbar; alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6b; Verkehrschilderkennung optional gegen Aufpreis verfügbar
9/2018
alle Motorvarianten erfüllen Schadstoffklasse Euro 6c (WLTP)
5/2019
Modellpflege und leichtes Facelift sowie modifizierte Motoren: 220 d (120 kW/163 PS), 250 d (140 kW/190 PS) und 300 d (176 kW/239 PS), alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 6d-TEMP-EVAP-ISC (WLTP)
Pannen und Mängel: Mercedes-Benz V-Klasse (seit 2014) Diesel
Allgemein | Die Mercedes V-Klasse taucht bisher nicht in einer Statistik über Hauptuntersuchungen auf. Technisch eng verwandete Mercedes geben bei den Hauptuntersuchungen ein hervorragendes Bild ab. In der ADAC Pannenstatistik landet der Mercedes im oberen Mittelfeld. Typische Schwachstellen sind bisher nicht bekannt. |
Rückrufe |
8/2016: Der Bremsflüssigkeitsbehälter kann sich wegen fehlerhaften Einbaus lösen und dann Bremsflüssigkeit austreten. Bei fortschreitendem Verlust kann es auch zum Ausfall der Bremsanlage und damit hohem Fahrsicherheitsrisiko kommen. Die Händler überprüfen die korrekte Verrastung und fixieren ggf. den Ausgleichsbehälter. Der Rückruf startete im Juli 2015, dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 3.600 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. 2/2017: Betroffene Varianten: 2,2 l Motor. Ein Softwareupdate vergrößert das Temperaturfenster, in dem die Nox-Abgasreinigung funktioniert. Dadurch steigt der Verbrauch der Harnstofflösung (AdBlue®). Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. 11/2017: Die Sicherungsringe der Radlager an der Vorderachse der potenziell betroffenen Fahrzeuge könnten nicht korrekt eingerastet sein. Im Fehlerfall könnten diese Sicherungsringe und in der Folge die Radlager ihre Position verändern. Im ungünstigsten Fall kann auch ein Radverlust nicht ausgeschlossen werden. Der Hersteller ruft daher betroffene Fahrzeuge zurück, um die Sicherungsringe an den Radlagern der Vorderachse auf eine korrekte Positionierung hin zu prüfen und ggf. zu korrigieren. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. In Deutschland: 959 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. 12/2017: An betroffenen Fahrzeugen liegt eine nicht ausreichende Erdung der Lenksäule vor. Bei einer Beschädigung der Leiterbahnen innerhalb der Wickelfederkassette im Mantelrohr-Schaltermodul könnte der Fahrerairbag im Falle einer elektrostatischen Entladung unmotiviert auslösen. Der Hersteller ruft daher betroffene Fahrzeuge in die Werkstatt, um eine ausreichende Erdung der Lenksäule herzustellen. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. In Deutschland: 97.775 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. 1/2018: Bei betroffenen Fahrzeugen kann aufgrund einer ungeeigneten Kabelverlegung im Bereich der Sitzdrehgestelle vorn der Kabelsatz eingeklemmt werden. In der Folge kann es beim Drehen eines Sitzes dazu kommen, dass der Thorax-Airbag im Stand außerhalb einer Unfallsituation ausgelöst wird. Bei betroffenen Fahrzeugen werden ein optimierter Befestigungsclips nachgerüstet und ein Schutzschlauch neu verlegt. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. In Deutschland: 10.296 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. 9/2018: Sollte die Warnlampe „Passenger Airbag OFF“ nicht aktiviert werden, obwohl das System den Sitz als unbelegt erkannt und den Beifahrerairbag deaktiviert hat könnte sich möglicherweise das Verletzungsrisiko im Falle eines Unfalls erhöhen. Als vorsorgliche Maßnahme wird das Airbag-Steuergerät bei allen betroffenen Fahrzeugen neu kodiert. Die Aktion ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. In Deutschland: 33.763. Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. 5/2019: Betroffene Varianten: Ausführung "Marco Polo". Bei diesen Modellen besteht die Möglichkeit von Rostkorrosion an metallischen Teilen der Dachrahmenverstärkung und der Verbindungselemente im hinteren Teil des Dachbettes. Dies kann zu einer Schwächung der Dachkonstruktion und damit der Gesamtstabilität der Karosserie führen. Abhilfe: In den Werkstätten findet ein Austausch der Matratze statt und die Fahrzeuge werden auf Korrosion überprüft und bei Bedarf korrodierte Stellen instandgesetzt. Dauer in der Werkstatt: zwischen einer Stunde und mehreren Stunden. Betroffene Fzg. In Deutschland: 4.604 (auch andere Modelle betroffen). Kennzeichnung der Aktion: Im Hersteller-Werkstattsystem. |