Honda Jazz (2008-2015)
Kleines Raumwunder
Der Honda Jazz der dritten Generation ist 2008 in Deutschland auf den Markt gekommen. Der Kleinwagen überzeugt vor allem durch sein cleveres, Van-artiges Raumkonzept. Da der Tank nicht, wie sonst üblich, unter der Rücksitzbank sitzt, sondern unter den Vordersitzen, ergibt sich eine etwas erhöhte Sitzposition und dadurch ein bequemer Zustieg. Größter Vorteil dieser Konstruktion ist, dass dadurch die Sitzflächen der Rückbank nach oben geklappt werden können und so im Fond hohe Gegenstände einfach transportiert werden können. Wie in den meisten Autos üblich kann trotzdem die Rücksitzlehne zu einer ebenen Ladefläche umgeklappt werden, wodurch auch lange Gegenstände gut transportiert werden können. Das Platzangebot ist für die Fahrzeugklasse zumindest vorne relativ gut, im Fond immer noch ausreichend. Der Kofferraum ist überdurchschnittlich groß. Die Bedienung ist einfach und stellt keinen Fahrer vor große Herausforderungen. Das Fahrwerk ist bei Modellen ab dem Facelift 2011 ausgewogen, ältere Modelle rollen etwas herb ab. Beim TÜV-Report schneidet der Honda Jazz überdurchschnittlich gut ab, nur die Bremsanlage verursacht des Öfteren Probleme. In der ADAC Pannenstatistik liegt der Kleinwagen etwa im Mittelfeld.
Stärken und Schwächen
Stärken | Schwächen |
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Download des Tests im Detail
Modellgeschichte: Honda Jazz (2008-2015)
11/2008
Einführung der dritten Generation des Honda Jazz mit zwei Motorvarianten: 1.2 (66 kW/90 PS), 1.4 (73 kW/100 PS); ESP, Fahrer, Beifahrer, Seiten- und Kopfairbags serienmäßig
10/2010
alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 5
4/2011
Facelift und leichte Modellpflege; neue zusätzliche Motorvariante 1.3 Hybrid (72 kW/98 PS)
8/2015
Baureihe eingestellt, neues Nachfolgemodell ab 09/2015
Pannen und Mängel: Honda Jazz (2008-2015)
Allgemein | In der ADAC Pannenstatistik schneidet der Honda Jazz zumeist gut ab, die jüngeren Baujahre können das hohe Niveau der älteren Baujahre aber nicht mehr halten. Der TÜV bemängelt die Bremsanlage überdurchschnittlich oft. Bremsscheiben und Fußbremse sind hier besonders oft das Problem. |
Häufige Pannenursachen | Auspuffrohr/-topf (2008), Starterbatterie (2008-2015), Zündkerze (2009-2012, 2014-2015) |
Rückrufe |
4/2009: Zwei mögliche Fehler sollen mit diesem Rückruf behoben werden: Zum einen kann ein Haltebolzen an den vorderen und/oder hinteren Sicherheitsgurten fehlen oder nicht ausreichend festgezogen worden sein ("nur Sicherheitsgurt"). Des Weiteren kann es möglich sein, dass ein Sicherheitsbolzen beim Seitenairbag fehlt ("Sicherheitsgurt und Seitenairbag"). In der Folge könnte es dazu kommen, dass der Sicherheitsgurt bzw. der Seitenairbag nicht ordnungsgemäß funktioniert. In der Werkstatt werden alle Bolzen überprüft und bei Bedarf eingesetzt, sollten sie fehlen. Betroffene Fzg. in Deutschland: 5.790. 7/2010: Wegen fehlerhafter Einstellung der Reifenmontagevorrichtung am Band kam es zu einem Schnitt an der Innenwand des Reifens. Durch diese Vorschädigung kann es zum vorzeitigen und plötzlichen Druckverlust dieser Reifen kommen. Laut Hersteller handelt es sich bei den betroffenen Fahrzeugen ausschl. um Reimportmodelle. Die Händler tauschen alle vier Reifen bei den betroffenen Fahrzeugen aus. Die Aktion läuft seit September 2010, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 127 (auch andere Modelle). 7/2012: Betroffene Varianten: mit i-Shift-Automatikgetriebe. Wegen eines Softwarefehlers im Getriebesteuergerät kann es dazu kommen, dass beim Neustart aus der Parkstellung die Fahrstufe nicht aktiv wird oder plötzliche Rückwärtsfahrt erfolgt (Unfallgefahr). Die Händler überprüfen den Rückwärtsgang-Arretierungshalter auf Verformung und tauschen diesen ggf. aus. Zusätzlich erfolgt ein Softwareupdate des Getriebesteuergerätes. Die Aktion läuft seit Juli 2012, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 4.866 (auch andere Modelle). 4/2013: Laut Hersteller kann es bedingt durch den Fertigungsprozess der Treibladung des Gasgenerators für den Beifahrerairbag zu Auslöseproblemen kommen. Durch den zu hohen Druck kommt es zur Beschädigung des Airbaggehäuses, das dann den Airbag an der Entfaltung hindert. Die Händler tauschen nach Überprüfung der Seriennummer die betroffenen Beifahrer Airbag-Module des Zulieferers Takata aus. Die Durchführung dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 10.023 (auch andere Modelle). 3/2017: Aufgrund eines Herstellungsfehlers kann während der Auslösung des Beifahrerairbags bei einem Unfall ein Überdruck im Zünder vorherrschen, was unter Umständen dazu führen kann, dass sich kleine Metallpartikel lösen und den/die Fahrer bzw. Beifahrer verletzen. Als Abhilfe wird das Airbag-Zündmodul ausgetauscht. Die Aktion startete im April 2017 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: Etwa ein halber Tag (reine Reparatur 1 Std). Betroffene Fzg. in Deutschland: 23.821 (auch andere Modelle). 4/2018: Während der Auslösung des Fahrerairbags bei einem Unfall kann ein Überdruck im Zünder vorherrschen, was unter Umständen dazu führt, dass sich kleine Metallpartikel lösen und den/die Fahrer bzw. Beifahrer verletzen. Der Hersteller tauscht daher den Airbag-Inflator. Es handelt sich um eine Erweiterung des bereits laufenden “Takata“-Airbag Rückrufs. Die Aktion startete im Jahr 2018 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: etwa 60 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 16.165 (auch andere Modelle). 1/2020: An den Fahrzeugen wurde der Takata Airbag-Inflator bereits im Rahmen einer früheren Rückrufaktion ausgetauscht und durch einen Inflator derselben Bauart des Herstellers Takata ersetzt. Das hatte den Zweck umgehend jegliches Sicherheitsrisiko auszuschließen. Es war zu diesem Zeitpunkt bereits erwiesen, dass neue Takata Airbags in den ersten Betriebsjahren kein Risiko darstellen. Nun werden diese Takata Airbag-Inflatoren nochmals gegen Inflatoren eines anderen Herstellers ausgetauscht. Diese Inflatoren entsprechen nun der endgültigen Abhilfemaßnahme. Dauer in der Werkstatt: ein halber Tag. Betroffene Fzg. in Deutschland: 23.197 (auch andere Modelle). |