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VW Nutzfahrzeuge VW Caddy (2003-2020) Diesel

VW Nutzfahrzeuge VW Caddy (2003-2020) Diesel

Lademeister

Die dritte Generation des VW Caddy wurde seit 2003 gebaut und seit 2015 als Caddy IV bis 2020 fortgeführt. Durch zwei größere Facelifts (zuletzt 2015) wurde das Fahrzeug optisch und technisch frisch gehalten. Der Caddy III ist ein typischer Hochdachkombi, der mit enorm viel Platz überzeugen kann, dafür aber Abstriche beim Komfort und Design macht. Ihn gibt es als Transporter mit nur zwei Sitzen oder aber auch als Van, ausgestattet mit fünf bis sieben Sitzen (Caddy Life). Das Auto bietet als Caddy Life vor allem vorne sehr viel, hinten ausreichend viel Platz. Durch die enorme Innenraumhöhe und die großen Fensterflächen entsteht zudem ein recht angenehmes Raumgefühl. Der Kofferraum ist riesig, zumindest solange keine dritte Sitzreihe an Bord ist. Mit dieser schrumpft der restliche Kofferraum auf unter 200 Liter. Wer unbedingt sieben Sitze braucht, sollte sich daher nach der Langversion (Caddy Maxi, plus 47 cm Länge) umsehen. Durch die großen Türen vorne und die Schiebetüren hinten ist der Zustieg sehr bequem. Auch die Sitze sind bequem und die Federung ist für die Fahrzeugklasse ebenfalls komfortabel abgestimmt. Die verwendeten Materialien im Innenraum sind allerdings weniger hochwertig als beispielsweise in einem Touran. Immerhin ist die Verarbeitung insgesamt zufriedenstellend. Die Basisausstattung Trendline fällt meistens recht karg ausgestattet aus, wurde aber von etwa 50 % der Kunden gewählt. Die nächsthöhere Ausstattung Comfortline bietet immerhin eine Klimaanlage serienmäßig. Allerdings leiden bei Fahrzeugen, die oft mit hoher Zuladung bewegt wurden, die Kupplung und das Getriebe unter dem hohen Gewicht. Deshalb darauf bei der Probefahrt besonders achten. Im TÜV-Mängelreport schneidet der Caddy nur mittelmäßig ab. Vor allem die Bremsen sind hier die Sorgenkinder, was oft an mangelnder Pflege und häufigen Fahrten mit viel Beladung liegt. In der ADAC Pannenstatistik kommt der Hochdachkombi der unteren Mittelklasse auf überdurchschnittlich gute Werte. Lediglich Fahrzeuge aus 2011 fallen hier negativ auf.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
gute Verarbeitung, riesiger Kofferraum, zuverlässige Technik, bequeme Sitze, einfache Bedienung, geringer Verbrauch beim TÜV nur mittelmäßig, einfache Materialien, teils schwache Motoren, oft karge Ausstattung

Download des Tests im Detail

Modellgeschichte: VW Nutzfahrzeuge VW Caddy (2003-2020) Diesel

1/1

10/2003
Modelleinführung der dritten Generation des Hochraumkombis Caddy mit vier Motorvarianten: 1.4 (55 kW/75 PS), 1.6 (75 kW/102 PS), 2.0 SDI (51 kW/69 PS) und 1.9 TDI (77 kW/105 PS); SDI-Motor erfüllt Schadstoffklasse Euro 3, restliche Motoren die Schadstoffklasse Euro 4; Fahrer- und Beifahrerairbag serienmäßig, Seitenairbags vorn optional gegen Aufpreis; ESP nur für 1.6 und 1.9 TDI gegen Aufpreis

12/2005
Dieselpartikelfilter für 1.9 TDI (77 kW/105 PS) optional erhältlich

9/2005
neuer Dieselmotor 1.9 TDI (55 kW/75 PS) ersetzt 2.0 SDI; alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 4

6/2006
neuer Motor 1.4 (59 kW/80 PS) ersetzt 1.4 (55 kW/75 PS); Einführung Erdgasvariante 2.0 Ecofuel (80 kW/109 PS)

12/2007
Einführung Caddy Maxi mit längerem Radstand und größerem Ladevolumen; neuer zusätzlicher Dieselmotor 2.0 TDI (103 kW/140 PS) mit Dieselpartikelfilter

11/2008
Allradantrieb 4MOTION für 1.9 TDI (77 kW/105 PS) erhältlich

3/2008
Dieselpartikelfilter für 1.9 TDI (55 kW/75 PS) optional erhältlich

11/2009
Allradantrieb 4MOTION für 1.9 TDI (77 kW/105 PS) auch für Caddy Maxi erhältlich

5/2009
Erdgasvariante 2.0 EcoFuel für Caddy Maxi verfügbar (erfüllt Schadstoffklasse Euro 5)

10/2010
Einführung der Modellvariante Caddy Tramper. Auf Höhe der Seitenfensterunterseite ist ein Bett montiert, das bei umgeklappter zweiter Sitzreihe eine fast zwei Meter lange Liegefläche bietet. Zusätzlich gibt es ein an die Heckklappe montierbares Zelt.

9/2010
Modellpflege und Facelift, neues Motorenangebot: 1.2 TSI (63 kW/86 PS), 1.2 TSI (77 kW/105 PS), 1.6 TDI (55 kW/75 PS), 1.6 TDI (75 kW/102 PS), 2.0 TDI 4MOTION (81 kW/110 PS), 2.0 TDI (103 kW/140 PS) und 2.0 EcoFuel (80 kW/109 PS); Dieselmotoren serienmäßig mit Dieselpartikelfilter; 1.6 TDI auch mit BlueMotion-Technologie (u.a. Start-Stopp-Automatik) erhältlich; alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 5; ESP für alle Modelle serienmäßig; Xenon-Scheinwerfer mit Kurven- und Abbiegelicht optional erhältlich

7/2011
Einführung Autogasvariante 1.6 BiFuel (72 kW/98 PS)

11/2012
BlueMotion-Technologie auch für 1.2 TSI (77 kW/105 PS) und 2.0 TDI (103 kW/140 PS) verfügbar

11/2012
neuer zusätzlicher Dieselmotor 2.0 TDI (125 kW/170 PS, nur für Caddy Maxi)

7/2013
Einführung der Modellvariante Cross Caddy mit u.a. erhöhter Bodenfreiheit

11/2015
Einführung der Modellvarainten Maxi mit langem Radstand und Alltrack mit Offroad-Ambiente

6/2015
großes Facelift: Einstellung der Baureihe (2K), Fortführung als Baureihe DU mit der zusätzlichen Modellvariante Beach und den Motorisierungen: 1.2 TSI BMT (62 kW/84 PS), 1.0 TSI BMT (75 kW/102 PS), 1.4 TSI BMT (92 kW/125 PS), 2.0 TDI BMT (55 kW/75 PS), 2.0 TDI BMT (75 kW/102 PS), 2.0 TDI BMT (90 kW/122 PS) ausschließlich mit Allradantrieb 4Motion, 2.0 TDI BMT (110 kW/150 PS) und Erdgasvariante 1.4 TGI (81 kW/110 PS)

8/2018
1.4 TSI BMT (96 kW/131 PS) ersetzt 1.4 TSI BMT (92 kW/125 PS); 1.2 TSI BMT (62 kW/84 P) entfällt

9/2019
Ottomotoren jetzt mit Ottopartikelfelter OPF

9/2020
Baureihe DU eingestellt

Pannen und Mängel: VW Nutzfahrzeuge VW Caddy (2003-2020) Diesel

Allgemein In der ADAC Pannenstatistik 2018 erreicht der Vw Caddy mittlere bis gute Werte. Der TÜV bescheinigt dem Hochdachkombi ein leicht unterdurchschnittliches Bild.Problemfelder sind verschlissene Bremsen, bei älteren Modellen rostige Abgasanlagen und zum Teil Ölverlust.
Pannenschwerpunkte waren:
Häufige Pannenursachen Abgasrückführung (2013), Einspritzdüse/Injektor (2010-2015), Zündkabel (Hochspannungskabel) (2011), Zündschloss (2005-2009)
Rückrufe 8/2009: Betroffene Varianten: mit Ottomotoren. Die Regenerationsleitung des Aktivkohlebehälters am Tank ist nicht angeschlossen. Dadurch kommt es zu Regenerationsstörungen und Benzingeruchbildung. Die Händler stecken die Leitung auf den Aktivkohlefilter und clipsen diese in die Halterung. Die Aktion dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 1.619.
3/2014: Betroffene Varianten: mit Heckklappe. Die beiden Kugelbolzen, an denen die Gasdruckdämpfer der Klappe am Fahrzeug fixiert sind, können sich lösen. Dann könnte die Heckklappe plötzlich zufallen und Personen im Öffnungsbereich verletzen. Die Händler montieren zwei neue modifizierte Halterungen am Heckrahmen. Die Aktion dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 284.000.
1/2016: Betroffene Varianten: mit Schaltgetriebe und ohne Start-Stopp Anlage. Die Masseverbindung für das Bordnetzsteuergerät im Schwellerbereich wurde fehlerhaft ausgeführt. Dadurch kann beim Betätigen der Funkfernbedienung das Relais für Zündung/Starterzeugung/Startvorgang ungewollt angesteuert werden und zum Selbststarten des Motors führen. Je nach Ausgangssituation des Fahrzeuges kann es im ungünstigen Fall mit eingelegtem Gang auch zum unbeabsichtigten Wegrollen des Fahrzeuges kommen. Dann besteht akute Verletzungsgefahr für Personen im Umfeld. Die Händler überprüfen das Anzugsmoment der Masseschrauben und korrigieren es ggf. auf den richtigen Wert. Die Aktion wurde im Januar 2016 gestartet, dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 20.800.
7/2017: Aufgrund einer thermomechanischen Überlastung im ABS-Steuergerät kann es zu einer fehlerhaften Masseverbindung und in der Folge zu einer Unterbrechung des Stromflusses im Steuergerät kommen. Das ABS/ESP hat dann keine Funktion mehr. Abhilfe schafft ein Softwareupdate. Mit diesem Update kann ein Masseabriss durch einen Selbsttest sicherer detektiert werden. Die Aktion läuft seit Februar 2017 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 1 Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 288.000 (auch andere Modelle).
2/2017: Betroffene Varianten: nur Erdgas-Fahrzeuge. An den Gastanks kann es zur Korrosion kommen. Im fortgeschrittenen Stadium mit geschwächter Tankaußenhaut können die Gastanks auch bersten. Das bedeutet hohe Gefahr für Fahrzeuginsassen und Umfeld. Als Abhilfe tauschen die Händler alle Gastanks gegen verbesserte Versionen (Lackierung) aus. Die Aktion läuft seit Mitte Februar 2017 und ist für die Kunden kostenlos. Dabei handelt es sich um eine Erweiterung des bereits bestehenden Rückrufs. Dauer in der Werkstatt: ca. 5 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 6.270 (auch andere Modelle).
9/2016: Betroffene Varianten: als EcoFuel (Erdgasversion). An den Gastanks kann es zur Korrosion kommen. Im fortgeschrittenen Stadium mit geschwächter Tankaußenhaut können die Gastanks auch bersten. Das bedeutet hohe Gefahr für Fahrzeuginsassen und Umfeld. Die Händler tauschen alle Gastanks gegen verbesserte Versionen (Lackierung) aus. Achtung: Bis zum Austausch der Gastanks sollen betroffene Fahrer der Touran-Modelle diese aus Sicherheitsgründen nur noch im Benzinbetrieb fahren und jegliches Nachtanken von Gas unterlassen. Diese Erweiterungsaktion setzt die erste Aktion vom Juni 2016 fort und startete im September 2016, dauert etwa zwei Stunden und ist für die Kunden kostenlos.
10/2009: Betroffene Varianten: mit 6-Gang Direkt-Schalt-Getriebe (DSG) -Typ 02E. Wegen einer Fehlinterpretation der Getriebeöltemperatur wird die Kupplungsschutzfunktion aktiviert. Dadurch kommt es zum Aufleuchten der Schaltanzeige, zu ruckeln und teils zum Öffnen der Kupplung (kein Antrieb). Im Rahmen der Aktion führen die Händler ein Softwareupdate des Getriebesteuergerätes durch. Die Maßnahme ist kostenlos und dauert etwa eine halbe Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 17.000 (auch andere Modelle).