Valencias Sehenswürdigkeiten für einen Städtetrip

Futuristische Architektur und eine malerische Altstadt: Welche Valencia-Sehenswürdigkeiten sollte man nicht verpassen?
Museen, Strände und berühmte Plätze
Unterwegs in der Heimat der Paella
Geheimtipps für den Städtetrip
Valencia, die Hauptstadt der gleichnamigen autonomen Region, lockt mit facettenreicher Kultur, verwinkelten Gassen in der Altstadt sowie regem Treiben auf Straßen und Plätzen. Nicht weit von der City entfernt erstrecken sich kilometerlange Strände. Und eine kurze Autofahrt stadtauswärts führt zum Naturpark L'Albufera. Die Gegend um den dortigen Süßwassersee soll der Geburtsort eines spanischen Nationalgerichts sein: der Reispfanne Paella.
Highlights Valencias auf der Karte
Sehenswürdigkeiten im Barrio del Carmen
1. Die Seidenbörse Lonja Valencia

Das Stadtviertel Barrio del Carmen erstreckt sich im Nordwesten der Altstadt von Valencia. Aufgrund der zahlreichen Sehenswürdigkeiten ist das Viertel für Besucherinnen und Besucher besonders interessant. So befinden sich die historische Seidenbörse und das Seidenmuseum in dieser Ecke des historischen Stadtkerns von Valencia. Die Lonja de la Seda gilt als Juwel gotischer Baukunst mit ihren markanten Türmen, die an eine mittelalterliche Burg erinnern, den Wasserspeiern und kunstvollen Fassadenfiguren.
2. Kathedrale mit Miguelete und dem Heiligen Gral

Um den Heiligen Gral ranken sich zahllose Mythen und Legenden. So soll Jesus beim letzten Abendmahl aus dem sagenumwobenen Gefäß getrunken haben. Von einem Kelch, der aus dem ersten Jahrhundert stammt und in der Kathedrale von Valencia aufbewahrt wird, nehmen Gläubige und einige Experten an, dass es sich tatsächlich um den Abendmahlskelch handeln könnte. Am Gründonnerstag und am Fest des Heiligen Kelches am 25. Oktober wird er zur Heiligen Messe verwendet.
Auch aufgrund des beeindruckenden Sterngewölbes in der Kapelle des Heiligen Grals ist die gotische Kathedrale eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Valencia.
Der Glockenturm El Miguelete, dessen Bau im Jahr 1381 begann, ist eines der Wahrzeichen der Stadt und der Aufstieg über 207 Stufen lohnt sich: Man wird mit einem tollen Ausblick auf das historische Zentrum belohnt.
3. Die Stadttore von Serranos und Quart

Heute führen zwei noch erhaltene mittelalterliche Stadttore in das Viertel Barrio del Carmen: Die Serranos-Türme (Torres de Serranos) wurden Ende des 14. Jahrhunderts als Teil der Stadtmauer erbaut. Später dienten sie als Gefängnis für den Adel. Militärisch umkämpft war das Tor im Laufe seiner Geschichte nie, sodass das Bauwerk bis heute nahezu im Original erhalten ist. Jährlich am letzten Sonntag im Februar ruft der Bürgermeister vor dem Serranos-Tor die Fallas aus, das berühmte valencianische Frühlingsfest.
Auch die Quart-Türme (Torres de Quart) waren einst ein Gefängnis. Bis ins 19. Jahrhundert trugen sie die Bezeichnung Torres de la Cal (Kalktürme). Sie waren bis zu diesem Zeitpunkt der Zugang zur Stadt für die Kalklieferungen nach Valencia. Die Sehenswürdigkeit bietet sich ebenfalls für tolle Aussichten über das mittelalterliche Zentrum an.
Valencias Trendviertel
4. Ruzafa

Ruzafa im Süden des Stadtzentrums genießt den Ruf als trendiges Stadtviertel und wird gerne mit dem New Yorker Künstlerbezirk SoHo verglichen. Galerien und Vintage-Shops, gemütliche Cafés und angesagte Bars, kreative Geschäfte mit Krimskrams, Kitsch und Raritäten – Ruzafa pulsiert und ist das perfekte Ziel für einen entspannten Spaziergang in authentischer Atmosphäre.
Tipp: Aufgrund der vielen Restaurants ist Ruzafa ein beliebtes Viertel, um Essen zu gehen.
5. Cabanyal

Die Nähe zum Strand macht El Cabanyal, das Hafenviertel Valencias, zu einem Anziehungspunkt für Sonnenhungrige. Das ehemalige Fischerviertel wird von farbenfrohen, überwiegend zweistöckigen Häusern im Stil des Modernismo geprägt. Dieser Kunstentwicklung, die auch als Spanischer Jugendstil bezeichnet wird, gehört zum Beispiel auch die Architektur von Antoni Gaudí an. In den schmalen Gassen von El Cabanyal lässt sich entspannt flanieren, bevor man am Strand ins Mittelmeer springt.
Tipps für Museums-Fans
6. Keramikmuseum

Im Nationalen Museum für Keramik und Angewandte Kunst befindet sich die größte Keramiksammlung Spaniens. Die Exponate stammen teilweise aus dem 8. Jahrhundert. Werke von Pablo Picasso gibt es ebenso zu bewundern wie Waren, die über die berühmte Seidenstraße gehandelt wurden.
Sehenswert ist auch das Gebäude: Der Palacio del Marqués de Dos Aguas beeindruckt bereits von außen mit seinem reich verzierten Haupttor aus Alabaster. Der Palast vereint zahllose Baustile, darunter Rokoko- und gotische Elemente sowie Elemente ostasiatischer Kunst.
7. Fallas-Museum
Das valencianische Frühlingsfest Fallas ist ein farbenfrohes Spektakel, bei dem imposante Figuren aus Holz und Pappmaschee, Ninots genannt, in einem Festumzug durch die Straßen der Stadt getragen werden. Die Kunst ist vergänglich: Die Figuren fallen am Ende des Festes den Flammen zum Opfer. Jedes Jahr werden jedoch zwei gerettet und sind im Fallas-Museum zu sehen. Die Ausstellung erzählt außerdem von der Geschichte der Fallas und der Entstehung der Ninots.
Unternehmungen in Valencia
8. Parc Natural de l’Albufera

Malerisch gelegen zwischen dem Albufera-See – einem der größten Seen Spaniens – und dem Mittelmeer erstreckt sich der Parc Natural de l'Albufera rund zehn Kilometer vor den Toren Valencias. Unzählige Kanäle schlängeln sich vom See ins Meer, Reisfelder und dichte Wälder prägen die Landschaft. Sechs Wander- und Spazierrouten führen durch das Gebiet, das Heimat unzähliger Vögel und anderer Tierarten ist.
Der Ausflug ist zugleich ein Besuch bei den Wurzeln eines spanischen Nationalgerichts: In den Orten rund um das Naturparadies wurde die Paella erfunden. Übrigens unterscheidet sich die valencianische Variante von der im restlichen Land. So sucht man Fisch und Meeresfrüchte darin vergeblich, stattdessen gehören Hühnchen-, Enten- und Kaninchenfleisch dazu.
9. Bioparc
Von Valencia nach Afrika ist es nur ein Katzensprung: Im Zoo Bioparc spaziert man durch die Steppen und Wälder Afrikas und beobachtet dabei rund 150 afrikanische Tierarten. Auf einer Fläche von über 100.000 Quadratmetern erlebt man vier verschiedene Landschaften: In der Trockensavanne leben Nashörner und Zebras, während Giraffen und Löwen sich in der Feuchtsavanne wohlfühlen. In den dichten Wäldern lassen sich Elefanten erspähen und auf der "Inselwelt Madagaskars" springen Lemuren von Baum zu Baum.
10. Jardín del Turia

An den Uferseiten des ehemaligen Flusslaufes des Turia ist ein Freizeitparadies für Einheimische und Gäste entstanden: Weitläufige Grünflächen, Sport- und Spielplätze und spektakuläre Architektur prägen das Areal, darunter die Pont de l’Exposició, "Ausstellungsbrücke", die im Jahr 2000 anlässlich der Weltausstellung errichtet wurde.
Die Gärten des Jardín del Turia erstrecken sich vom Parque de Cabecera im Westen – eine der größten Grünflächen der Stadt – über den Rand der Altstadt bis zur Stadt der Wissenschaften im Osten. Das Gelände bietet sich so auch für eine Auszeit mit guten Aussichten an – nämlich unter anderem auf das Stadttor Torres de Serranos.
Architektonische Highlights
11. Markthalle Mercado Central

Die zentrale Markthalle im historischen Zentrum ist ein anschauliches Beispiel für den Spanischen Jugendstil. Der Aufbau orientiert sich an typischer Kathedralen-Architektur mit zwei in Kreuzform angeordneten Hauptgängen. Die Fassade schmücken prächtige Fliesenmosaike, die dem Bau einen orientalischen Anstrich verleihen. Nicht nur für ihre Architektur ist die Markthalle eine der wichtigsten Valencia-Sehenswürdigkeiten. Sie ist auch einer der größten Frischemärkte Europas mit einem schier unendlichen kulinarischen Angebot aus aller Welt.
12. Stadt der Künste und Wissenschaften

Die Stadt der Künste und Wissenschaften (Ciudad de las Artes y las Ciencias), entworfen von Santiago Calatrava und Félix Candela, ist ein futuristisches Gebäude-Ensemble und Pflichtprogramm bei einer Valencia-Reise. Der Komplex umfasst unter anderem verschiedene Museen, darunter das Wissenschaftsmuseum Prinz Philip.
Daneben gibt es Freizeiteinrichtungen wie das 3-D-Kino Hemisfèric und das größte Aquarium Europas, das Oceanogràfic. Dort sieht man in einem Unterwassertunnel die Meeresbewohner aus nächster Nähe. Unter einer mächtigen Kuppel ahmt das Aquarium Mangrovenwälder nach. Außerdem gibt es Pinguinkolonien, Riffhaie sowie die Bewohner des Mittelmeers zu entdecken – um nur einige Beispiele zu nennen.
Tipp: Für das gesamte Areal inklusive Museen und Aquarium sollte man etwa einen halben Tag einplanen.
Häufige Fragen zu Valencia
Stierkampf ist umstritten, ein Besuch der imposanten Arena Plaza de Toros dennoch empfehlenswert: Die Stierkampfarena im klassizistischen Stil hat eine Höhe von knapp 18 Metern und wird von mächtigen Rundbögen und Steinbalustraden geprägt.
Weniger bekannt im Tourismus und dabei absolut sehenswert ist das Centre del Carme Cultura Contemporánea. Das Kulturzentrum ist in einem restaurierten Kloster untergebracht, das für sich bereits einen Besuch wert ist. Gäste erwarten in dem Gebäude aus dem 13. Jahrhundert wechselnde Ausstellungen aus allen Bereichen der Kunst, Konzerte und Tanz-Performances.
Im Hemisfèric in der Stadt der Kunst und Wissenschaft taucht man mitten ins Geschehen ein: Das 3-D-Kino mit konkaver Leinwand zeigt Natur- und Wissenschaftsfilme, die auch Kinder in ihren Bann ziehen. Spielen, Toben und Klettern sind im Gulliver-Park angesagt. Hier gibt es Rutschen, Klettermöglichkeiten und vieles mehr.
Ein Geheimtipp unter den Märkten in Valencia ist der Mercado Colón nahe dem Stadtviertel Ruzafa. Das Gebäude aus dem Jahr 1916 gilt als eines der gelungensten Beispiele des valencianischen Modernismus, der wiederum an den eigenwilligen Baustil von Antoni Gaudí erinnert.
Lohnenswert bei Regenwetter ist auch das Naturwissenschaftliche Museum in Valencias Altstadt. Es fokussiert sich vor allem auf die Entwicklungsgeschichte der Region rund um die Stadt.