Regensburg: Sehenswürdigkeiten und Geschichte der Weltkulturerbe-Stadt
Regensburg lockt mit Sehenswürdigkeiten aus zahlreichen Epochen und einer malerischen Altstadt, bayerischer Gemütlichkeit und idyllischer Natur.
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Auch ohne ein konkretes Ziel ist ein Spaziergang durch die Gassen der mittelalterlichen Altstadt direkt am Ufer der Donau ein Erlebnis. Dazu bietet Regensburg Sehenswürdigkeiten aus drei Jahrtausenden, eine Fülle attraktiver Museen für jeden Geschmack und vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.
Sehenswürdigkeiten auf der Karte
Das Weltkulturerbe von Regensburg
1. Der Regensburger Dom
Der Regensburger Dom St. Peter prägt mit seinen Doppeltürmen das Stadtbild und gilt als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Regensburg. Er wurde ab 1275 auf den Ruinen älterer, niedergebrannter Vorgängerbauten im gotischen Stil errichtet. Von dem romanischen Vorgängerbau blieb nur noch der Eselsturm an der Nordostecke erhalten, der sich optisch deutlich von den gotischen Türmen des heutigen Doms abhebt. Zu den Höhepunkten des Doms gehören der prunkvolle Hochaltar und die Fenster mit seit dem Mittelalter erhaltenen Glasmalereien.
2. Die Steinerne Brücke und das Bruckmandl
Die Steinerne Brücke aus dem 12. Jahrhundert gilt als die älteste erhaltene Brücke Deutschlands. Sie führt über die Jahninsel und verbindet Nord- und Südufer der Donau. Zu ihren markantesten Merkmalen gehört das Bruckmandl (Brückenmännlein), eine Steinfigur, die am höchsten Punkt der Brücke nach Süden blickt. Das Brückenmännlein wurde bereits im 15. Jahrhundert in einer Handschrift erwähnt und stellt angeblich den besorgt in Richtung Dom blickenden Baumeister der Steinernen Brücke dar.
Der Sage nach hatte dieser mit dem Baumeister des Doms gewettet, wessen Bauwerk schneller fertig würde. Das ursprüngliche Brückenmännlein wurde im 16. Jahrhundert zerstört und aufgrund seiner großen Beliebtheit ersetzt. Das heutige Mandl ist bereits der zweite Nachfolger.
3. Das Besucherzentrum Welterbe
Im Jahr 2006 wurde die Regensburger Altstadt zusammen mit dem angrenzenden Viertel Stadtamhof zum Unesco-Weltkulturerbe ernannt. Damit erfuhr der Tourismus in der Innenstadt starken Zulauf. Im Besucherzentrum Welterbe im Salzstadel neben dem Brückturm gibt es Informationen über das Welterbe-Programm der Unesco und eine vielfältige Ausstellung über die Geschichte der Stadt Regensburg sowie das Leben im Wandel der Jahrhunderte. Ergänzt wird die Dauerausstellung durch vielfältige Sonderschauen. Kostenlose Führungen auf Deutsch oder Englisch runden das Angebot ab.
4. Das Viertel Stadtamhof
Der heutige Stadtbezirk am nördlichen Donauufer wurde erst 1924 eingemeindet. Stadtamhof liegt teilweise auf einer Insel in der Donau und wurde 2006 gemeinsam mit der Regensburger Altstadt ins Weltkulturerbe aufgenommen. Der kleinste Regensburger Stadtteil besticht durch seine Lage direkt am Fluss ebenso wie durch seine idyllischen Hinterhöfe und malerischen Gässchen.
Weitere Sehenswürdigkeiten, die sich bei einem Spaziergang erkunden lassen, sind das Pylonentor, das Künstlerhaus Andreasstadel und vor allem der Kloster- und Kirchenkomplex St. Mang. Die Kirche St. Mang (offiziell St. Andreas und St. Magnus) sieht von außen schlicht aus, beeindruckt aber mit ihrem prachtvoll verzierten Innenraum. In der Parkanlage Grieser Spitz an der Spitze der Insel finden im Sommer Konzerte statt.
Zeitreise zu Fuß
5. Die Porta Praetoria
Eine Regensburger Sehenswürdigkeit, an der man leicht vorbeigeht, ist die Porta Praetoria in fußläufiger Entfernung zum Dom. Dabei handelt es sich um die erhaltenen Reste des ursprünglichen römischen Militärlagers Castra Regina aus dem 2. Jahrhundert und eine von nur wenigen römischen Toranlagen, die nördlich der Alpen erhalten geblieben sind. Die Porta Praetoria war das nach Norden ausgerichtete Haupttor und wurde bis ins Mittelalter genutzt, bevor das Tor aufgrund von Umstrukturierungen in der Stadt seine Bedeutung verlor.
Im 17. Jahrhundert wurde die Anlage überbaut und geriet in Vergessenheit, bis sie Ende des 19. Jahrhunderts beim Abriss eines Gebäudes wiederentdeckt wurde. Die massigen Steine, aus denen die Porta Praetoria erbaut wurde, geben noch heute einen Eindruck von der Größe und Wehrhaftigkeit des Legionslagers.
Tipp: Mit der Römerspuren-App lässt sich ein Rundgang zu den weiteren Spuren römischen Lebens in Regensburg und entlang der Donau in Ostbayern unternehmen.
6. Die Patrizierburgen von Regensburg
Im Mittelalter ließen die wohlhabenden Patrizierfamilien von Regensburg imposante Häuser mit hoch aufragenden Geschlechtertürmen errichten, von denen heute noch etwa 20 erhalten sind. Einige dieser Türme können im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Bekannte Beispiele für Patriziertürme sind der Goldene Turm und das sogenannte Goliathhaus aus dem 13. Jahrhundert, dessen Fassade ein riesiges Gemälde des biblischen Kampfs zwischen David und Goliath ziert. Hier lohnt es sich, genau hinzuschauen: Unten rechts ist ein Frosch zu entdecken, der im Gras sitzt. Dieser war nicht Teil der ursprünglichen Malerei, sondern wurde bei einer Restauration Mitte des 19. Jahrhunderts ergänzt. Der Maler Hans Kranzberger soll damit dem Freiherrn Anton von Quentel ein Denkmal gesetzt haben, der angeblich jeden Tag im grasgrünen Frack auf einem Schimmel durch die Goliathstraße ritt.
Auch das Alte Rathaus geht auf eine Patrizierburg zurück und entstand ab dem Jahr 1245. Der älteste Teil des Gebäudes ist der 55 Meter hohe Turm. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Bau mit dem ursprünglich als Tanzsaal genutzten Reichssaal ergänzt.
Später, von 1663 bis 1806, tagte hier der Immerwährende Reichstag. Aufgrund dieser historischen Bedeutung gilt der Reichstagssaal als Vorläufer der deutschen Parlamente und sogar der UNO. Bei einem Besuch im Reichstagsmuseum kann man auch den Saal besichtigen. Zu sehen gibt es außerdem die mittelalterliche Folterkammer, einige Beratungszimmer der Reichsstände und eine umfassende Sammlung historischer Dokumente.
7. Basilika und Schloss St. Emmeram
Das ehemalige Benediktinerkloster St. Emmeram wurde Anfang des 19. Jahrhunderts der fürstlichen Familie Thurn und Taxis übertragen, die es zu ihrer Privatresidenz ausbaute. Teile des Schlosses und der Kreuzgang des Klosters können heute im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Auf eigene Faust besuchen kann man die Fürstliche Schatzkammer Thurn und Taxis als Zweigstelle des Bayerischen Nationalmuseums, das Fürst Thurn und Taxis Marstallmuseum und die Basilika St. Emmeram.
Sehenswerte Museen
8. Das Historische Museum Regensburg
Das Historische Museum ist gleichzeitig das Stadtmuseum von Regensburg. Es wurde in den Räumen des ehemaligen Minoritenklosters St. Salvator eingerichtet und erzählt die über 2000-jährige Stadtgeschichte. Zu sehen sind unter anderem ein Modell der Altstadt, Möbel, Kunsthandwerk und ostbayerische Trachten. Dem Museum angegliedert ist die Kunstgalerie im "Leeren Beutel", einem alten Getreidespeicher, die vor allem moderne Kunst mit Werken von Josef Achmann, Kurt von Unruh und anderen zeigt.
9. Haus der Bayerischen Geschichte
Erst 2019 eröffnete das Haus der Bayerischen Geschichte. In dem hochmodernen Museumsbau direkt am Donauufer wird die Historie des Freistaats Bayern beleuchtet. Verschiedene Ausstellungen informieren über Bayern im Mittelalter ebenso wie über Großprojekte nach 1945 oder das Leben der Menschen im Bayerischen Wald.
Konzipiert ist der Besuch als Spaziergang durch verschiedene Epochen von der Entstehung des Königreichs über die Zeit des "Märchenkönigs" Ludwig II. bis zur Gegenwart. Für Kinder gibt es eigens formulierte Ausstellungstexte und einen Audio-Guide, der von Schülerinnen und Schülern entwickelt wurde. Mit zahlreichen multimedialen Installationen entspricht die Ausstellung dem neuesten Stand der Museumspädagogik. Nach dem Besuch kann man sich im hauseigenen bayerischen Wirtshaus stärken.
10. Donau-Schifffahrts-Museum
Ein Highlight für Fans von Technik und Ingenieurskunst ist das Donau-Schifffahrts-Museum, das auf den beiden historischen Binnenschiffen Ruthof und Freudenau eingerichtet wurde. Die Ruthof (später Érsekscanád) ist ein Schaufelraddampfer aus dem Jahr 1922/23, die Freudenau ein mit Diesel betriebener Frachter aus dem Jahr 1942. Viele der Originalräume an Bord der Schiffe sind erhalten und können besichtigt werden. Ebenfalls sehenswert sind der Schiffsdurchzug am Donauufer und ein handbetriebener Hafenkran.
Unternehmungen in Regensburg
11. Bratwurst von der Wurstkuchl probieren
Die historische Wurstkuchl an der Thurndorferstraße nahe der Steinernen Brücke ist schon an der langen Schlange zu erkennen, in der die Menschen anstehen. Das älteste Fast-Food-Lokal von Regensburg stammt aus dem frühen Mittelalter und versorgte vor allem Hafenarbeiter und Bauarbeiter der Dom-Baustelle mit herzhaften Speisen.
Vermutlich seit Anfang des 19. Jahrhunderts werden hier Bratwürste über offener Holzkohle gegrillt. Bis heute werden die Würste aus Schweine-Hinterschinken in der hauseigenen Metzgerei hergestellt. Dazu gibt es hausgemachtes Sauerkraut und süßen Senf nach Familienrezept.
12. Auf der Naab Richtung Regensburg paddeln
Vom Wasser aus eröffnen sich neue Blicke auf die Regensburger Sehenswürdigkeiten und die malerische Umgebung. Neben Touren mit motorisierten Ausflugsschiffen auf der Donau besteht auch die Möglichkeit, eigenhändig im Kanu auf der Naab zu paddeln. Besonders beliebt ist die etwa elf Kilometer lange Tour von Pielenhofen nach Mariaort, wo die Naab in die Donau mündet. In Pielenhofen ist auch Stand-up-Paddling möglich.
13. Auszeit im Westbad
Spielt das Wetter nicht mit, lädt das Westbad zu einigen Stunden Pause im Warmen ein. Während die Erwachsenen im Wellnessbereich entspannen, können sich die Kinder austoben. Das Westbad bietet eine umfangreiche Wellnesslandschaft mit Thermalbecken, Whirlpools und vielen anderen Erholungsmöglichkeiten sowie einen 5000 Quadratmeter großen Saunagarten. Eine Riesenrutsche, ein Spaßbecken und das Wellenbad sorgen für Spaß und Abwechslung.
Ausflüge in die nähere Umgebung
14. Radtour zur Walhalla
Eine weitere Regensburger Sehenswürdigkeit liegt einige Kilometer östlich des Stadtzentrums bei Donaustauf: die Ruhmeshalle Walhalla, die König Ludwig I. von Bayern im 19. Jahrhundert als Ort der Würdigung für verdiente deutschsprachige Personen errichten ließ.
Die Büsten und Gedenktafeln der ausgewählten Künstler, Feldherren, Wissenschaftler und Herrscher des 19. Jahrhunderts sind im Inneren des Tempels aufgereiht. Am einfachsten ist die Anreise mit dem Ausflugsschiff, doch zu den schönsten Geheimtipps für Regensburg gehört die Fahrt mit dem Fahrrad, die teilweise auf einem Radwanderweg direkt am Donauufer entlangführt.
15. Kloster Weltenburg
In einer Donauschleife bei Kelheim liegt eines der bedeutendsten Klöster Süddeutschlands. Die Klosterkirche St. Georg des Klosters Weltenburg ist ein Prachtbau des Spätbarock, welcher im frühen 18. Jahrhundert von den Brüdern Asam geschaffen wurde. Von den reich mit Stuck verzierten religiösen Symbolen im Vorraum über die monumentalen Wandbilder und prächtigen Altäre bis zum Kuppelbild zeigen sich hier die einstige Macht und der Reichtum des Klosters.
Fast noch bekannter als die Klosterkirche ist das hier seit 1050 ausgeschenkte Bier: Weltenburg r ühmt sich mit der ältesten Klosterbrauerei der Welt.
Weitere Tipps für die Umgebung: Eine Wanderung zum Donaudurchbruch oder ein Abstecher zur Befreiungshalle Kelheim und zum Archäologiepark Altmühltal runden den Besuch ab.
16. König-Otto-Tropfsteinhöhle Velburg
Ein sehenswertes Ausflugsziel für die ganze Familie ist die König-Otto-Tropfsteinhöhle bei Velburg auf der fränkischen Alb zwischen Regensburg und Nürnberg, die zu den schönsten Höhlen in Deutschland zählt. 47 Stufen führen in eine natürliche Karsthöhle voller Stalagmiten, Stalaktiten, wassergefüllter Becken und weiterer Formationen. Ein Höhepunkt ist die Adventhalle, eine malerisch beleuchtete Grotte, die 1972 zur Adventszeit entdeckt wurde. Diese kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden. Nach vorheriger Anmeldung kann die Höhle auch teilweise von Personen im Rollstuhl besichtigt werden.
Direkt neben der Höhle lädt der Hochseilgarten Velburg zu spannenden Klettertouren für Groß und Klein ein.
Häufig gestellte Fragen zu Regensburg
Zentrum des modernen Regensburgs ist der Neupfarrplatz mit der evangelischen Neupfarrkirche, in dessen angrenzenden Straßen zahlreiche Lokale mit Außengastronomie angesiedelt sind. Das Angebot reicht vom traditionsreichen bayerischen Wirtshaus bis zur Sushibar. Ein weiterer Hotspot für gute Restaurants ist der weiter nördlich gelegene Haidplatz.
Das berühmte Regensburger Volksfest findet zweimal im Jahr statt: Anfang Mai und Ende August und dauert jeweils gut zwei Wochen. Der Dultplatz befindet sich in Stadtamhof am Nordufer der Donau und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Boot zu erreichen. Die Parkplätze sind meist schon früh belegt.
Der Kinderchor des Regensburger Doms blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück. Bis 2022 handelte es sich um reine Knabenchöre, deren Mitglieder aus dem Jungengymnasium rekrutiert wurden. Seit das Gymnasium auch Mädchen aufnimmt, gibt es einen zusätzlichen Mädchenchor. Die Domspatzen sind immer an Sonntagen und Feiertagen im Regensburger Dom zu hören und treten bei eigenen Konzerten auf.