Sehenswürdigkeiten in Nürnberg: Die besten Tipps

Fachwerk, Dürer, Bratwurst und Spielzeug: Nürnberg hat viel mehr als den Christkindlesmarkt zu bieten. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten für einen Städtetrip.
Nürnberg kulinarisch: Rostbratwurst und Lebkuchen
Erinnerungskultur: Das Erbe der Nazis
Nürnberg mit Kindern: Spielzeug und Züge
Albrecht Dürer, Lebkuchen und der vermutlich berühmteste Weihnachtsmarkt der Welt – davon hat wohl jeder schon gehört. Doch die fränkische Metropole an der Pegnitz wartet mit vielen weiteren spannenden Sehenswürdigkeiten auf. Das sind die besten Tipps für den Nürnberg-Aufenthalt.
Inhaltsverzeichnis

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Karte: Nürnberg auf einen Blick
Christkindlesmarkt: Touristenmagnet

Er ist nicht nur einer der ältesten, sondern wohl auch der berühmteste Weihnachtsmarkt der Welt: der Nürnberger Christkindlesmarkt. Auf diesen Satz freut sich jeden November wohl ganz Nürnberg: "Ihr Herrn und Frau'n, die ihr einst Kinder wart, seid es heut' wieder!" Das sind die traditionellen Worte des Nürnberger Christkinds zur Eröffnung des Spektakels, für das fast 200 Holzhäuschen mit rot-weiß gestreiften Stoffdächern aufgebaut werden.
Angeboten werden Christbaumschmuck, Rauschgoldengel, Krippen und Nussknacker, natürlich Glühwein, original Nürnberger Lebkuchen sowie Nürnberger Rostbratwürste. Am Hans-Sachs-Platz ist eine Weihnachtsstadt für Kinder aufgebaut, wo diese unter anderem Wunschzettel an das Christkind schreiben können. Weitere Attraktionen sind der Markt der 13 Partnerstädte und der Lichterzug der Nürnberger Kinder.
Kaiserburg: Wahrzeichen von Nürnberg

Sie thront weithin sichtbar über der Stadt und ist das Wahrzeichen von Nürnberg: die Kaiserburg. Zwischen 1050 und 1571 hielten hier alle römisch-deutschen Kaiser zeitweise Hof. Abgesehen davon, dass die Burg einen der spektakulärsten Ausblicke auf Nürnberg bietet, gibt es auf der Anlage jede Menge Sehenswertes, etwa die romanische Doppelkapelle mit einem spätgotischen Kruzifix von Veit Stoß. Im Kaiserburgmuseum kann man die baugeschichtliche Entwicklung des mächtigen Gemäuers verfolgen. Hochinteressant ist auch das Museum mit mittelalterlichen Waffen.
Tipp: In den ehemaligen Stallungen befindet sich eine Jugendherberge – mit 92 Zimmern eine der größten und modernsten in Deutschland. Besonders begehrt sind die Turmzimmer.
Burggärten: Romantische Ausblicke

Der Burggarten der Kaiserburg stammt aus dem 19. Jahrhundert. Hier kann man dem Gesang von Buchfink und Zilpzalp lauschen – mehr als 25 Vogelarten haben auf der Burg ein Zuhause gefunden. Nicht verpassen sollte man auch den Bürgermeistergarten entlang der Burgmauer. Er ist mit seinen Toren, Bänken und Treppen herrlich verwunschen. Von dort blickt man auch auf das Albrecht-Dürer-Haus.
Albrecht-Dürer-Haus: Künstlermuseum

Er schuf den "Feldhasen" und die "Betenden Hände": Albrecht Dürer war der herausragende Künstler der deutschen Renaissance. Von 1509 bis zu seinem Tod 1528 lebte und arbeitete er in Nürnberg – in seinem Haus am Fuße der Kaiserburg. Heute beherbergt es das Albrecht-Dürer-Museum. Das vierstöckige Gebäude ist das einzige noch erhaltene Künstlerhaus aus dem 15. Jahrhundert in Nordeuropa.
Mit dem Audioguide geht es durch die Mal- und Druckwerkstatt, durch die Wohnstuben und die Küche. Unterhaltsam sind auch die Führungen durch eine Schauspielerin als Dürers Ehefrau Agnes. Albrecht Dürer war ein in Malerei, Grafik, Kupferstich und Holzschnitt europaweit gefeierter Meister. Zudem gehört er zu den ersten Künstlern, die Selbstporträts schufen. Deshalb wird der Nürnberger gern auch als ein "Erfinder des Selfies" tituliert.
Weißgerbergasse: Schönstes Fachwerk

Das größte noch bestehende Gebäudeensemble alter Fachwerkhäuser in Nürnberg befindet sich in der Weißgerbergasse. Die Nürnberger Altstadt war durch die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört worden. In der Weißgerbergasse hatten die mittelalterlichen Gebäude das Bombardement wunderbarerweise überstanden. Heute zeugen 20 bunt verzierte und liebevoll restaurierte Fachwerkhäuser von der einstigen Pracht. Bars und Cafés, eine Eismanufaktur, kleine Läden und Handwerksbetriebe machen den Besuch umso schöner.
Hauptmarkt: Der Ring der Wünsche

Der Hauptmarkt ist das Herz der Nürnberger Altstadt. Jeden Werktag ist Wochenmarkt mit frischem Obst und Gemüse. Bis auf die Weihnachtszeit – dann findet auf der weitläufigen, 5000 Quadratmeter großen Fläche der Christkindlesmarkt statt. Sehenswert ist der 1396 erbaute Schöne Brunnen, der an eine gotische Kirchturmspitze erinnert. Mehr als eine Kuriosität ist der goldene Ring am Brunnen. Es heißt, wer einmal daran dreht, bekommt drei Wünsche erfüllt. Wer dreimal dreht, kann sich angeblich über viele Kinder freuen.
Die Einheimischen schwören übrigens auf einen zweiten Ring, der schwarz ist – sein goldenes Pendant sei etwas für Touristinnen und Touristen, heißt es.
Frauenkirche: Gotisches Meisterwerk

Auf der Ostseite des Hauptmarktes ragt die Frauenkirche in den Himmel. Jeden Mittag Punkt 12 Uhr recken sich zahllose Köpfe, um das vierminütige Spektakel des Männleinlaufens in 20 Metern Höhe auf der astronomischen Kunstuhr am Westgiebel zu beobachten. Dort drehen die Figuren von sieben Kurfürsten drei Runden um Kaiser Karl IV. – flankiert von Fanfaren- und Flötenbläsern. Karl IV. hatte die Frauenkirche 1355 als kaiserliche Hofkapelle gestiftet.
Auch im Innern ist das gotische Gotteshaus sehenswert. So gilt der Tucheraltar als das bedeutendste Werk der Tafelmalerei aus der Zeit vor Albrecht Dürer. Bedeutende Kunstwerke sind auch die drei ältesten Glasmalereien auf dem Kaiserfenster.
Tipp: In Nürnberg stehen noch zwei weitere imposante gotische Kirchen. St. Sebald birgt den Schrein des Stadtpatrons Sebald, geschaffen vom Nürnberger Bildhauer Peter Vischer. Auch die Lorenzkirche ist voller Kunstwerke aus Spätmittelalter und Renaissance, darunter prächtige Altäre aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
Nürnberger Lebkuchen: Exportschlager

Die original Nürnberger Oblatenlebkuchen schmecken nicht nur zur Weihnachtszeit. In Nürnberg wird der kulinarische Exportschlager deshalb ganzjährig angeboten. Die Rezeptur aus dem Mittelalter ist bis heute geheim. Dass Nüsse, Honig und Gewürze wie Zimt, Nelken und Kardamom verwendet werden, schmeckt man allerdings heraus. Bereits im 12. Jahrhundert übernahmen Zünfte die Herstellung. Die exotischen Gewürze gelangten aus dem Orient über Venedig in die Handelsstadt Nürnberg. Der Genuss war selbst in der Fastenzeit erlaubt – Lebkuchen galten tatsächlich als Arzneimittel.
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Weinstadel: Romantisches Fotomotiv

Was wäre die Nürnberger Altstadt ohne das fotogene Ensemble aus Weinstadel, Henkersteg und Henkerturm? Der gotische Weinstadel ist mit 48 Metern Länge eines der größten Fachwerkhäuser Deutschlands. Als Weinlager wurde das Gebäude erst ab 1571 genutzt. Zuvor wurden in dem zwischen 1446 und 1448 außerhalb der Stadtmauer erbauten Haus während der Karwochen Leprakranke mit Nahrung versorgt. Im frühen 16. Jahrhundert quartierte die Stadt dann arme Familien und Handwerker ein. Heute ist der Weinstadel ein Studentenwohnheim, das sogar eine eigene Mensa besitzt.
Maxbrücke: Baukunst von 1457

Den besten Blick auf Weinstadel, Henkersteg und Kettensteg bietet die Maxbrücke. Sie überspannt die Pegnitz zwischen Maxplatz und Unschlittplatz. Gebaut hat sie Jakob Grimm aus Rothenburg ob der Tauber im Jahr 1457. Damit ist die Maxbrücke mit ihren drei Bögen die