Kosten für den Skiurlaub: 25 Orte im ADAC Vergleich
Skiurlaub ist generell nicht billig, doch bei den Kosten für Hütten-Einkehr, Skipass, Kurse und Verleih gibt es große Preisunterschiede – je nach Reiseziel, vor allem für Familien. Das zeigt ein ADAC Vergleich von 25 beliebten Wintersportgebieten vom Arber bis Zermatt.
Deutsche Skigebiete bieten klaren Preisvorteil
16 oder 43 Euro für das Schnitzel auf der Hütte
Spartipps für den Winterurlaub
Abhängig von der Destination der Winterferien kann man teilweise die Hälfte der Urlaubsnebenkosten sparen, wie der ADAC Vergleich ergibt. Grundsätzlich sind hier Skipässe und Skikurse die mit Abstand größten Kostenfaktoren. Doch auch andere Fragen spielen eine Rolle fürs Urlaubsbudget: Was kostet der Verleih der Ausrüstung am Urlaubsort? Wie teuer kommen das Schnitzel und der Cappuccino auf der Hütte?
Inhaltsverzeichnis
Von günstig bis teuer: Kosten für Skiurlaub
Für den Preisvergleich wurden 25 beliebte Skigebiete nach der Häufigkeit der Google-Suchanfragen ausgewählt: acht in Deutschland, elf in Österreich sowie je drei in Italien und in der Schweiz. Der ADAC Check ergibt eindeutig, dass die deutschen Skigebiete einen klaren Preisvorteil bieten.
Die interaktive Tabelle zeigt alle 25 Skigebiete in der Reihenfolge nach Gesamtergebnis von sehr günstig (oben) bis sehr teuer (unten, dazu scrollen mit Maus oder Finger). Daneben die Ergebnisse in den Teilbereichen Gastronomie, Verleih und Aktivitäten.
Skiurlaub sehr günstig: Feldberg, Arber, Winterberg
Die deutschen Wintersportgebiete Feldberg, Arber und Winterberg sind im ADAC Vergleich als einzige sehr günstig. Weitere vier deutsche Gebiete finden sich in der günstigen Kategorie, nur die Zugspitze liegt im durchschnittlichen Preisbereich.
Die österreichischen Destinationen belegen die mittleren Kategorien – von günstig (am preiswertesten: Wilder Kaiser) über mittelpreisig bis teuer (an der Spitze: Obertauern). In Südtirol rangieren Brixen und Kronplatz im Mittelfeld. Die Seiser Alm ist dort am teuersten, noch kostspieliger als berühmte österreichische Gebiete wie Arlberg-St.-Anton oder Ischgl.
Unerreicht teuer: die drei Schweizer Gebiete Flims-Laax, Zermatt und Davos. Der Warenkorb aus Produkten und Dienstleistungen im ADAC Vergleich kostete dort fast doppelt so viel wie am Feldberg.
Skiurlaubs-Kosten von Kaiserschmarrn bis Snowboard
Um die Preise vergleichen zu können, wurde ein Warenkorb mit 29 typischen Produkten und Dienstleistungen aus drei Kategorien gefüllt:
Hütten-Gastronomie: vegetarische Pasta, Schnitzel, Kindergericht, Salatteller, Kaiserschmarrn, Eintopf, Wasser, Bier, heiße Schokolade, Softdrink, Cappuccino, alkoholfreies Hefeweizen.
Verleih: Langlaufausrüstung für Erwachsene (Skier, Schuhe, Stöcke), Alpin-Ausrüstungen für Kinder und Erwachsene (Ski mit Stöcken, Skischuhe, Helm), Schlitten für Erwachsene, je ein Snowboard für Kinder und Erwachsene.
Aktivitäten: Ski-Service, Skikurs für Kinder und Erwachsene (je ein Tag à vier Stunden), Skipässe für Kinder und Erwachsene für einen Tag sowie für drei Tage.
Das kostet die Pause auf der Skihütte
Der Einkehrschwung auf der Skihütte ist in Brixen und am Feldberg am günstigsten. Auf den folgenden Plätzen rangieren deutsche Skigebiete und der Südtiroler Kronplatz. Die österreichischen Destinationen finden sich im Mittelfeld. Am teuren Ende wiederum die Schweizer. Der Gastro-Warenkorb insgesamt kostete in Flims-Laax fast doppelt so viel wie in Brixen.
Ski-Verleih: Günstig am Wilden Kaiser
Auch beim Verleih der Ausrüstung zeigen sich erhebliche Unterschiede: Am Wilden Kaiser in Österreich geht das mit Abstand am preiswertesten. Die deutschen Skigebiete Zugspitze, Oberstdorf-Kleinwalsertal und Lenggries-Brauneck rangieren im teureren Mittelfeld. Im österreichischen Obertauern kann man zwar Skihelme für Kinder kostenlos bekommen, insgesamt wird dort für Leih-Ausrüstung aber sogar mehr verlangt als im schweizerischen Zermatt. Ansonsten müssen Ausleiher in Flims-Laax und Davos wieder am meisten auf den Tisch legen. Der Verleih-Warenkorb insgesamt kostete in Flims-Laax mehr als doppelt so viel wie am Wilden Kaiser.
Größte Kostenfaktoren: Skipass und Skikurs
Bei den Aktivitäten (Skipässe, Kurse und Service) präsentieren sich die Skigebiete wieder nach Nationen sortiert: Am preiswertesten fährt man in den deutschen Destinationen, allen voran Balderschwang. Dann folgen die österreichischen Gebiete (am preiswertesten: Damüls-Mellau). Ausreißer nach oben ist hier Arlberg-St.-Anton, das noch mehr ins Geld geht als die Südtiroler Ski-Arenen Kronplatz und Seiser Alm. Am teuersten in dieser Kategorie: Zermatt vor Davos und Flims-Laax. Insgesamt kostete der Aktivitäten-Warenkorb in Davos und Zermatt mehr als doppelt so viel wie in Balderschwang und am Feldberg. Allerdings sind die beiden Schweizer Skigebiete auch fünf- bis siebenmal so groß wie die zwei preiswertesten deutschen.
Zu Skipasspreisen gibt es einen detaillierten ADAC Vergleich:
Alleinreisende: Im Schnitt gut 420 Euro an drei Tagen
Das ADAC Team ermittelte die gesamten Nebenkosten für einen dreitägigen Winterurlaub an konkreten Beispielen: Eine allein reisende Person muss inklusive Verleih für Ski Alpin, Langlauf und Snowboard sowie zwei Tages-Skipässen, einem Tag Skikurs und Hütteneinkehr im Mittel mit gut 420 Euro rechnen – ohne Unterkunft. Am Feldberg zahlt sie nur etwas mehr als 280 Euro, in Davos sind es fast 660 Euro. Sparen lässt sich also mehr als die Hälfte. Grundsätzlich urlaubt es sich in Deutschland am preiswertesten. In Österreich geht es am günstigsten in Damüls-Mellau. In Südtirol bietet der Kronplatz die sparsamste Möglichkeit. Für die Schweiz muss die alleinreisende Person wie immer am meisten berappen. Dennoch kann sie in Flims-Laax im Vergleich zum Spitzenreiter Davos noch einmal mehr als 70 Euro sparen.
Skiurlaub mit Familie: Im Mittel 1340 Euro Kosten
Ähnlich sieht es aus bei einer Familie aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern (10 und 14 Jahre): Sie zahlt für drei Tage Skiurlaub im Mittel gut 1340 Euro ohne Unterkunft. Am Feldberg sind es knapp 970 Euro, in Zermatt etwas mehr als 1860 Euro. Knapp 900 Euro Einsparpotenzial sind also drin. Auch Familien verbringen ihren dreitägigen Winterausflug am günstigsten in Deutschland. In Österreich bietet Sölden die preiswerteste Alternative, in Südtirol der Kronplatz. In der Schweiz liegen zwischen dem günstigsten Schweizer Skiort Flims-Laax und Zermatt als teuerstem gut 110 Euro Differenz.
So können Sie im Winterurlaub Kosten sparen
Online-Skipässe sind oft günstiger als Tickets an der Tageskasse.
Frühzeitige Buchung der Skipässe zu einem festen Datum kann von Vorteil sein, da manche Liftbetreiber dynamische Preise aufrufen, deren Höhe sich nach Nachfrage und Auslastung richtet. Wichtig: Prüfen, ob eine Erstattung bei Nichtinanspruchnahme über die Reiserücktrittversicherung mit abgesichert werden kann.
Auch bei der Ausleihe wird die Vorab-Buchung häufig mit Rabatten belohnt. Zudem ist so garantiert, dass die Ausrüstung am gewünschten Tag verfügbar ist.
Wenn möglich, unter der Woche oder außerhalb der Ferien fahren.
Angebote von Wintersportreisen durchforsten. Manchmal sind Skipässe und Ausleihe von Ausrüstung im Gesamtpreis enthalten.
Viele deutsche Skigebiete sowie Damüls-Mellau und Arlberg-St. Anton in Österreich bieten Familientickets, die oft günstiger sind als Einzeltickets.
Genau die Altersgrenzen der Kinder- und Jugendtickets überprüfen. In den meisten Skigebieten zahlen Kinder ab 6, in manchen aber auch erst ab 8 oder 9 Jahren. In Davos oder Flims-Laax fallen Kids bereits ab 14 unter den Jugendpreis, in den meisten anderen Gebieten im ADAC Check erst ab 15.
Bei den 3-Tage-Skipässen sind die Preise für ein übergreifendes Skigebiet oft günstiger als für einen Teilbereich (z.B. Zugspitze/TopSnowCard).
Beim Kauf eines Mehrtagestickets kann man in einigen Skigebieten schon ab 15 Uhr am Vortag des ersten Gültigkeitstages auf die Piste.
Anreisekosten genau kalkulieren und Alternativen überprüfen, z.B. per Zug. Parkgebühren an den Pisten können ins Geld gehen. Bei der Anreise mit dem Auto liefert zudem die ADAC Drive App aktuelle Spritpreise unter anderem auch aus Österreich und Italien.
Mehr zum ADAC Vergleich
Eine ADAC Umfrage ergab, dass Skifahrerinnen und Skifahrer zu 52 Prozent an mehreren zusammenhängenden Tagen Wintersport betreiben, 23 Prozent am häufigsten mit der Familie und dass 43 Prozent außerdem Wert auf weitere winterliche Freizeitangebote wie zum Beispiel Langlauf, Rodeln oder Schneeschuhwanderungen legen. An diesen Ergebnissen orientierte sich das ADAC Team bei der Auswahl der Produkte und Dienstleistungen für den Warenkorb und bei der Berechnung von Kosten für Muster-Urlauber.
Die Preissteigerungen im Vergleich zur vergangenen Saison fielen in allen Ländern ähnlich aus – zwischen 5 und 6 Prozent mehr müssen Wintersportler zahlen. Angehoben wurden die Preise vor allem bei den Aktivitäten (plus 7 Prozent) und beim Verleih (plus 5 Prozent). Die Verpflegungspreise in den Hütten stiegen dagegen nur um etwa 1 Prozent. Erhoben wurden die Daten für den ADAC Vergleich im März 2024 für die Saison 2023/24 und im September/Oktober für die Saison 2024/25.
Die Preise wurden online erhoben (Ausnahme Gastronomie Zugspitze, da kein Onlineauftritt). Jedes Produkt aus der Kategorie Gastronomie hat das ADAC Team an drei verschiedenen Verkaufsstellen abgefragt, jede Dienstleistung aus Verleih und Aktivitäten an zwei Stellen. Die Preise für Skipässe wurden direkt auf der Webseite der Betreiber ermittelt.
Aus den Einzelpreisen in jedem Skigebiet wurde ein Mittelwert gebildet. Der Warenkorbwert jedes Skigebiets wurde pro Kategorie und insgesamt indexiert. Dann wurden die Indexwerte in fünf Klassen zwischen "sehr günstig“ und "sehr teuer“ eingruppiert.
Das ADAC Team berechnete je einen Warenkorb für zwei dreitägige Muster-Winterurlaube: Eine alleinreisende Person benötigt demnach pro Tag ein Essen in einer Hütte (Durchschnitt der Speisen im Gastro-Warenkorb ohne Kindergericht) und ein Getränk (Durchschnitt Getränke). Dazu kommt jeweils ein Tag Ausleihe von Alpin-Ski, Helm und Schuhen, ein Tag Langlauf-Ausrüstung und ein Tag Snowboard plus Helm. Außerdem zahlt der Muster-Single zwei Tages-Skipässe sowie einen Tag Skikurs.
Die Muster-Familie besteht aus zwei Erwachsenen und zwei Kindern (10 und 14 Jahre). Sie braucht pro Tag zwei Erwachsenen- und zwei Kindergerichte in der Hütte sowie zwei Getränke für die Eltern (Durchschnitt Getränke im Gastro-Warenkorb) und zwei für die Kinder (Durchschnitt Getränke ohne Bier und Cappuccino). Ausrüstungs-Ausleihe sowie Skipässe und Skikurs wurden pro Person analog zum Alleinreisenden-Urlaub angesetzt.
Alkoholregeln und Helmpflicht
Alkohol auf der Piste ist zumeist nicht gesetzlich geregelt. In Italien können ab 0,5 Promille Bußgelder verhängt werden. Generell ist das Verletzungs- und Gefährdungsrisiko hoch, im Schadenfall können hohe Kosten und sogar strafrechtliche Folgen auf angetrunkene Wintersportler zukommen.
Unterschiedlich je nach Land sind die Regeln zum Tragen eines Helms beim Skifahren, Snowboarden und auch beim Rodeln. Für Kinder und Jugendliche besteht in Italien und teilweise in Österreich Helmpflicht. In Italien gilt zudem eine Haftpflicht-Versicherungspflicht für alle auf der Piste.