Kreditkarten Vergleich: Welcher Kreditkartentyp passt zu mir?

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Von ADAC SE Kommunikation

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Verschiedene Kreditkartentypen im Vergleich – finden Sie heraus, welche Karte am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.© Adobe Stock/Drobot Dean

Ob für Reisen, Online-Shopping oder im Alltag – kaum noch jemand möchte auf die Kreditkarte verzichten. Doch bei der Vielzahl an verfügbaren Karten in Deutschland, fällt die Wahl oft schwer. Wer die passende Kreditkarte finden möchte, sollte die Unterschiede der Kreditkartentypen kennen:

Insgesamt sind vier Arten von Kreditkarten im Umlauf, die sich hauptsächlich in der Abrechnungsart und in ihren Konditionen unterscheiden: Revolving Kreditkarten, Charge Kreditkarten, Debitkarten und Prepaid Kreditkarten. Daneben gibt es noch eine Mischform, die virtuelle Kreditkarte. Bei dieser digitalen Kreditkarte hängt es vom zugrunde liegenden Kartentyp ab, ob sie als Kredit-, Debit- oder Prepaidkarte funktioniert.

Revolving Card: Flexible Rückzahlung mit Zinsen

Die Revolving Card ist eine Kreditkarte mit einem dauerhaft eingeräumten Kreditrahmen. Das bedeutet, dass der offene Betrag nicht sofort vollständig zurückgezahlt werden muss. Stattdessen wird monatlich ein Mindestbetrag beglichen und der Rest wird in die nächste Periode übertragen. So entsteht ein revolvierender Kredit, der finanzielle Freiheit verschafft.

Aber Vorsicht: Revolving Kreditkarten haben oft hohe Sollzinsen, die nicht selten über 15 % liegen. Wer nur den Mindestbetrag zahlt, kann schnell in eine Schuldenspirale geraten. Deshalb ist eine solide Finanzplanung bei dieser Kartenart besonders wichtig. Die Kreditkarten mit Ratenzahlung sind besonders attraktiv für erfahrene Nutzer, die ihre Finanzen im Blick haben. Sie eignen sich für Menschen, die kurzfristig finanzielle Spielräume brauchen, beispielsweise für Reisen, größere Anschaffungen oder unerwartete Ausgaben.

Charge Card: Zinsfreier Kredit für kurze Zeit

Die Charge Card ist eine Kreditkarte mit einem festgelegten Kreditrahmen, bei der alle Zahlungen innerhalb eines Monats gesammelt und einmalig zum Monatsende vom Girokonto abgebucht werden. Bis zur Abrechnung erhält der Karteninhaber demnach einen zinsfreien Kredit. Anders als bei Revolving-Karten gibt es keine Teilzahlung und der gesamte Betrag wird fällig, was eine transparente Kostenstruktur schafft. Viele Anbieter bieten darüber hinaus attraktive Zusatzleistungen wie Reiseversicherungen, Bonusprogramme oder Cashback.

Charge Kreditkarten sind besonders attraktiv für Berufstätige mit regelmäßigem Einkommen, die Wert auf Komfort und Übersicht legen. Sie eignen sich für alle, die ihre Ausgaben bündeln möchten, ohne sich auf Ratenzahlungen einzulassen.

Debitkarte: Volle Kontrolle über Ihr Konto

Die Debitkarte ist direkt mit dem Girokonto verbunden. Somit wird jeder Betrag, der mit ihr bezahlt wird, sofort vom Girokonto abgebucht. Die klassische deutsche Variante ist die Girocard. Früher war sie unter dem Namen „EC-Karte“ (EC steht für „Eurocheque“) bekannt. Dieser Begriff wird jedoch seit 2007 nicht mehr offiziell verwendet, obwohl er umgangssprachlich immer noch zu hören ist.

Eine Maestrokarte ist eine Debitkarte, die von Mastercard herausgegeben wurde. Bei ihr wurden Zahlungen (wie bei der Girocard) direkt vom Konto abgebucht. Sie war lange Zeit eine der bekanntesten Bankkarten weltweit, besonders in Europa, und wurde oft zusammen mit einem Girokonto ausgegeben. Seit 2023 hat Mastercard jedoch begonnen, die Maestrokarte schrittweise einzustellen. Stattdessen haben Mastercard sowie Visa neuen Debitkarten auf den Markt gebracht: Visa Debit und Mastercard Debit. Sie gehören zur modernen Generation von Zahlungskarten, die die klassische EC- und Maestrokarten zunehmend ersetzen. Sie kombinieren die Vorteile von Debitkarten mit der globalen Akzeptanz und Funktionalität von Kreditkarten.

Wichtig zu wissen: Sie funktionieren zwar wie Kreditkarten und eignen sich auch für Online-Zahlungen, sind aber technisch eben keine „echten“ Kreditkarten, weil sie keinen Kreditrahmen gewähren und keine Ratenzahlung ermöglichen.

Prepaid Kreditkarte: Sicher und ohne Schufa

Die Prepaid Kreditkarte wird verwendet wie eine klassische Kreditkarte – mit einem entscheidenden Unterschied: Sie funktioniert nur auf Guthabenbasis. Man kann also nur den Betrag ausgeben, der zuvor aufgeladen wurde. Es gibt keinen Kreditrahmen, dementsprechend ist auch keine Bonitätsprüfung nötig. Somit fallen keine Zinsen an und es besteht auch kein Risiko einer Schuldenfalle.

Aus diesem Grund ist die Prepaid Kreditkarte besonders attraktiv für Jugendliche und Eltern, die eine sichere Einstiegslösung suchen. Aber auch für Menschen mit eingeschränkter Bonität, die keine klassische Kreditkarte erhalten, eignet sich eine Prepaid Kreditkarte.

Virtuelle Kreditkarte: Digital und sofort einsatzbereit

Eine virtuelle Kreditkarte besteht nicht aus Plastik, sondern nur aus den digitalen Kartendaten: Kartennummer, Ablaufdatum, Sicherheitscode und Name des Karteninhabers. Der Kunde erhält diese Daten meist direkt nach der Beantragung und kann sie sofort für Online-Zahlungen oder mobile Wallets (z. B. Apple Pay oder Google Pay) verwenden.

Virtuelle Karten existieren nur online und sind ideal für sicheres Bezahlen im Internet, da sie moderne Schutzmechanismen bieten und kein physisches Diebstahlrisiko besteht. Sie sind ideal für digitale Einkäufe und mobile Zahlungen und eignen sich daher besonders für Online-Shopper, Vielreisende und alle, die schnell und flexibel bezahlen möchten – ohne auf eine physische Karte angewiesen zu sein.

Kreditkarten Vergleich: Kreditkartentypen im Überblick

KartentypKreditfunktionAbrechnungBonitätsprüfungVorteileNachteileFür wen geeignet?

Revolving Card

Ja

Flexible Rückzahlung in Raten

Ja

Hoher finanzieller Spielraum vor allem für größere Ausgaben, oft mit Cashback & Reiseversicherungen

Hohe Zinsen (meist >15%), Gefahr der Überschuldung

Für erfahrene Nutzer mit Finanzdisziplin

Charge Card

Ja

Abbuchung der Ausgaben gesammelt einmal im Monat

Ja

Übersichtliche Monatsrechnung, bis zur Abrechnung zinsloser Kredit, ggf. attraktive Zusatzleistungen

Keine Teilzahlung möglich, Abbuchung muss gedeckt sein

Für Berufstätige mit regelmäßigem Einkommen

Debitkarte (Girocard, Maestro, Visa/Mastercard Debit)

Nein

Sofortige Belastung des Girokontos nach Zahlung

Keine oder weniger strenge Bonitätsprüfung

Volle Kostenkontrolle, oft kostenlos

Keine Kreditfunktion, weniger Zusatzleistungen

Für Alltagsnutzer, Studierende, Budgetbewusste

Prepaid Kreditkarte

Nein

Sofortige Belastung des Girokontos nach Zahlung

Nein

Keine Bonitätsprüfung, volle Kostenkontrolle, keine Gefahr der Überschuldung

Keine Kreditfunktion, eingeschränkte Akzeptanz

Für Jugendliche, Personen mit unregelmäßigem Einkommen oder negativer Schufa

Virtuelle Kreditkarte

Ja, bei digitalen Karten mit Kreditrahmen

Abrechnungsmodell in Abhängigkeit von der hinterlegten Kartenart

Ja, bei digitalen Karten mit Kreditrahmen

Sichere Online-Zahlungen, sofort verfügbar

Keine physische Karte, eingeschränkte Akzeptanz

Für Online-Shopper, Reisende

Checkliste: Welcher Kreditkartentyp passt zu mir?

  • Brauche ich eine Kreditkarte mit Ratenzahlung?

Bei einer Revolving Card kann der offene Betrag in flexiblen monatlichen Raten zurückgezahlt werden – ähnlich wie bei einem klassischen Konsumentenkredit.

  • Möchte ich alles sofort bezahlen?

Bei der Debitkarte werden alle Ausgaben direkt vom verknüpften Girokonto abgebucht.

  • Möchte ich lieber gesammelt am Monatsende bezahlen?

Bei einer Charge Card erfolgt die Abbuchung des offenen Betrags nur einmal monatlich in voller Höhe.

  • Zahle ich oft online?

Virtuelle Kreditkarten sind ideal für sicheres Shopping im Netz.

  • Will ich eine Kreditkarte ohne Schufa?

Prepaid- und Debitkarten sind oft ohne Schufa erhältlich.

  • Wie wichtig sind mir Versicherungen oder Extras?

Charge und Revolving Cards bieten oft Versicherungen und Vorteile im Ausland.

Fazit

Die Auswahl des passenden Kreditkartentyps hängt stark von den eigenen Bedürfnissen, dem Lebensstil und der finanziellen Disziplin ab. Während Debitkarten volle Kostenkontrolle bieten und sich ideal für den Alltag eignen, ermöglichen Charge Cards komfortables Bezahlen mit monatlicher Gesamtabrechnung ohne Zinsen. Wer maximale Flexibilität sucht, findet sie bei Revolving Cards, sollte aber die Zinskosten im Blick behalten. Und für alle, die Sicherheit und Budgetkontrolle schätzen, ist die Prepaid Kreditkarte eine solide Lösung – besonders für Online-Zahlungen oder als Einstiegskarte. In einer zunehmend digitalen Welt gewinnen auch virtuelle Karten an Bedeutung: Sie sind sofort verfügbar, sicher und ideal für mobiles Bezahlen. Letztlich gilt: Der beste Kartentyp ist der, der zu Ihrem Alltag passt und Ihnen dabei hilft, sicher, flexibel und verantwortungsvoll zu bezahlen.