Winterdienst: Gurkenwasser gegen glatte Straßen

Es klingt kurios, wird aber mehr und mehr zum nachhaltigen Trend: der Einsatz von Gurkenwasser statt Streusalz bei Straßenglätte. Auch der zweitgrößte deutsche Flughafen setzt darauf.
Kooperation der Firma Develey mit dem bayerischen Verkehrsministerium
Einsatz auch am Flughafen München
Einsparung von 180 Tonnen Streusalz pro Saison
Was im Jahr 2019 als Kooperation zwischen dem Lebensmittelhersteller Develey und Straßenmeistereien in Niederbayern begann, findet immer weitere Verbreitung: Die Verwendung von Gurkensole im Winterdienst. Dies ist nicht nur kostengünstig, sondern auch nachhaltig und umweltschonend.
Gurkenwasser gegen Straßenglätte: So funktioniert es
Zum Einsatz im Winterdienst kommt nicht das Gurkenwasser aus den Einmachgläsern (hier ist der Salzanteil zu gering), verwendet werden vielmehr Abwässer aus der Produktion. Statt die Sole, die nach bei der Fermentierung von Salzgurken übrigbleibt, aufwändig über das Abwassersystem zu entsorgen, wird sie bei Develey gereinigt und der Salzgehalt für den Winterdienst angereichert.
Aus 1000 Tonnen Salzwasser entstehen so 1100 Tonnen streufertige Sole, die bis zu minus 18 Grad eingesetzt werden kann. Über die ganze Wintersaison verteilt kommen so über 2000 Tonnen Gurkensole auf die Straßen.
Bereits im letzten Winter 2023/24 konnten 180 Tonnen Streusalz und 1,5 Millionen Liter Wasser eingespart werden.
Hier wird das Gurkenwasser eingesetzt
Nach einem Testlauf in Abstimmung mit dem bayerischen Verkehrsministerium wird die Gurkensole mittlerweile regulär im Bereich der niederbayerischen Straßenmeistereien Dingolfing, Landau, Landshut, Achldorf, Pattendorf, Abensberg und Saal a. d. Donau eingesetzt. Auch das BMW-Werk in Dingolfing nutzt die Sole bereits seit mehreren Jahren sowie seit Kurzem auch der Airport München, der das Wasser auf seinen öffentlichen Wegen verwendet.