Neuer Auto-Notruf ab 2026: NG eCall ersetzt alte Technik

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Von Katharina Dümmer

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Zwei Personen sitzen in einem futuristisch gestalteten Demonstrationsbereich mit zwei Autositzen und einem großen weißen Rahmen, auf dem „Next Gen 5G eCall“ steht. Eine Person trägt ein orangefarbenes Hemd, die andere einen dunklen Anzug. Beide schauen auf einen Bildschirm, während die Person im Anzug mit der Hand auf etwas zeigt. Im Hintergrund sind weitere technische Geräte und eine Wand mit leuchtenden blauen und orangefarbenen Punkten zu sehen.
Der Nachfolger des jetzigen 112-eCall steht schon fest: Er heißt Next Generation eCall und verwendet 4G- und 5G-Netze© imago images/NurPhoto

Neue Autos müssen seit 2018 mit eCall ausgerüstet sein. Der automatische Notruf sorgt bei Unfällen für schnelle Hilfe, ist aber technisch veraltet. Der Nachfolger Next Generation Emergency Call (NG eCall) startet 2026. Was das für Autofahrer bedeutet.

  • NG eCall nutzt 4G- und 5G-Netze statt 2G und 3G

  • Am Ablauf des Notrufs ändert sich nichts

  • ADAC: Schnellere Hilfe durch NG eCall

Die in modernen Autos eingebauten eCall-Systeme können im Zweifel Leben retten. Autohersteller sind seit 2018 verpflichtet, in neu typgenehmigten Pkw (M1) und leichten Nutzfahrzeugen (N1) ein Notrufsystem einzubauen. Kommt es zu einem Unfall, ruft das System automatisch die Notrufnummer 112 an. Gleichzeitig überträgt es per Mobilfunk Infos zum Unfallort und zum Fahrzeug, beispielsweise wie viele Personen sich darin befinden. Das Notrufsystem verwendet bislang den Handynetz-Standard 2G (GSM) oder 3G (UMTS). Das soll sich nun ändern.

Notruf basiert auf 4G- und 5G-Netzen

Der NG eCall ersetzt die bisherige Technik, die noch auf 2G-/3G-Mobilfunknetzen beruhte. NG eCall kann Unfälle schneller melden und gleichzeitig deutlich mehr Daten liefern als die alte eCall-Version. Hierfür nutzt es in Zukunft die modernen 4G- und 5G-Netze, die europaweit ausgebaut und langfristig verfügbar sind.

Was Next Generation eCall für Autofahrer bedeutet

Wird künftig die Verbindung über 4G- und 5G-Netze hergestellt und nicht mehr über 2G und 3G, ändert sich im Ablauf eines Notrufs nichts. Der Übertragungsprozess zur Leitstelle bleibt derselbe.

Für Autokäufer und -käuferinnen ist aber die Übergangszeit im Jahr 2026 von Bedeutung. Denn: Ab dem 1. Januar 2026 müssen neu typgenehmigte Pkw und leichte Nutzfahrzeuge (M1 und N1) das neue NG eCall an Bord haben. Ab 1. Januar 2027 ist der NG eCall dann für die Erstzulassung von allen Neufahrzeugen vorgeschrieben. Fahrzeuge mit dem alten 112 eCall dürfen noch bis Ende 2026 erstmals zugelassen werden.

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ADAC: Schnellere Hilfe durch eCall

Der ADAC begrüßt die Einführung von NG eCall. Rettungskräfte können damit schneller vor Ort sein und die medizinische Versorgung von Unfallopfern erheblich verbessern. Die Abschaltung des 2G/3G-Netzes sieht der ADAC allerdings kritisch. Telekom und Vodafone haben angekündigt, ihr 2G-Netz voraussichtlich 2028 abzuschalten.

Dann ist ein Notruf in Deutschland nur noch über das Netz von Telefonica möglich (wird vom 112-eCall automatisch gewählt, unabhängig von der SIM-Karte). Würden alle Anbieter abschalten, würde ein Notruf bei Fahrzeugen mit altem eCall-System ins Leere gehen. Davon betroffen wären laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) fast 16 Millionen Autos.

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