ADAC Unfallforschung: Fortschritt für mehr Sicherheit

Fahrerassistenzsysteme werden getestet anhand Fußgänger Dummies
Moderne Assistenzsysteme können Leben retten – wenn sie fehlerfrei arbeiten© ADAC/Ralph Wagner

Seit 20 Jahren wertet die ADAC Luftrettung in Kooperation mit der ADAC Unfallforschung schwere Verkehrsunfälle wissenschaftlich aus. Ziel: die Zahl von Verletzten und Todesopfern im Straßenverkehr weiter zu senken.

  • 50.000 Unfälle in zwei Jahrzehnten erfasst

  • Innovative Technik-Lösungen angestoßen

  • Experten-Forum beim Symposium für Unfallforschung

Was 2005 als Pilotprojekt zwischen dem ADAC Technikzentrum in Landsberg am Lech und zwei Luftrettungsstationen des ADAC begann, ist inzwischen ein flächendeckendes vernetztes System, in das alle 38 Stationen der ADAC Luftrettung integriert sind. Die Piloten und Notärzte erheben Unfall- und Verletzungsdaten zu schweren Verkehrsunfällen und schaffen so eine Datenbasis, die in Europa einzigartig ist.

Seit ihrer Gründung vor 20 Jahren arbeitet die ADAC Unfallforschung diese Daten wissenschaftlich auf, um wirksame Präventionsmaßnahmen und dafür notwendige technische Entwicklungen anzustoßen. Die Luftrettung sammelte seit 2005 Daten zu rund 50.000 Unfällen, bei etwa 24.000 davon wurde besonders detailliert erfasst, wie schwer beteiligte Personen verletzt wurden und welche Schäden an den Fahrzeugen entstanden.

Forschungsergebnisse verbessern die Fahrzeugsicherheit

Crash-Test in Landsberg, versetzter Frontalaufprall  bei 50 km/h
Mithilfe der Daten aus der ADAC Unfallforschung werden Testverfahren und Fahrzeugsicherheit verbessert © Uwe Rattay

Erklärtes Ziel von der ADAC Unfallforschung und der ADAC Stiftung ist es, die Zahl der Verkehrstoten und der schwer verletzten Verkehrsopfer in Deutschland weiter zu senken. Die Ergebnisse aus den Datenanalysen fließen in Verbraucherschutzprojekte, Crashversuche und die Euro-NCAP Tests zur Fahrzeugsicherheit ein.

Mit der Auswertung der Funktionsweisen von Rückhaltesystemen wie Gurtstraffern und Airbags, der Analyse von Kreuzungsunfällen, Motorradunfällen und der Risiken beim Überholen auf Landstraßen trägt die ADAC Unfallforschung aktiv zum Verbraucherschutz und zur Verkehrssicherheit in Deutschland bei.

UFO-Symposium zur Vernetzung der Forschenden

ADAC Rückhaltesysteme bei schwangeren im Crash-Test mit Dummy in Test- und Technikzentrum Landsberg
Spezielle Gurtsysteme und -adapter können das Verletzungsrisiko von Schwangeren verringern© ADAC/Martin Hangen

Auch das Anschnallverhalten von Schwangeren, die Beeinträchtigung von Autofahrenden durch Witterungseinflüsse, Blendung durch Scheinwerfer oder Ablenkung durch Handys untersucht die Unfallforschung im Rahmen von Studien und Kooperationen mit Universitäten, Industrie, Uni-Kliniken und anderen Institutionen.

Zudem bildet das regelmäßig stattfindende Symposium für Unfallforschung und Sicherheit im Straßenverkehr eine Plattform für den wissenschaftlichen Austausch in der Verkehrssicherheitsforschung. Die neuesten Forschungsergebnisse wurden am 24. Juni 2025 im Rahmen dieser Veranstaltung im ADAC Testzentrum Mobilität in Penzing vorgestellt.

ADAC Luftrettung liefert wichtige Datenbasis

Ein ADAC Helikopter steht am Boden, ein Zweiter startet
Die Crews der ADAC Luftrettung haben in 20 Jahren Daten zu 50.000 schweren Unfällen gesammelt© ADAC Mittelrhein

Dort präsentierten Vertreter der Automobilindustrie, von Polizei und Rettungswesen sowie von Hochschulen wie der LMU München und den Universitätskliniken Düsseldorf und Leipzig verschiedene aktuelle Studien und Projekte zur Unfallforschung.

"20 Jahre Unfallforschung bedeuten 20 Jahre Fortschritt für mehr Sicherheit auf unseren Straßen", betonte Karsten Schulze, Technikpräsident des ADAC und Vorsitzender des Stiftungsrats in seinem Grußwort zur Eröffnung des Symposiums. "Unsere Arbeit senkt Unfallzahlen und steigert das Vertrauen in moderne Fahrzeugtechnologien."

Die Erkenntnisse aus der ADAC Unfallforschung haben in der Vergangenheit entscheidende Innovationen für mehr Sicherheit im Verkehr ermöglicht. So wurde die Rettungskarte für Pkw zur gezielten und schnellen Bergung durch die Feuerwehr eingeführt, ABS ist inzwischen auch bei Motorrädern Pflicht und ein neuer Kompatibilitäts-Crashtest zur Verbesserung des passiven Insassenschutzes bei Frontalzusammenstößen wurde auf den Weg gebracht.