Wirtschaftsbericht ADAC SE 2023

Zum Jahresende 2023 konnte der ADAC den Bestand an ordentlichen Mitgliedern um 386.000 auf 21,8 Millionen erhöhen. Besonders gut angenommen wurde die 2020 eingeführte Premium-Mitgliedschaft, für die sich rund 633.000 Mitglieder entschieden haben. Diese Entwicklung wirkt sich unmittelbar auf die Rahmenbedingungen für den Konzern ADAC SE aus.
Zum Bilanzstichtag halten der Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. 57,74 %, die ADAC Stiftung 25,10 % und die ADAC Erste RC Beteiligungsgesellschaft mbH 17,16 % der Anteile an der ADAC SE.
Geschäftsverlauf
Aus Sicht der Unternehmensleitung verlief die Entwicklung des Konzerns ADAC SE im Geschäftsjahr 2023 insgesamt noch zufriedenstellend.
Insbesondere Tochtergesellschaften, die ihre Dienstleistungsangebote rund um Reise- und individuelle Mobilität der Mitglieder im Bereich Freizeitgestaltung anbieten, konnten von den Nachholeffekten im Reiseverhalten profitieren.
Dagegen belasteten hohe Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen, spürbare Lieferengpässe (z.B. Ersatzteile) und Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg die Geschäftsentwicklung des Konzerns.
Bei den Versicherungsleistungen führte ein stärkeres Wachstum zu höheren verdienten Beiträgen bei gleichzeitig überproportional hohen Schadenaufwendungen in reise- und mobilitätsabhängigen Produkten aufgrund einer hohen Inanspruchnahme.
Der Konzern verzeichnete gegenüber dem Vorjahr einen Umsatzanstieg in Höhe von 152,4 Mio. € auf 1,27 Mrd. € (+ 13,7 %).
Vermögenslage
Die Konzernbilanzsumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr leicht um 21,3 Mio. € (+1,2 %) auf 1,78 Mrd. €.
Das Konzerneigenkapital hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 453,4 Mio. € verringert (-5,3 %).
Die Rückstellungen haben sich insgesamt um 17,8 Mio. € auf 1,18 Mrd. € vermindert (-1,5 %).
Die Verbindlichkeiten haben sich im Vorjahresvergleich um 65,4 Mio. € auf 145,0 Mio. € erhöht (+82,2 %). Der Anstieg ergibt sich im Wesentlichen aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und einem Gesellschafter jeweils aus kurzfristigen Darlehensaufnahmen.
Ertragslage und Konzernjahresüberschuss
Das Ergebnis vor Steuern verringerte sich im Geschäftsjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 89,1 Mio. € auf 27,6 Mio. € (-76,4 %). Diese Entwicklung basiert im Wesentlichen auf einer außerplanmäßigen Abschreibung, auf deutlich gesunkenen sonstigen betrieblichen Erträgen sowie gesunkenen Erträgen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen.
Gegenläufig wirken sich die um 37,2 Mio. € gesunkenen Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergebnissteigernd aus, so dass sich im Vergleich zum Vorjahr ein Konzernjahresüberschuss in Höhe von 26,5 Mio. € ergibt (-66,6 %).