So helfen wir: Einsatz- und Erfahrungsberichte

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Einsatzort China: Internationale Herausforderungen in Zeiten der weltweiten Pandemie

Bei Landung eines ADAC Krankenrücktransportes wurde das Team auf dem Airport Shijiazhuang (China) 2020 unter höchsten Sicherheitsvorschriften empfangen. Die Patientin (71) an Bord wurde aufgrund eines Schlaganfalls transportiert und war nicht Covid-19 infiziert.

Schriftzug 50 Jahre Ambulanz-Service
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Die Elf-Millionen Metropole Shijiazhuang ist die Hauptstadt der Provinz Hebei und rund 1.000 Kilometer von Wuhan entfernt. Die Organisation des Transportes, der insgesamt vier Tage dauerte, nahm mehrere Wochen in Anspruch. So musste beispielsweise die fünfköpfige Crew (drei Piloten, ein Arzt, ein Intensivpfleger), die für den ADAC Ambulanz-Service im Einsatz waren, persönlich auf den chinesischen Konsulat in München erscheinen, um die benötigten Visa zu erhalten. Der Hinflug ging von Nürnberg über einen Tankstopp in Astana (Kasachstan)
nach Shijiazhuang. Da die Crew aufgrund der Quarantäneregeln vor Ort nicht übernachten durfte, flog sie weiter nach Seoul. Von dort aus ging es am folgenden Tag mit einem Zwischenstopp in Astana wieder zurück nach Nürnberg.

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Einsatzort Schweden: Weltweit erster Einsatz mit künstlicher Lunge und Herz-Stabilisationspumpe

Weltweit zum ersten Mal ist es einem Ärzte-Team des ADAC 2019 gelungen, einen Patienten mithilfe einer mobilen Herz-Lungen-Maschine und einer intraaortalen Ballonpumpe aus dem Ausland in eine Klinik in Deutschland zu verlegen. Der in Örebro (Schweden) erkrankte 60-jährige aus Halle in Sachsen-Anhalt hätte ohne den ADAC Krankenrücktransport die Folgen eines schweren Hinterwandinfarktes mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überlebt.

Nachdem eine Verlegung des Patienten in die Uniklinik Stockholm abgelehnt wurde, organisierte der ADAC Ambulanzservice den Krankenrücktransport nach Deutschland. Es war nach der Herz-Notoperation zu schweren Komplikationen gekommen, die einen weiteren Eingriff binnen fünf Tagen notwendig machten.

Das Ärzteteam des ADAC von der Universitätsklinik Erlangen, das schon mehrere Transporte mit einem sogenannten ECMO-System (extrakorporale Membranoxygenierung), einer Art „künstlichen Lunge“, begleitet hat, stellte sich der Herausforderung, während des Transportes zusätzlich auch noch eine IABP (intraaortale Gegenpulsation) einzusetzen.

Diese Ballonpumpe wird zur Unterstützung der Herzfunktion eingesetzt, wenn andere intensivmedizinischen Maßnahmen keine ausreichende Stabilisierung bewirken und ein kardiogener Schock droht. Beide Geräte waren während des knapp vierstündigen Rücktransportes ununterbrochen im Einsatz, von der Intensivstation in Örebro bis zur Intensivstation in Leipzig.

„Mit diesem – bis dato weltweit einzigartigen Krankenrücktransport – haben wir einen weiteren Meilenstein in der intensivmedizinischen Versorgung im Flugzeug gesetzt,“ so Dimitrios Tsiktes, Leiter des ADAC Ambulanz-Service.

Der Patient Peter Wanzek, der nach seinem Klinikaufenthalt noch mehre Monate auf Reha war, ist glücklich, dass er wieder Zeit mit seiner Frau Ellen und seiner Familie genießen kann. „Mein dritter Enkel Michael Helge wurde in der Nacht geboren, als wir in den Urlaub nach Schweden aufbrachen. Mir wurde ein neues Leben geschenkt und jetzt können wir gemeinsam Geburtstag feiern.“

Birgit Sommer mit ihrem Retter Steffen Öhrlein und dem leitenden Flugarzt Dr. Michael Meyer© ADAC SE/Theo Klein

Einsatzort Thailand: Kreuzfahrt endete mit akuter Atemnot in Klinik

Der Krankenrücktransport einer 58-jährigen Thüringerin war 2016 der aufwendigste Fall des ADAC Ambulanz-Services. Die Frau aus Sonneberg war bei einer Kreuzfahrt in Asien an einer Grippe erkrankt, musste ausgeschifft werden und landete schließlich mit einem akuten Atemnotsyndrom in Thailand in der Klinik. Als sich ihr Zustand verschlechterte und Verdacht auf akutes Lungenversagen bestand, startete in Nürnberg ein ADAC Ambulanzflugzeug und brachte die Patientin in einer 26-stündigen Rettungsaktion zurück nach Deutschland – angeschlossen an eine mobile Herz-Lungen-Maschine. Es sollte einer der medizinisch anspruchsvollsten Einsätze in der Geschichte des ADAC Ambulanzflugs werden.

Ein Ärzteteam des Universitätsklinikums Erlangen versorgte die Thüringerin während des Rückfluges im März 2016 mit einem sogenannten ECMO-System (extrakorporale Membranoxygenierung), einer Art „künstlichen Lunge“. Die mobile Herz-Lungen-Maschine war dabei ununterbrochen im Einsatz.

ADAC Auslandsnotrufstationen im Einsatz

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