Zeitumstellung und Wildwechsel: ADAC rät zu erhöhter Achtsamkeit auf der Straße

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Es ist wieder so weit, die Uhr wird in der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober um eine Stunde zurückgestellt. Für die Autofahrenden bedeutet das: Achtung Wildwechsel und somit erhöhte Aufmerksamkeit, das Risiko für gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier auf der Straße steigt in dieser Jahreszeit deutlich an.

Mit über 25.000 Wildunfällen pro Jahr ist Baden-Württemberg eines der am stärksten betroffenen Bundesländer in Deutschland. Trauriger Spitzenreiter in der Region ist, mit 716 registrierten Wildunfällen im Jahr 2024, der Bodenseekreis.

Warum hängen Zeitumstellung und Wildwechsel zusammen?

Futtersuchenden Tiere sind besonders in den Dämmerungszeiten aktiv. Die Zeitumstellung bewirkt, dass sich der Berufsverkehr in diese frühen Stunden verlegt und die Tiere nun auf deutlich mehr Verkehr treffen. Für Autofahrende bedeutet das achtsam und bremsbereit zu fahren und an Waldabschnitten und Feldrändern besonders aufzupassen.

Geschwindigkeit ist entscheidend

Die Geschwindigkeit entscheidet darüber, ob man mit dem Fahrzeug noch rechtzeitig zum Stehen kommt oder ob ein Aufprall unvermeidlich ist. Die Chance dem Tier auszuweichen, schwindet mit jeder Sekunde. Bei einem Abstand von 60 Metern und einer Geschwindigkeit von 100 Km/h ist ein Zusammenprall bereits unvermeidlich, mit 80 Km/h kann es mehr als knapp werden. In so einem Moment kann das richtige Verhalten Schlimmeres verhindern.

So vermeiden sie Wildunfälle

  • Steht ein Tier direkt auf der Straße: Fernlicht ausschalten und bremsen

  • Riskante Ausweichmanöver sollten vermieden werden

  • Richtig ist: hart und nachhaltig bremsen

  • Auf die Hupe drücken, damit das Tier von der Straße springt

  • Achtung, es können immer noch weitere Tiere folgen

Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall

  • Die Unfallstelle muss unverzüglich gesichert werden

  • Warnblinkanlage einschalten

  • Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen

  • Sind Personen verletzt, die 112 wählen und Erste Hilfe leisten

  • Immer die Polizei verständigen

  • Das angefahrene Wild nicht vom Unfallort entfernen

Wird die Zeitumstellung abgeschafft?

Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage herrscht mit 82 Prozent im Osten Deutschlands die stärkste Ablehnung gegen die Zeitumstellung. Dicht dahinter liegt Baden-Württemberg mit 78 Prozent. Die Abschaffung der Zeitumstellung ist immer wieder Thema in den Medien und der Politik. Bislang gibt es unter den EU-Mitgliedstaaten aber keine Einigkeit darüber, ob eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit eingeführt werden soll. Eine dauerhafte Lösung hätte für Länder im Westen und Osten Europas erhebliche Nachteile. Aus diesem Grund verzichten die Mitgliedstaaten auf eine einheitliche Zeit.