ADAC mahnt zur Vorsicht: Viele Schulstarter auf den Straßen unterwegs

Die gute Nachricht zuerst: Es gab im vergangenen Jahr weniger Verkehrsunfälle, die sich in Baden-Württemberg ereignet haben – im Jahr 2024 waren es 378, das sind 45 weniger als im Jahr zuvor. Gerade in den ersten Wochen nach Schulbeginn ist besondere Aufmerksamkeit für Autofahrende geboten, denn für die Schülerinnen und Schüler beginnt wieder der Unterricht. Besondere Rücksichtnahme gilt für die Erstklässlerinnen und Erstklässler, die sich erst noch auf dem neuen Schulweg zurechtfinden müssen und für die altersbedingt, die Straße eine besondere Herausforderung darstellt. Eine gute Hilfe ist hier ein Laufbus, bzw. eine Laufgruppen, die unter Aufsicht der Eltern den sicheren Schulweg einübt.
„Seien Sie bitte in den kommenden Wochen besonders aufmerksam und bremsbereit in Wohngebieten und Schulnähe und nehmen Sie spezielle Rücksicht auf die Kinder – vor allem morgens zum Schulanfang und mittags, wenn die Schule aus ist. Wichtig ist, sich in die Kinder hineinzuversetzen und mit Fehlern zu rechnen. In diesem Alter sind die Fertigkeiten im Straßenverkehr noch nicht voll ausgebildet.“
Carl-Eugen Metz, Vorstand Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg©ADAC Württemberg
Kinder sehen anders
Besonders Elterntaxis werden im Zusammenhang von Unfällen in Schulnähe häufig genannt, obwohl es hier keine ausgewiesenen Zahlen darüber gibt, welchen Einfluss sie auf das Unfallgeschehen haben. Gewiss ist, dass die meist chaotisch parkenden Fahrzeuge vor den Schulen unübersichtliche Situationen schaffen und somit die Unfallgefahr erhöhen. Besonders betroffen, sind die Kleinsten, denn Kinder sehen anders als Erwachsene. So fehlt den jüngsten Verkehrsteilnehmenden aufgrund ihrer geringen Körpergröße der nötige Überblick und sie werden schnell übersehen. Erst im Teenageralter verfügen junge Menschen über das visuelle Wahrnehmungsvermögen von Erwachsenen. Davor gibt es deutliche Unterschiede beim Einschätzen von Entfernungen, der Beurteilung von Geschwindigkeit und auch das Blickfeld ist deutlich enger. Auch die Unterscheidung zwischen links und rechts fällt vielen Kindern schwer.
Tipps vom ADAC
Der ADAC Württemberg rät den Eltern von Erstklässlerinnen und Erstklässler, den Weg von der eigenen Haustüre zum Klassenzimmer gemeinsam einzuüben.
Kinder am Anfang begleiten: Und das auch mal mit Rollentausch, um den Kindern die Möglichkeit zu geben Erlerntes anzuwenden und zu zeigen.
Straßenüberquerung vermeiden: Ampeln, Zebrastreifen oder Unterführungen sind am sichersten.
Schulwegpläne zur Orientierung: Auf ihnen sind Gefahrenpunkte rund um das Umfeld einer Schule eingezeichnet. Darüber hinaus werden sichere Überwege und günstige Wege vom Wohnort der Kinder zur Schule empfohlen. Schulwegpläne sind meist bei der Stadt oder der Kommune erhältlich.
Mit dem Rad zur Schule: Aber erst nach der Fahrradprüfung. Die findet in der Regel in der dritten oder vierten Klasse statt.
Der ADAC Schulweg Ratgeber: Gibt hilfreiche Tipps an die Hand
ADAC Verkehrserziehungsprogramm: Aufgepasst mit ADACUS
Wie gehe ich richtig über einen Zebrastreifen? Wann kann ich sicher sein, dass mich ein Autofahrer wirklich gesehen hat? Wie verhalte ich mich an einer Fußgängerampel? Diese und weitere Fragen werden im Rahmen des kostenfreien Verkehrserziehungsprogramms Aufgepasst mit ADACUS der ADAC Stiftung kindgerecht beantwortet.