Sicherer Schulweg: ADAC erklärt, worauf alle Verkehrsteilnehmer zum Schulstart achten müssen

Gerade in der Nähe von Schulen ist für Autofahrer ab dem 16. September wieder höchste Vorsicht geboten.
Gerade in der Nähe von Schulen ist für Autofahrer ab dem 16. September wieder höchste Vorsicht geboten.© ADAC Südbayern / Markus Kehl

Aller Anfang ist schwer. Das gilt für die Schule genauso wie für die Teilnahme am Straßenverkehr. Am Dienstag, den 16. September, startet in Bayern ein neues Schuljahr und damit machen sich wieder jeden Morgen mehrere tausend Kinder auf den Weg zur Schule. Darunter auch rund 130.000 ABC-Schützen, die eingeschult werden. Für alle Verkehrsteilnehmer bedeutet das, in den kommenden Wochen und Monaten besonders vorsichtig unterwegs zu sein und viel Rücksicht an den Tag zu legen.

Mangelnde Schulwegsicherheit? Immer mehr Kinder in Verkehrsunfälle verwickelt

Denn, wie das Statistische Bundesamt vor wenigen Tagen verkündete, gehören Kinder immer noch zu den gefährdetsten Personen im Straßenverkehr. Im Jahr 2024 verunglückten 27.260 Kinder unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen, die Zahl der gestorbenen Kinder stieg im Vergleich zum Vorjahr von 44 auf 53. Eine besonders hohe Gefahr bestehe laut Auswertung des Statistischen Bundesamtes für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren – also für Schulkinder. In dieser Altersgruppe verunglücken Kinder besonders häufig auf dem Rad (38 Prozent), 29 Prozent in einem Auto und immerhin noch 20 Prozent, wenn sie zu Fuß unterwegs sind.

Woran liegt es, dass Schulkinder besonders gefährdet sind?

Dies hat eine Vielzahl an Gründen. Angefangen von der anfangs mangelnden Erfahrung von Schulkindern im Straßenverkehr über zahlreiche Gefahrenstellen entlang von Schulwegen bis hin zur Unachtsamkeit von Autofahrern.

Aber es gibt auch einen ganz profanen Grund: Kinder nehmen ihre Umwelt und damit auch das Verkehrsgeschehen anders wahr als Erwachsene. Oftmals können Kinder beispielsweise nicht genau bestimmen, woher Geräusche – und damit zum Beispiel ein heranfahrendes Auto – kommen. Und selbst wenn sie ein Fahrzeug wahrnehmen, denken Kinder nicht selten, dass auch sie automatisch vom Auto „wahrgenommen“ werden. Ein mitunter lebensgefährlicher Trugschluss. In vielen Fällen können Kinder zudem nicht einwandfrei bestimmen, wo links und wo rechts ist – und schauen daher vor der Überquerung einer Straße oft in die „falsche“ Richtung. Etwaige Warnsignale wie Hupen und Sirenen führen nicht selten dazu, dass Kinder sich erschrecken und entweder unkontrolliert oder gar nicht reagieren.

Kinder nehmen ihre Umwelt und damit auch das Verkehrsgeschehen anders wahr als Erwachsene. Darum sind im Straßenverkehr besonders gefährdet.
Kinder nehmen ihre Umwelt und damit auch das Verkehrsgeschehen anders wahr als Erwachsene. Darum sind im Straßenverkehr besonders gefährdet.© Adobe Stock / U. J. Alexander

Wie kann ein sicherer Schulweg gelingen? Rücksichtsvolles Fahren, Schulwegtraining und gut sichtbare Kleidung als wichtige Maßnahmen

Um allen Schülern einen guten Start ins neue Schuljahr zu garantieren, können alle Verkehrsteilnehmer einen wichtigen Beitrag leisten. Autofahrer sollten vorausschauend und langsam fahren, stets genügend Abstand halten und das Licht einschalten, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. Besondere Vorsicht ist geboten an Zebrastreifen, Ampeln, Bushaltestellen und Kreuzungen im Umfeld von Schulen.

Auch Eltern können aktiv zur Sicherheit ihrer Kinder beitragen. Im ADAC Schulwegratgeber erfahren Eltern, wie sie ihre Kinder am besten auf den Schulweg vorbereiten können und diesen trainieren. Doch auch die richtige Kleidung kann schon einen großen Unterschied machen. Gerade in der Herbst- und Winterzeit können Reflektoren an Kleidung, Westen und Schulranzen dafür sorgen, dass die ABC-Schützen von den restlichen Verkehrsteilnehmern frühzeitig gesehen werden.