Der ADAC Flugbeobachter: Stets den Stau im Blick

ADAC Flugbeobachter
Der ADAC Flugbeobachter – ein zweisitziges Ultraleichtflugzeug – liefert aktuelle Verkehrsmeldungen aus der Luft. Neuer Start- und Landeplatz ist seit dieser Saison die Deutsche Alpensegelflugschule (DASSU) in Unterwössen.© Bernd Emmrich

Millionen Deutsche fahren im Sommer Jahr für Jahr in Richtung Süden und machen zu­sammen mit den Urlaubern aus dem Ausland den Freistaat zur Staufalle Nummer eins. Verkehrslenkung heißt dann das Zauberwort. Nicht fehlen darf dabei die Flugbeobachtung des ADAC Südbayern – seit mittlerweile 55 Jahren unersetzlicher Teil des sommerlichen Verkehrslage-Meldenetzes des Clubs und seit heuer mit neuem Start- und Landeplatz: Die Deutsche Alpense­gelflugschule (DASSU) in Unterwössen. Bis zum Ende der Som­merferien ist das sogenannte „fliegende Auge“ des ADAC Südbayern – ein zweisitziges Ultraleichtflugzeug - jeweils samstags und sonntags im Einsatz.

Brandaktuelle Informationen über das Verkehrsgeschehen

Die Informationen über das Verkehrsgeschehen setzen die Flugbeobachter live über das Studio des Medienpartners Antenne Bayern sowie die Verkehrslagezentren ab. Zudem ste­hen sie in ständigem Kontakt mit dem mobi­len StauStudio des ADAC Südbayern und den Stauberatern, die mit ihren Motorrädern auf den Autobahnen unterwegs sind. Darüber hinaus be­liefern sie die Kollegen des ÖAMTC in Wien mit Informationen sowie Radiosender in Salz­burg und Tirol.

Bernd Emmrich

Der ADAC Flugbeobachter ist schnell, wendig und bietet die Möglichkeit, Staus bereits im Entstehen zu erkennen. Aus der Luft lässt sich zudem gut das den Autobahnen nachgelagerte Straßennetz überblicken. Sofern zu viele Reisende bei Staus auf den Autobahnen auf die Landstraßen ausweichen, kommt es auch dort zu Problemen. Diese Entwicklung kann man von oben gut erkennen und rechtzeitig Empfehlungen anpassen – oftmals früher und besser als Navigationsgeräte und Apps.

Bernd Emmrich, Stauberater-Chef des ADAC Südbayern©Steffen Leiprecht/sl-pictures.de

Flugbeobachter mit neuem Standort

Der neue Standort, die Deutsche Alpensegelflugschule in Unterwössen, hat gravierende Vorteile: Die Flugbeobachter können direkt mitten im Geschehen – nämlich an der besonders staugefährdeten A8 München-Salzburg – starten und haben damit auch nicht weit zur Brenner- und Tau­ernroute, die ebenfalls zu ihrem Beobach­tungsgebiet gehören. Bei guten Wetterbe­dingungen sind sie pro Einsatz vier bis fünf Stunden in der Luft. Das Ultraleichtflugzeug entspricht modernsten technischen Standards und hat einen deutlich geringeren Kraftstoffverbrauch als die Cessna, mit der zuvor in Landshut gestartet und gelandet wurde. Zudem wird es ausschließlich von Berufspiloten oder erfahrenen Flugleh­rern gesteuert – auch deshalb hat es in seiner lan­gen Geschichte noch nie einen Unfall gegeben. Grund genug für das Luftamt Südbayern, die Sondererlaub­nis zum Unterschreiten der Mindestflughöhe problemlos zu genehmigen. Wenn Medienvertreter über die Flugbe­obachter berichten möchten, wird ein zweites Flugzeug eingesetzt. Dieses kann nebenher­fliegen und ermöglicht damit auch Foto- und Filmaufnahmen von außen. Der Kontakt zum Flugbeobachter wird dann über Mobilfunk sichergestellt.