ADAC Stauprognose zum Sommerferienbeginn in Schleswig-Holstein

Bei stockendem Verkehr sofort an die Rettungsgasse denken!
Bei stockendem Verkehr sofort an die Rettungsgasse denken!© Shutterstock | Krasula

Geduld ist auf allen Strecken gefragt

ADAC stellt sich auf eine steigende Pannenzahl ein

Kiel/München (12.07.2023) Autourlauber brauchen am kommenden Wochenende besonders viel Geduld. Die Blechkolonnen werden sich auf den Urlauberautobahnen abschnittsweise nur im Schritttempo fortbewegen. Mit dem Ferienbeginn in Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sind inzwischen in elf Bundesländern die Schulen geschlossen. Aus Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen rollt jetzt die zweite Reisewelle Richtung Küsten, Berge und in den Süden. Auch die Mitte und der Süden der Niederlande haben schon schulfrei.

Die meisten Staus erwartet der ADAC am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und Sonntagnachmittag zu erwarten. Wer flexibel ist, sollte ruhigere Alternativrouten planen oder auf einen anderen Reisetag ausweichen. Geeignete Wochentage sind Dienstag bis Donnerstag.
Die Baustellensituation im Norden führt schon im Alltag zu Verzögerungen und Staus. In der Ferienzeit verschärft sich die Situation noch einmal beträchtlich. Stauschwerpunkte sind der Großraum Hamburg, die A7 im Bereich Kreuz Rendsburg, die A1 zwischen Bad Oldesloe und Reinfeld und zwischen Autobahnkreuz Lübeck sowie vor Fehmarn und auf der Fehmarnsundbrücke. Auch Richtung Nordsee wird auf der A23 schon kurz hinter Hamburg und Landesgrenze SH gebaut.

Die Staustrecken - bundesweit (beide Richtungen):

  • Fernstraßen zur Nord- und Ostsee

  • Großräume Hamburg und Berlin

  • A 1 Bremen – Hamburg –Lübeck

  • A 3 Frankfurt – Nürnberg – Passau

  • A 4 Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden

  • A 5 Hattenbacher Dreieck – Karlsruhe – Basel

  • A 7 Hamburg – Flensburg

  • A 7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte

  • A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg

  • A 9 Halle/Leipzig – Nürnberg – München

  • A10 Berliner Ring

  • A11 Berlin – Dreieck Uckermark

  • A19 Dreieck Wittstock – Rostock

  • A 24 Berlin – Hamburg

  • A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen

  • A 72 Leipzig – Chemnitz – Hof

  • A 93 Inntaldreieck – Kufstein

  • A 95/B 2 München – Garmisch-Partenkirchen

  • A 99 Umfahrung München

Ausblick auf das Wochenende des 21. bis 23. Juli 2023: Reiseverkehr erreicht vorläufigen
Höhepunkt. Der ADAC erwartet für das Wochenende vom 21. bis 23. Juli eines der staureichsten Wochenenden der Saison!
In Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland schließen nun ebenfalls die Schulen. Bis auf Bayern und Baden-Württemberg befindet sich damit ganz Deutschland in den Sommerferien. Auf den wichtigsten Urlauberautobahnen wird es abschnittsweise nur im Schritttempo vorangehen. Die längsten Staus sind am Freitagnachmittag, Samstagvormittag und am Sonntagnachmittag zu erwarten. Wer dieser Gefahr aus dem Weg gehen möchte, sollte nach Möglichkeit Mitte der Woche aufbrechen.

Das sind die besonders belasteten Staustrecken (beide Richtungen):

  • Fernstraßen zur Nord- und Ostsee

  • Großräume Hamburg und Berlin

  • A 1 Bremen – Hamburg –Lübeck

  • A 3 Frankfurt – Nürnberg – Passau

  • A 4 Kirchheimer Dreieck – Bad Hersfeld – Erfurt – Dresden

  • A 5 Hattenbacher Dreieck – Karlsruhe – Basel

  • A 7 Hamburg – Flensburg

  • A 7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Ulm – Füssen/Reutte

  • A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg

  • A 9 Halle/Leipzig – Nürnberg – München

  • A 10 Berliner Ring

  • A 11 Berlin – Dreieck Uckermark

  • A 19 Dreieck Wittstock – Rostock

  • A 24 Berlin – Hamburg

  • A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen

  • A 72 Leipzig – Chemnitz – Hof

  • A 93 Inntaldreieck – Kufstein

  • A 95/B 2 München – Garmisch-Partenkirchen

  • A 99 Umfahrung München

Angesichts der hohen Zahl an Pkw-Reisenden in diesem Sommer stellt sich der ADAC auch auf eine deutlich erhöhte Pannenzahl ein. Vor diesem Hintergrund werden kurzfristig die Kapazitäten erhöht. Für einen befristeten Zeitraum erweitert der Club sein Partnernetzwerk, um Mitgliedern weiterhin optimal Hilfestellung leisten zu können. Neben den bekannten gelben Abschleppfahrzeugen können in diesem Zeitraum auch nicht gebrandete Fahrzeuge im Auftrag des ADAC unterwegs sein. ADAC Standards werden vertraglich vereinbart und eingehalten.

Auch im benachbarten Ausland wird der zunehmende Reiseverkehr für noch vollere Autobahnen sorgen. Zu den Problemstrecken zählen Tauern-, Fernpass-, Inntal-, Brenner- und Gotthard-Route sowie die Fernstraßen zu den italienischen, französischen und kroatischen Küsten. Auch der Verkehr in Richtung Skandinavien wird noch einmal zunehmen.

Zwei Besonderheiten in Österreich: Entlang der österreichischen Inntal- und Brennerautobahn ist wegen der Sperre von Ausweichrouten mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen. Außerdem: Der Arlbergtunnel ist während der gesamten Reisesaison gesperrt.

An den Grenzen der europäischen Nachbarländer im Süden sollten Wartezeiten von rund 60 Minuten eingeplant werden, für Fahrten nach Slowenien, Montenegro, Kroatien, Griechenland und in die Türkei noch deutlich mehr. An den deutschen Grenzen sind die drei Autobahngrenzübergänge Suben (A3 Linz – Passau), Walserberg (A8 Salzburg – München) und Kiefersfelden (A93 Kufstein – Rosenheim) besonders staugefährdet.

Empfehlungen des ADAC für die Zeit im Stau

Checken Sie Ihr Fahrzeug oder lassen Sie es von Ihrer Werkstatt rechtzeitig vorher prüfen, damit zum Stau nicht auch noch der Stress einer Panne kommt! Nutzen Sie Navigations- und Stau-Apps, damit man möglicherweise ausweichen kann oder zumindest informiert ist, wie lange die Warterei voraussichtlich dauert.
Für alle Fahrzeuginsassen sollten genügend Getränke und Snacks an Bord sein, für die Kleinsten Lektüre oder Spiele, die die Wartezeit und lange Reisezeit abwechslungsreich
gestalten.
Planen Sie rechtzeitig und ausreichend Toilettenpausen ein, damit das im nächsten Stau nicht zum Problem wird.
Ganz wichtig: Auch im Stau darf niemand das Auto verlassen. Im Fall einer Panne: Warnblinker einschalten, Warnweste anlegen - am besten alle Mitfahrenden. Lassen Sie die Fahrzeuginsassen über die Beifahrerseite aussteigen und begeben sich hinter der Leitplanke in Sicherheit. Ein mitfahrender Hund muss unbedingt angeleint werden.
Und zu guter Letzt: Ruhe und Gelassenheit bewahren. Es lässt sich ja nicht ändern - sonst überträgt sich der eigene Frust wird auf die anderen übertragen und macht alle nervös und hektisch.

So verhalten sich Autofahrer im Stau richtig:

Sobald der Verkehr stockt, muss eine Rettungsgasse gebildet werden. Wer den linken Fahrstreifen befährt, weicht nach links aus, Autofahrer auf allen anderen Fahrstreifen fahren nach rechts. Ansonsten drohen ein Bußgeld von mindestens 200 bis 320 Euro und zwei Punkte im Verkehrszentralregister.

Damit Fahrzeuge bei Pannen oder Notfällen eine Ausweichmöglichkeit haben sowie Polizei und Rettungskräfte schneller zum Einsatzort kommen, muss der Standstreifen frei bleiben. Wer dort hält, riskiert ein Verwarnungsgeld von 30 Euro. Parken hat mindestens 75 Euro Bußgeld und einen Punkt in Flensburg zur Folge. Auch über den Standstreifen bis zur nächsten Ausfahrt zu fahren, ist verboten. Wer es dennoch tut, muss mit einem Bußgeld von 75 Euro und einem Punkt rechnen. Einzige Ausnahme: Wenn Schilder den Standstreifen als eine weitere Fahrspur ausweisen.

Laut Straßenverkehrsordnung ist es auch im Stau nicht erlaubt, auf der Autobahn aus dem Auto auszusteigen. Die Fahrbahn betreten darf nur, wer einen Unfall oder eine Panne absichern will. Ein Verstoß wird mit einem Verwarnungsgeld von zehn Euro geahndet. Steht der Verkehr bei einer Vollsperrung allerdings für längere Zeit still, liegt es im Ermessen der Polizei, ob sie ein Auge zudrückt, wenn sich Autofahrer kurz die Beine vertreten. Dabei dürfen Rettungskräfte nicht behindert werden. Zudem sollte man in der Nähe des Fahrzeugs bleiben, um zügig weiterfahren zu können, wenn sich der Stau auflöst.

Motorradfahrer dürfen sich nicht zwischen den Fahrzeugen hindurchschlängeln. Das ist unzulässiges Rechtsüberholen und wird mit einer Geldbuße von 100 Euro und einem Punkt geahndet. Wer sich unerlaubt in der Rettungsgasse nach vorne durchschlängelt, der bekommt ein Bußgeld von mindestens 240 Euro und ein Fahrverbot von einem Monat! Links zu überholen ist bei ausreichendem Seitenabstand zwar erlaubt, in der Praxis aus Platzgründen aber äußerst selten überhaupt möglich.
Rechts überholen ist nur dann erlaubt, wenn der Verkehr auf dem linken Fahrstreifen steht oder höchstens 60 km/h fährt. Bei stehendem Verkehr darf man rechts mit maximal 20 km/h vorbeifahren. Ist der Verkehr auf dem linken Fahrstreifen in Bewegung, darf rechts mit einer Geschwindigkeitsdifferenz von höchstens 20 km/h überholt werden, maximal aber mit 80 km/h. Wer sich nicht daran hält, riskiert eine Geldbuße von 100 Euro sowie einen Punkt.
Rückwärtsfahren oder wenden auf der Autobahn ist auch im Stau tabu, es sei denn, die Polizei fordert dazu auf. Sonst droht eine Geldbuße bis zu 200 Euro, zwei Punkte und ein Monat Fahrverbot.

Auch während eines Staus ist das Telefonieren ohne Freisprechanlage verboten, sofern der Motor nicht vollständig ausgeschaltet ist. Wer trotzdem zum Smartphone greift, muss mit einem Bußgeld von 100 bis 200 Euro, zwei Punkten in Flensburg und einem Monat Fahrverbot rechnen.

Bei einem Stau die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt übrigens nur selten einen Vorteil. Oft sind auch die Ausweichstrecken schnell verstopft, weil sie nicht für so viel Verkehr ausgelegt sind. In der Regel macht es erst ab Staus von mehr als 10 Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung Sinn, die Autobahn zu verlassen.

Ist ein Fahrstreifen wegen eines Unfalls oder einer Baustelle blockiert, müssen sich die Fahrer unmittelbar vor der Engstelle im Reißverschlussverfahren einordnen. In der Praxis wird diese Vorschrift oft als Vordrängeln missverstanden, soll aber den Verkehr am Laufen halten und für eine möglichst reibungslose Weiterfahrt sorgen.

Rainer Pregla
Pressesprecher ADAC Schleswig-Holstein e.V.

Tel.: 0170-2823229
Mail: presse@portoma.de

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