ADAC Monitor "Mobil in der Stadt"
Dresden / Leipzig. Sachsen ist Sieger – Zufriedenheitssieger! Diesen Titel gibt es im Freistaat vielleicht nicht häufig, aber im ADAC Monitor „Mobil in der Stadt“ ist Sachsen dabei sogar Wiederholungstäter. Bereits 2017 wurde die Einwohner- bzw. Pendlerbefragung zur Zufriedenheit mit der städtischen Mobilität vom ADAC durchgeführt und auch damals lagen die befragten Städte Dresden und Leipzig ganz vorne. Waren die beiden Städte damals noch fast gleichauf, so ist Dresden diesmal deutlich davongezogen – besser gesagt: Leipzig hinter Dresden zurückgefallen. Die Befragung hat herausgefunden, dass die Zufriedenheit in Sachsen, wie auch bundesweit, nicht gestiegen, sondern massiv gefallen ist. Ist Dresden nur vier Bewertungspunkte abgerutscht, so sind es bei Leipzig 14 Punkte. Da sich Leipzig damit noch immer den zweiten Platz sichern konnte, ist das Gesamtbild der Befragung klar: auch der Gesamtdurchschnitt ist gefallen (neun Bewertungspunkte schlechter) und die generelle Unzufriedenheit mit der Mobilität in den Städten steigt.
Im Fokus des ADAC Monitors 2024 „Mobil in der Stadt“ stehen die Angebote für Pkw-Fahrer, ÖPNV-Nutzer, Radfahrer und Fußgänger in Berlin, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a.M., Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München, Nürnberg und Stuttgart. Befragt wurden sowohl Einwohner der Städte als auch Pendler und Besucher. Zugleich ist es möglich, einen Vergleich mit den Zufriedenheitswerten in diesen Städten aus der Befragung von 2017 zu ziehen. Die höchste Unzufriedenheit herrscht bundesweit unter den PKW-Fahrern, während die Fußgänger durchgängig am zufriedensten in ihren Städten sind. Der ÖPNV in Großstädten erreicht durchweg zufriedenstellende Ergebnisse. Radfahrer sind zwar deutlich zufriedener mit ihrer persönlichen Mobilitätssituation als Autofahrer, aber noch weit entfernt von den Zufriedenheitswerten der Fußgänger oder der ÖPNV-Nutzer.
Besondere Zufriedenheit herrscht in den beiden sächsischen Städten in folgenden Punkten:
PKW:
Wegweisung (Dresden und Leipzig)
Parkleitsystem (Dresden und Leipzig)
Verhalten der Fußgänger (Dresden und Leipzig)
ÖPNV:
Haltestellendichte (Dresden und Leipzig)
Länge der Wege beim Umsteigen (Dresden und Leipzig)
Beschilderung in Bahnhöfen/Stationen (Leipzig)
Fahrrad:
Zuverlässigkeit der geplanten Zielerreichung (Dresden und Leipzig)
Direktheit der Wege (Dresden und Leipzig)
Wartezeit an Ampeln (Dresden und Leipzig)
Fußverkehr:
Direktheit der Wege (Dresden und Leipzig)
Angebot an gesicherten Querungsmöglichkeiten (Dresden und Leipzig)
Breite der Gehwege (Dresden)
Verhalten anderer Fußgänger (Leipzig)
Besondere Unzufriedenheit herrscht in Dresden und Leipzig wiederum in folgenden Punkten:
PKW:
Parkgebühren in der Innenstadt (Dresden und Leipzig)
Verhalten der Radfahrer (Dresden und Leipzig)
Baustellenmanagement (Dresden und Leipzig)
ÖPNV:
Pkw-Stellplätze an Bahnhöfen und Stationen (Dresden und Leipzig)
Preis-/Leistungsverhältnis (Leipzig)
Fahrrad:
Verhalten der E-Scooter-Fahrer (Dresden und Leipzig)
Durchgängigkeit des Radwegenetzes (Dresden)
Verhalten anderer Radfahrer (Leipzig)
Fußverkehr:
Verhalten der E-Scooter-Fahrer (Dresden und Leipzig)
Verhalten der Radfahrer (Dresden und Leipzig)
Sitzmöglichkeiten (Dresden und Leipzig)
„Wir müssen beachten, dass der ADAC Monitor eine Befragung von mobilen Menschen in den Städten darstellt und dies keine tatsächliche Aussage über den Zustand der Infrastruktur oder das Mobilitätsangebot darstellt“, erklärt Helmut Büschke, Vorstandsmitglied für Verkehr und Technik im ADAC Sachsen. „Wir können definitiv sagen, dass eine Stadt, die eine hohe Zufriedenheit bei ihren Bürgern und Pendlern erreicht, auch sehr viel richtig macht. Über die Freude darüber darf aber der durchgängige Abwärtstrend nicht in Vergessenheit geraten und Städte müssen sich diese und andere Befragungen genau anschauen, um zu reagieren und weiterwachsende Unzufriedenheit der Bürger mit der Mobilität zu verhindern. Wichtig ist, dass Ideen und Anpassungen über alle Mobilitätsformen hinweg passieren und nicht nur einzelne Gruppen in den Vordergrund gestellt werden.“