Klimawandel und Mobilität: Das ADAC NRW-Verkehrsforum 2022

Bis 2045 will Deutschland auch im Bereich Verkehr klimaneutral werden. Wie kann das funktionieren?
Bis 2045 will Deutschland auch im Bereich Verkehr klimaneutral werden. Wie kann das funktionieren?© Thomas Banneyer

Der ADAC NRW veranstaltet regelmäßig Fachveranstaltungen und Tagungen rund um die Themen Verkehr und Mobilität. Hier finden Sie einen Überblick über anstehende sowie zurückliegende Veranstaltungen, die sich vor allem an Verkehrsexperten in Kommunen, Politik, Wissenschaft, Behörden, Verbänden und Firmen wenden. 

ADAC Verkehrsforum 2022: Klimawandel und Mobilität

Wie kann nachhaltige, klimagerechte Mobilität aussehen? Dazu diskutierten rund 100 Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft beim ADAC NRW-Verkehrsforum 2022 in der historischen Stadthalle Wuppertal.

„Die aktuellen Klimaschutzziele sind ambitioniert und mit einem ‚Weiter so!' nicht zu erreichen. Insbesondere der Verkehrssektor muss hierzu einen Beitrag leisten. Es geht darum, Mobilität klimagerecht zu gestalten und gleichzeitig sicherzustellen, dass Mobilität nicht zum Luxusgut wird“, betonte Thomas Velling, Vorstand Verkehr und Technik des ADAC Nordrhein, in seiner Begrüßungsrede.

Laut Klimaschutzgesetz soll der Verkehrssektor seine Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 1990 auf ca. 85 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren. Dies entspricht etwa einer Halbierung. Bis 2045 will Deutschland – auch im Verkehr – klimaneutral werden. Zwischen 1990 und 2019 ist der verkehrsbezogene CO2-Ausstoß in Deutschland aber nahezu identisch geblieben.

Trotz steigender E-Auto-Zahlen müsse es in Zukunft auch darum gehen, die Bestandsfahrzeuge sauberer zu machen, die noch viele Jahre auf den Straßen unterwegs sein werden, sagte Thomas Velling, Vorstand Verkehr und Technik des ADAC Nordrhein.© Thomas Banneyer

Mit Blick auf alternative Antriebsformen im Verkehr sagte Velling: „Alleine mit der Elektromobilität, die ohne Zweifel ein ganz entscheidender Zukunftsbaustein ist, lassen sich die ambitionierten Ziele nicht erreichen. Deshalb sind wir als ADAC unverändert für einen technologieoffenen Ansatz mit einer Perspektive für klimaneutral betankte Verbrennungsmotoren - Stichwort synthetische Kraftstoffe.“ Trotz steigender E-Auto-Zahlen müsse es auch darum gehen, die Bestandsfahrzeuge sauberer zu machen, die noch viele Jahre ebenfalls auf den Straßen unterwegs sein werden.

"Die aktuellen Klimaschutzmaßnahmen reichen nicht aus"

Kirsten Holling, Abteilungsleiterin im NRW-Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr machte ebenfalls deutlich, dass die aktuellen Klimaschutzmaßnahmen nicht ausreichen. „Wir müssen Verkehre vermeiden, verlagern und weniger CO2-intensiv gestalten. Dafür gibt es nicht die eine Lösung. Es braucht ein Zusammenspiel von Maßnahmen. Und die Umsetzung wird auch auf Widerstände und Kritik stoßen“, sagte Holling.

Bild/Video: © ADAC Westfalen e.V.

An Maßnahmen nannte sie den Ausbau der Elektromobilität und Ladeinfrastruktur, eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots, die stärkere Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf Schiene und Wasserwege, Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Änderungen in Rechtsbereichen. Der Fokus der NRW-Landesregierung liege auf dem ÖPNV, Rad- und Fußverkehr sowie dem Erhalt der Straßeninfrastruktur. Zum Mobilitätsmanagement in Städten sagte Holling: „Verkehr-, Umwelt- und Städtebauplanung müssen zusammenarbeiten.“

Die wichtigsten Statements der Fachreferenten im Überblick

Der ADAC unterstützt die Klimaziele der Bundesregierung. Wir sagen Ja zur Antriebswende in Richtung Elektromobilität. Das ist die Maßnahme mit dem größten Einfluss auf die Emissionsminderung.

Weiterhin sind aber sehr viele Verbrenner auf den Straßen unterwegs. Sie werden noch Jahrzehnte im Bestand bleiben und müssen auch klimafreundlicher werden. E-Fuels, aus erneuerbaren Energien hergestellt, können einen relevanten Beitrag leisten, auch wenn die Produktion noch sehr energieintensiv ist. Es gibt so viel erneuerbare Energie-Potentiale. E-Fuels sind eine Kostenfrage und keine Effizienzfrage.

Der ADAC unterstützt die Klimaziele der Bundesregierung. Wir sagen Ja zur Antriebswende in Richtung Elektromobilität. Das ist die Maßnahme mit dem größten Einfluss auf die Emissionsminderung. Weiterhin sind aber sehr viele Verbrenner auf den Straßen unterwegs. Sie werden noch Jahrzehnte im Bestand bleiben und müssen auch klimafreundlicher werden. E-Fuels, aus erneuerbaren Energien hergestellt, können einen relevanten Beitrag leisten, auch wenn die Produktion noch sehr energieintensiv ist. Es gibt so viel erneuerbare Energie-Potentiale. E-Fuels sind eine Kostenfrage und keine Effizienzfrage.

Dr. Sören Trümper, Fachreferent für Stromwirtschaft und Wasserstoff, ADAC e.V.©Thomas Banneyer

Belange der Klimaanpassung, Wetterereignisse wie extreme Hitze oder Starkregen, müssen künftig in der Verkehrs- und Stadtplanung systematisch berücksichtigt werden. Der erste Schritt ist eine Stadtklimaanalyse: Wo befinden sich Wärmeinseln, wo gibt es Frischluftschneisen, wie sieht die Straßenentwässerung bisher bei Starkregen aus? Dann folgt das Klimaanpassungskonzept, was inzwischen zunehmend mehr Kreise und Kommunen für sich erarbeiten.

Belange der Klimaanpassung, Wetterereignisse wie extreme Hitze oder Starkregen, müssen künftig in der Verkehrs- und Stadtplanung systematisch berücksichtigt werden. Der erste Schritt ist eine Stadtklimaanalyse: Wo befinden sich Wärmeinseln, wo gibt es Frischluftschneisen, wie sieht die Straßenentwässerung bisher bei Starkregen aus? Dann folgt das Klimaanpassungskonzept, was inzwischen zunehmend mehr Kreise und Kommunen für sich erarbeiten.

Prof. Dr. Iris Mühlenbruch, Professorin für Verkehrswesen an der Hochschule Bochum©Thomas Banneyer

Die Aufarbeitung der Schäden nach der Flutkatastrophe hat gezeigt, dass die Behörden bei entsprechender Vereinfachung der Regularien schnell und unbürokratisch handeln und die Infrastruktur in sehr kurzen Zeiten erneuern können. Im Rekordtempo konnten innerhalb eines Jahres nahezu alle Schäden behoben werden. Viele der angewandten Vereinfachungen sowohl im organisatorischen als auch technischen Bereich sollen zukünftig zu Standards bei Straßen.NRW werden.

Die Aufarbeitung der Schäden nach der Flutkatastrophe hat gezeigt, dass die Behörden bei entsprechender Vereinfachung der Regularien schnell und unbürokratisch handeln und die Infrastruktur in sehr kurzen Zeiten erneuern können. Im Rekordtempo konnten innerhalb eines Jahres nahezu alle Schäden behoben werden. Viele der angewandten Vereinfachungen sowohl im organisatorischen als auch technischen Bereich sollen zukünftig zu Standards bei Straßen.NRW werden.

Christoph Jansen, Regionalleiter Rheinland/Ruhrgebiet, Landesbetrieb Straßenbau NRW©Thomas Banneyer

Wir haben vier Strategien und Maßnahmen zur Klimazielerreichung untersucht: Das Neuzulassungsverbot für Verbrennerfahrzeuge auf 2025 vorzuziehen, würde bis 2030 etwa 43,5 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich einsparen. Mit einem Moratorium zum Neu- und Ausbau des Straßennetzes des Bundes sind 20,9 Millionen Tonnen CO2-Einsparung mehr bis 2030 möglich. Bei einer Autoabschaffungsprämie wären es 9,6 Millionen Tonnen CO2.

Wir haben vier Strategien und Maßnahmen zur Klimazielerreichung untersucht: Das Neuzulassungsverbot für Verbrennerfahrzeuge auf 2025 vorzuziehen, würde bis 2030 etwa 43,5 Millionen Tonnen CO2 zusätzlich einsparen. Mit einem Moratorium zum Neu- und Ausbau des Straßennetzes des Bundes sind 20,9 Millionen Tonnen CO2-Einsparung mehr bis 2030 möglich. Bei einer Autoabschaffungsprämie wären es 9,6 Millionen Tonnen CO2.

Ulrich Jansen, Researcher am Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie©Thomas Banneyer

Wir als Arbeitgeber werden ein stückweit mit dafür verantwortlich gemacht, wie die Menschen zur Arbeit kommen. Uns werden die CO2-Emissionen des Pendelverkehrs zugeordnet. Die Menschen sollen auch in der Lage sein, anders zur Arbeit zu kommen als mit dem Auto. Corporate Mobility ist ein ganz wesentlicher Punkt. Deshalb diversifizieren wir unsere Antriebsarten und die modalen Möglichkeiten über eine Mobility-as-a-Service-Plattform für unsere Mitarbeiter enorm.

Wir als Arbeitgeber werden ein stückweit mit dafür verantwortlich gemacht, wie die Menschen zur Arbeit kommen. Uns werden die CO2-Emissionen des Pendelverkehrs zugeordnet. Die Menschen sollen auch in der Lage sein, anders zur Arbeit zu kommen als mit dem Auto. Corporate Mobility ist ein ganz wesentlicher Punkt. Deshalb diversifizieren wir unsere Antriebsarten und die modalen Möglichkeiten über eine Mobility-as-a-Service-Plattform für unsere Mitarbeiter enorm.

Carsten Schröder, Telekom Mobility Solutions/Deutsche Telekom AG©Thomas Banneyer

Wir müssen an der Angebotsqualität arbeiten. Sonst nützt das günstigste ÖPNV-Ticket nichts. Bei der Schwebebahn lagen wir in den letzten drei Monaten bei 99 Prozent Pünktlichkeit. Im Busbereich schaffen wir das nicht. Die Aufenthaltsqualität an jeder Haltestelle, an jedem Bahnhof muss so sein, dass man sich wohlfühlt, dass es keine Angsträume gibt. Sonst steigen die Leute ganz schnell wieder ins Auto. Über allem steht die Finanzierung. Finanzierung heißt nicht Fahrpreis. Bund, Land und Kommunen sind hier gemeinsam gefordert.

Wir müssen an der Angebotsqualität arbeiten. Sonst nützt das günstigste ÖPNV-Ticket nichts. Bei der Schwebebahn lagen wir in den letzten drei Monaten bei 99 Prozent Pünktlichkeit. Im Busbereich schaffen wir das nicht. Die Aufenthaltsqualität an jeder Haltestelle, an jedem Bahnhof muss so sein, dass man sich wohlfühlt, dass es keine Angsträume gibt. Sonst steigen die Leute ganz schnell wieder ins Auto. Über allem steht die Finanzierung. Finanzierung heißt nicht Fahrpreis. Bund, Land und Kommunen sind hier gemeinsam gefordert.

Ulrich Jaeger, Geschäftsführer Verkehr WSW mobil GmbH und VDV-Landesgruppenvorsitzender©Thomas Banneyer

Es eilt! Das verdeutlichen Extremwetter-Ereignisse wie die Flutkatastrophe im Ahrtal und Rheinland. Pendler aber auch Privatpersonen brauchen nachhaltige Lösungen für ihre Wege. Dabei darf der ländliche Raum nicht vergessen werden. Betriebliches Mobilitätsmanagement ist einer der Einflussfaktoren bei der täglichen Wahl des Verkehrsmittels. Ohne einen öffentlichen und umweltfreundlichen Verkehr, der das Rückgrat der Mobilität bildet, geht es nicht.

Es eilt! Das verdeutlichen Extremwetter-Ereignisse wie die Flutkatastrophe im Ahrtal und Rheinland. Pendler aber auch Privatpersonen brauchen nachhaltige Lösungen für ihre Wege. Dabei darf der ländliche Raum nicht vergessen werden. Betriebliches Mobilitätsmanagement ist einer der Einflussfaktoren bei der täglichen Wahl des Verkehrsmittels. Ohne einen öffentlichen und umweltfreundlichen Verkehr, der das Rückgrat der Mobilität bildet, geht es nicht.

Thomas Oehler, Vorstand Technik, Verkehr und Umwelt des ADAC Westfalen e.V.©Thomas Banneyer

Alle Fachvorträge zum Download

Sie möchten sich die Fachvorträge des ADAC NRW-Verkehrsforums 2022 noch einmal durchlesen? Hier haben Sie die Möglichkeit, die einzelnen Beiträge herunterzuladen.

ADAC NRW-Verkehrsforum 2022 in Wuppertal: (v.l.): Thomas Velling, Prof. Dr. Iris Mühlenbruch, Ulrich Jaeger, Dr. Sören Trümper, Kirsten Holling, Ulrich Jansen, Christoph Jansen, Thomas Oehler.



© Thomas Banneyer

Vergangene Veranstaltungen

Hier finden Sie eine Übersicht über die vergangenen Verkehrsforen und Expertenreihen.

Beim 42. ADAC Verkehrsforum in Düsseldorf haben am 10. September 2019 über 150 Experten aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft über die Frage „Mobilitätswende ja – aber wie?“ diskutiert. „Die Sensibilität für den Einfluss des Verkehrs auf Umwelt und Klima wächst. Das spiegelt sich angesichts weiter steigender Pkw-Zulassungszahlen aber noch nicht im Mobilitätsverhalten der Menschen wieder. Der ÖPNV muss attraktiver werden. Und wir brauchen besonders in den Großstädten Radwege, die ihren Namen auch verdienen“, betonte Peter Meyer in seiner Begrüßungsrede.

Der Vorsitzende des ADAC Nordrhein nahm auch zur Diskussion um eine neue CO2-Steuer Stellung: „Fakt ist: Die aktuellen Klimaschutzziele sind mit einem ‚Weiter so!‘ nicht zu erreichen. Insbesondere der Verkehrssektor muss hierzu einen Beitrag leisten. Der ADAC befürwortet eine CO2-mindernde Politik. Dazu braucht es aber keine neue CO2-Steuer. Wir sprechen uns dafür aus, die Kfz-Steuer bei neuen Pkw künftig ausschließlich am CO2-Ausstoß zu orientieren.“ Damit würden, so Meyer, Fahrer von verbrauchsärmeren Pkw mit niedrigeren Kosten belohnt, Autos mit höherem Verbrauch müssten hingegen mehr Steuern bezahlen. Aus Sicht des Automobilclubs darf es beim Klimaschutz nicht zu einem Teuerungswettlauf kommen.

„Mobilität ist die Voraussetzung und Grundlage für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort NRW. In der Vergangenheit hat man versucht, ohne Baustellen und Erneuerungen auszukommen. Was rausgekommen ist, sehen wir heute: Staus, Verspätungen, Umwege und Ausfälle von Infrastrukturen“, betonte Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium. Zur Verkehrspolitik der nordrhein-westfälischen Landesregierung sagte er: „Wir lösen den Investitionsstau auf und investieren kräftig, zum Beispiel in die Schienen und die Erneuerung der Stadt- und Straßenbahnen in NRW. Wir brauchen einen schnelleren, leistungsfähigeren ÖPNV, bequemer, mit höheren Taktraten und eine bessere Erschließung des ländlichen Raums. Inzwischen geben wir auch genauso viel Geld für Radwege aus wie für den Aus- und Neubau von Landesstraßen. Und wir nutzen die Chancen der Digitalisierung, um Verkehrsträger digital zu vernetzen und Verkehre intelligent zu lenken."

Die Kernaussagen der Fachreferenten

Stefan Gerwens, Leiter Ressort Verkehr des ADAC e.V., über den Mobilitätswandel aus Sicht der Verbraucher: „Viele Menschen sind zwar an Neuem interessiert, brauchen aber eine hohe Verlässlichkeit im Alltag und probieren neue Mobilitätsformen deshalb eher zögerlich aus. Trotzdem ist es wichtig, gute Alternativen zum Auto zu schaffen. Gerade im ländlichen Raum gibt es die aktuell aber kaum. Auch die Hoffnung auf autonomes Fahren wird sich so schnell nicht erfüllen, weil die Systeme noch nicht reif genug sind, um alle Verkehrssituationen und Witterungsbedingungen zu bewältigen. Mit Blick auf Umweltziele setzen Verbraucher mehr auf technische Lösungen und wollen nicht in ihrer persönlichen Mobilität eingeschränkt werden.“

Prof. Dr. Stephan Jansen, Geschäftsführer von BICICLI, über radbasierte Mobilitätslösungen für Unternehmen und Städte: „Wir wollen Radmobilität klug einsetzen, um Städte wieder lebenswerter zu machen. Dazu brauchen wir intermodale Innovationen, eine bessere Verknüpfung von ÖPNV, Auto und Radverkehr. Das ist in Deutschland noch nicht geübt. Wir fahren immer noch von Parkgarage zu Parkgarage. Der SUV des 21. Jahrhunderts ist das Faltrad.“

Uwe Müller, Leiter der Abteilung Verkehrsplanung und Mobilität der Stadt Aachen, zur Mobilitätswende in Aachen: „Man braucht Mut zur Veränderung. Nicht alle Menschen warten darauf, dass sich etwas verändert. Es gibt auch nicht die eine große Maßnahme, sondern man muss an vielen Stellschrauben drehen. Wir setzen zum Beispiel neue Standards beim Thema Radverkehr und wandeln Parkraum zugunsten der Radfahrer um. Und wir wollen als Stadtverwaltung auch selbst Vorbild sein. Deshalb steht zu Fuß gehen an erster Stelle, dann kommen Pedelecs, der ÖPNV und unsere E-Fahrzeuge. Wenn wir damit den Bedarf nicht abdecken können und Mitarbeiter dann trotzdem noch ein Auto benötigen, greifen wir auf eine Carsharing-Flotte zurück.“

Rob Schaap, Berater für Mobilität und Nachhaltigkeit bei Moovis, über betriebliches Mobilitätsmanagement als Chance: „Im Kampf um Talente müssen Arbeitgeber auch im Bereich betriebliches Mobilitätsmanagement etwas anbieten können. Investiere ich lieber in Beton und Parkplätze oder in meine Mitarbeiter und fördere zum Beispiel mit Pedelecs auch noch ihre Gesundheit? Arbeitgeber, Behörden und Mobilitätsdienstleister brauchen eine gemeinsame Strategie.“

Sebastian Thelen, Geschäftsführer von uze! Mobility, über die mehrdimensionale Nutzung von E-Transportern: „Es ist wichtig, umzudenken und innovative, datengetriebene Geschäftsmodelle zu verknüpfen, um nachhaltige Mobilität im Bereich Last-Mile-Logistik zu ermöglichen. Der Treibstoff der Zukunft sind Daten.“

Prof. Dr. Wolfgang H. Schulz, Mobilitätsforscher an der Zeppelin Universität Friedrichshafen, über den Einfluss von Künstlicher Intelligenz auf die Mobilität: „Durch Künstliche Intelligenz ergeben sich enorme Einsparpotentiale. Das Auto wird einfacher und günstiger, der Verkehr effizienter, es gibt weniger Unfälle und weniger Staus. Deswegen werden wir eine Renaissance des motorisierten Individualverkehrs erleben. Das Auto schlägt zurück.“

Udo Stötzel, Vorstand für Verkehr und Technik des ADAC Ostwestfalen-Lippe, über die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Mobilitätswende: „Die Mobilitätswende kann nur gelingen, wenn sie als positiver Wandel und nicht als aufgezwungene Maßnahme empfunden wird. Wichtig ist, dass Mobilitätsoptionen an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet sind – auch im ländlichen Raum. Zu einem attraktiven Angebot gehört auf eine vernünftige Preisgestaltung. Mobilität muss bezahlbar bleiben.“

Barrierefrei mobil in Städten und Gemeinden: Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur

22. Februar 2018 in Köln

Grundvoraussetzung für die Mobilität von Menschen mit Behinderung ist eine möglichst barrierefreie Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur. Davon profitieren wir alle als Gesellschaft und als Reisende, zumal Barrierefreiheit nicht nur Menschen mit Behinderungen zugutekommt.  

Welche Anforderungen an die barrierefreie Verkehrsinfrastruktur gestellt werden, wie man deren Planung, Bau und Betrieb sicherstellt und vor welchen Herausforderungen der ÖPNV steht, wurde in der Veranstaltung die Möglichkeit geschaffen, sich zu informieren und darüber zu diskutieren. Ein authentischer Bericht aus Sicht der Betroffenen, die Darstellung der Landesprogramme sowie viele Best-Practice Beispiele haben das Programm abgerundet.

Programm des Expertenforums 2018 "Barrierefrei mobil in Städten und Gemeinden"

26. September 2018 in Dortmund

Straßensperrungen führen zu Behinderungen, Staus und Umwegen. Dennoch können sie bewusst als vorteilhaftes Planungsinstrument eingesetzt werden. Um Baumaßnahmen zu beschleunigen. Um  Großveranstaltungen zu abzuwickeln. Um Verkehre zu lenken.

Beim ADAC NRW Verkehrsforum 2018 informierten wir über Vor- und Nachteile sowie praktische Erfahrungen mit vorgeplanten Straßensperrungen. Neben den organisatorischen und planerischen Aspekten wurden auch wissenschaftliche Hintergründe sowie das wichtige Thema Öffentlichkeitsarbeit beleuchtet.

Programm ADAC NRW Verkehrsforum 2018

13. Juli 2017 in Hamm

In den Zentren unserer Städte und Gemeinden treffen viele Nutzungsansprüche aufeinander. Stadt- und Verkehrsplaner müssen die Erreichbarkeit sicherstellen, die dafür notwendigen Flächen reduzieren und gleichzeitig Entwicklungen wie Digitalisierung und E-Mobilität berücksichtigen.

Das ADAC Regionalforum stellte Ideen und Lösungen vor, um den Verkehr künftig zu organisieren. Behandelte Themen waren Stellplatzsatzungen, Digitalisierung des Parkens, Aufbau einer Ladeinfrastruktur, elektrische Lieferverkehre und das langfristige Ziel einer emissionsfreien Innenstadt.

Programm zum Regionalforum "Wenig Raum, viel Verkehr"

Download Präsentationen der Fachveranstaltung:

12. September 2017 in Düsseldorf 

Experten prognostizieren für die nächsten fünf Jahre einen stärkeren Umbruch im Mobilitätsbereich als in den letzten 50 Jahren. Getrieben wird dieser Wandel durch verschiedene Trends. Neben einem Wertewandel junger Menschen und verstärkter Sharing-Economy sorgt die Digitalisierung im Mobilitätsbereich für neue Geschäftsmodelle. Die App-basierte Mobilität hat sich innerhalb weniger Jahre in unseren Alltag integriert. Die Nutzung von Echtzeitdaten erleichtert die Nutzung von Sharing-Services (Carsharing und Fahrradverleihsystemen) und erweitert das Angebot von multimodalen Dienstleistungen.

Aus Sicht des ADAC bieten die neuen Kommunikationstechnologien heutzutage ein großes Potenzial, um den Verkehrsteilnehmer besser zu erreichen und die Vielzahl an Alternativen attraktiv darzustellen. So kann ein nachhaltiges, multimodales Mobilitätsverhalten entstehen, welches die verschiedenen Verkehrsmittel, unter Berücksichtigung ihrer individuellen Vorteile, intelligent vernetzt.

Städte und Gemeinden müssen dabei am Puls der Zeit bleiben und sich schon heute aktiv mit dem sehr dynamischen Thema Digitalisierung auseinandersetzen. Innovative Mobilitätsdienstleistungen treiben eine neue Mobilitätskultur voran, welche sich auf die räumliche Verteilung des Verkehrs auswirken wird. Die dabei zu erwartenden Gestaltungsoptionen für die Stadt- und Verkehrsplanung müssen dabei erkannt und in künftige Überlegungen integriert werden. Weniger Verkehr bei gleichbleibender Mobilität sollte dabei als Leitbild verstanden werden- hin zu einer nachhaltigen, lebenswerten Region. 

Im Zuge des ADAC Verkehrsforums 2017 sollten die Chancen und Risiken für Städte und Gemeinden thematisiert und anhand konkreter Praxisbeispiele erläutert werden, um so als Grundlage für mögliche Handlungsstrategien für die Stadt- und Verkehrsplaner von morgen zu dienen. 

Programm zum ADAC Verkehrsforum 2017

Download Präsentationen zum Verkehrsforum „Digitalisierung und App-basierte Mobilität":

Dortmund, 22. September 2016

Seit einigen Jahren treten auch in unseren Breiten immer häufiger extreme Wetterereignisse auf, sei es in Form von starken Niederschlägen oder auch hohen Temperaturen. Solche Umweltbedingungen können zu Schäden an der Straßensubstanz führen und die Funktionsfähigkeit des Verkehrssystems erheblich beeinträchtigen.

Im Rahmen des diesjährigen Verkehrsforums wurde erörtert, inwiefern unsere Straßeninfrastruktur den klimatischen Veränderungen gewachsen ist und welche Anpassungen vorgenommen werden können oder sogar vorgenommen werden müssen. Unsere Referenten informierten praxisorientiert, mit welchen Klimaentwicklungen zu rechnen ist und welche Ideen oder Erfahrungen vorliegen, um unsere Straßen für die zukünftigen Herausforderungen zu ertüchtigen.

Programm zum Verkehrsforum 2016

10. Mai 2016 in Köln

In vielen ländlichen Regionen ist ein erheblicher Bevölkerungsrückgang festzustellen, oftmals begleitet von einer Verschiebung der Altersstruktur hin zu älteren Mitbürgern sowie einer Abnahme ortsnaher Versorgungseinrichtungen.

Der Mobilität kommt eine zentrale Rolle zu, wenn es darum geht, die Teilnahme der Einwohner am gesellschaftlichen Leben zu gewährleisten und den Zugang zu Arbeitsplätzen, Dienstleistungen der täglichen Versorgung oder des Gesundheitswesens zu sichern. Auch wenn das Auto nach wie vor das Hauptverkehrsmittel darstellt, ist es essentiell, sich mit alternativen Mobilitätsangeboten auseinanderzusetzen.

Die Expertenreihe informierte zu diesen Themen und gab die Möglichkeit mit anderen Experten zu diskutieren, wie die Mobilität im ländlichen Raum mit neuen und innovativen Mobilitätsmodellen auch zukünftig bewältigt und finanziert werden kann.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?