A1: Leverkusener Brücke wieder frei – das müssen Autofahrer nun wissen

Die Leverkusener Brücke der A1 ist im Januar 2024 gesperrt.
A1: Leverkusener Brücke wieder frei – das müssen Autofahrer nun wissen© adobe stock / Matthias

Vom 19. Januar bis zum Sonntag, 4. Februar 2024, war die A1 bei Leverkusen voll gesperrt. Jetzt ist der erste Teil der neuen Leverkusener Brücke freigegeben worden. Der ADAC informiert, welche Auswirkungen das jetzt für den Verkehr hat.

Mehr als zwei Wochen war die Leverkusener Brücke der A1 voll gesperrt. Die Autobahn GmbH hat die Arbeiten des neuen Teilabschnitts der Verbindung über den Rhein zwischen Leverkusen und Köln abgeschlossen. Jetzt dürfen erstmals seit über einem Jahrzehnt wieder Lkw in Leverkusen über den Rhein fahren.

Der Neubau der Leverkusener Brücke ging mit der Sperrung der A1 in die entscheidende Phase. Während der Sperrung im Januar und Februar 2024 wurden umfangreiche Maßnahmen durchgeführt, damit der Verkehr künftig über die neue Leverkusener Brücke parallel zur alten fließt.

A1 Sperrung: Chaos in und rund um Köln

Für den Verkehr bedeutete die Sperrung der Leverkusener Brücke auf der A1 Chaos auf allen Ausweichrouten. Auf den Autobahn-Umleitungen der A3, A4 und A59 kam es zu kilometerlangen Staus und auch auf den innerstädtischen Routen stand der Verkehr gerade zu den Stoßzeiten komplett still.

In der ersten Woche der Vollsperrung hat sich die Anzahl der Staustunden auf A1, A3 und A4 rund um Köln nach ADAC Angaben verdreifacht.

A1 nicht mehr gesperrt: Lichtblick für den Verkehr um Köln

Der ADAC Nordrhein sieht in der Freigabe des ersten Bauwerks der neuen A1-Rheinbrücke Leverkusen einen Lichtblick im NRW-Brückendesaster. „Die Verkehrslage auf den Autobahnen im Großraum Köln könnte sich wieder etwas entspannen“, hofft ADAC Verkehrsexperte Prof. Dr. Roman Suthold. „Der Ringcharakter ist jetzt auch für den Straßengüterverkehr wieder hergestellt, jahrelange Umwege fallen endlich weg. Das bringt den Lkw-Fahrern eine deutliche Zeitersparnis, die Speditionen sparen Kosten und die Umweltbelastung sinkt.“

Der ADAC hofft, dass der Verkehr wieder flüssiger läuft, mit einem staufreien Kölner Autobahnring sei aber angesichts anderer Großbaustellen (z.B. Dreieck Heumar) nicht zu rechnen.

Das gilt nun auf der Leverkusener Brücke:

  • Keine Schrankenanlagen mehr

  • Gelbe Linien markieren die verengten Fahrspuren

  • Es gilt Tempo 80

  • Für Lkw und Busse gilt ein Überholverbot

A1: So geht es in Leverkusen weiter

Die jahrelange Sperrung der A1 für den Lastverkehr hat damit ein Ende. Seit 2016 verhinderte eine Ampelanlage, dass Fahrzeuge über 3,5 Tonnen über die Rheinbrücke fahren konnten. Die alte Leverkusener Brücke war dem hohen Druck durch den Lastverkehr und dem immer größer werdenden Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen.

Mit dem Ausschluss des Lastverkehrs und einem Tempolimit von 80 Stundenkilometern konnte zumindest der Pkw-Verkehr weiter über den Rhein rollen und eine komplette Sperrung wie in Lüdenscheid (A45) verhindert werden. „Welche Auswirkungen ein solcher Ausfall auf die Verkehrsbelastung im Rheinland gehabt hätte, hat die Vollsperrung in den vergangenen zwei Wochen deutlich gemacht. Auf dem Kölner Autobahnring hat sich die Staudauer verdreifacht“, erklärt der ADAC Fachmann.

Die Sperrung für den Lastverkehr verursachte neben Staus auch gefährliche Situationen: „Auf der A1 von Dortmund kommend standen Lkw vor dem Kreuz Leverkusen häufig Stoßstange an Stoßstange in gewaltigen Rückstaus, um auf die A3 zu wechseln. Manche Fahrer haben dann einfach auf dem Standstreifen Pause gemacht, um ihre Lenkzeiten nicht zu überschreiten. Es gab immer wieder schwere Auffahrunfälle“, erinnert sich Suthold.

Die neue Rheinbrücke Leverkusen besteht aus zwei parallelen Teilbauwerken (Fahrtrichtung Koblenz und Fahrtrichtung Dortmund) als Geschwisterbrücken. Der erste Teil wird 2024 fertiggestellt und bis zum 4. Februar an die A1 angeschlossen. Nach der offiziellen Freigabe am 4. Februar stehen dann in Fahrtrichtung Koblenz/Trier vom Kreuz Leverkusen bis zur Anschlussstelle Köln-Niehl drei eingeengte Fahrspuren auf der Brücke zur Verfügung.

Nach der Eröffnung der neuen ersten Hälfte der Leverkusener Brücke soll das alte Bauwerk abgebaut und der zweite Teil der Brücke dort gebaut werden. Der Abriss soll voraussichtlich ein Jahr lang dauern. Der Beginn des zweiten Neubaus ist für 2025 und die Fertigstellung für Ende 2027 vorgesehen.

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